Ich hab mich echt auf den Roman gefreut, weil ich die ganze Toghan-Geschichte und alles, was da "entrücktes" mit dranhängt, unheimlich lesenswert, interessant und spannend finde. Allein schon, wie verzweigt, aber logisch erklärt das in die Vergangenheit reicht, wie sich auch mit Jeremiah Flynn alles allmählich zusammenfügt, weiterkommt und greifbarer wird ...
Dass zwischendurch glatt ein paarmal Herzkasperalarm ausgelöst wird, davon war am Anfang aber nicht die Rede gewesen!!

Da waren so einige sehr spannende, sehr gut beschriebene und dann wieder sehr böse unterbrochene Szenen ... brrrr ... aber es war saugut!
Stephanie am Anfang im Wasser, die Beschreibungen, als sie wegen der auftauchenden Schatten an die "Viecher" vom letzten Mal denken muss ... dann Toghan kurzzeitig sichtbar wird und aus der Entrückung erscheint, wie sie das unter Wasser erlebt .... dann das Auftauchen der Drengars, die die
Pretador angreifen ... Ben und sein Sohn Simon. Dass der das Boot überhaupt noch halbwegs gescheit lenken konnte, bei dem Anblick, der sich ihm da bot ....
Als der Kroagh agh Toghan, Lurion, dann auch noch den lange zurück ersehnten Lebensatem in Händen hält, war ich schon echt am Überlegen, wie sich das noch wenden könnte. OB sich das noch wenden wird ...
Zwischendurch, als die Flammenwerfer-Action beginnt, blieb mir ja fast das Herz stehen und ich dachte schon, dass es mit Steph jetzt wohl gelaufen ist. Und das war nicht nur an dieser einen Stelle so!
Besonders toll war, dass Sedonia und der Eiserne Engel mal wieder etwas bedeutender mitmischten ... um nicht zu sagen, SEHR bedeutsam. Sie sorgen jeder für sich dann doch für entscheidende Wendungen. Und wie sie das tun, fand ich überraschend, logisch, gut und äußerst spannend.
Sedonia mit den Möwen am Strand und der Eiserne mit seinem ... Endgegner

... aber sehr löblich von ihm, dass er noch auf sich aufmerksam machte und sein Gegenüber nicht hinterrücks attackiert. Kleine, aber feine Stellen, die ebenfalls Spaß gemacht haben
Für Suko, Kara und Abe sah es kurzzeitig echt nicht gut aus ... genau wie auch für Agent Anthea Stirk und für Rudy Grenville/Clark Donaghue ... und eben für Stephanie Kruger.
Suko hat mich am Ende dann doch noch überrascht, als das Schlimmste überstanden war. Zwar wurde explizit geschrieben, dass Myxin und Kara meinten, sie sollten sich bei der Mission bis an die Zähne bewaffnen, aber dass er dann noch die Drachengotthandschuhe dabei hatte, habe ich irgendwie verdrängt. So hatte wenigstens eine zuvor sehr böse aussehende Sache noch eine gute Wendung, wenn sie auch an anderer Stelle leider nicht helfen konnten ...
Die Szenen mit Suko, Kara und "cosplaying" Wonder Woman Sedonia haben für herrliche Abwechslung zwischen den ganzen nervenaufreibenden und spannenden Elementen gesorgt. Und ich hätte gerne Sukos genervtes Gesicht gesehen, als er da am Flughafen von Kill Devil Hills nicht seinen Ausweis zücken durfte, um die Sache aufzuklären. Zum Glück war Abe dann ja da

, der so richtig schön den "El Cheffe" hat raushängen lassen

:thumbup:
Außerdem wurde an dieser Stelle mal erwähnt, dass die umstehenden Leute ihre Handys zückten und Videos/Fotos machten.
Später ebenso, als Sedonia mit den herbeigerufenen Möwen am Strand entlang rennt.
Suko schmettert es allerdings erstmal als Fakes ab, bzw. als Computer manipulierte Videos ...
In diese Riege der netten "Kleinigkeiten" fällt dann wohl auch John's und Suko's "Schnick, Schnack, Schnuck"

Die machen das, ohne vorher festzulegen, was dem Gewinner zusteht? Irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass John sich auf den Weg nach Kill Devil Hills macht. Dann war es doch Suko und entgegen meiner Erwartungen fand ich diese Wahl total klasse!
Myxin und Chloe/Vrytha/Deborah führen indes eine Beschwörung durch, die total bildlich rüberkam. Wie die Spitzen der flammenden Steine mit dem über ihnen schwebendem Lebensatem eine Pyramide bilden, die Drengars in Massen da raus strömen ...
Die Viecher sind ja auch mal ne Hausnummer, die machen den
Mantikoren und den
Kreaturen der Finsternis in meinem "Monster-Highscore-Ranking" in Punkto Aussehen und Können schon fast die Plätze streitig! Und dass sie es so sehr genießen, den Wirtskörpern Qualen zuzufügen. Leute zu "übernehmen", zu Besessenen zu machen, find ich ja schon irgendwie richtig fies, aber die Körper mit dem noch intakten Bewusstsein darin und der Tatsache, weiterhin Schmerz, etc. zu spüren und zu wissen, dass sie gegen das Agieren ihres Körpers durch die fremde Macht nichts tun können, auch noch zu verletzen, nur weil es Spaß macht .. das ist schon echt böse und man hat ständig im Kopf, wie sich der eigentliche Besitzer des Körpers dabei bloß fühlen und was er oder sie aushalten muss. So wie hier mit dem zerquetschten Handy und der verbrannten Hand ... brrrr ... und wenn sie Glück haben und die Besessenheit überleben, dann müssen sie nachher damit klarkommen, was "sie" getan haben und auch mit eventuellen Verstümmlungen leben. (Glücklicherweise gibt es für Manches die heilenden Handschuhe!

)
Ich würde z.B. eher Vogelspinnen und Schlangen anfassen, als freiwillig zum Hypnotiseur zu gehen!! Das ist gruselig!! Und deshalb hier, in enorm verstärkter Form, echter Horror!!
Außerdem können die Ungeheuer mental mit ihren Artgenossen kommunizieren, was auch nicht gerade vorteilhaft für die Guten ist.
Dazu kam diesmal noch die Fortbewegungsmöglichkeit der Viecher, die Szenen im Wasser, dann am Strand, wie sie sich durch den Sand pflügen und so plötzlich vor ihren Opfern auftauchen, ...
Hier besonders bildlich bei Agent Stirk erzählt, die zur Hälfte im Sand feststeckte und trotzdem noch den Flammenwerfer benutzt ... und diesen beherzten Einsatz böse bezahlt ... wie auch bei Rudy, der sogleich bewegungsunfähig gemacht wird und mit den Folgen leben muss (was bei ihm ja doch echt lange dauern kann).
Die letzten Überlebenden auf Toghan, die quasi als "Energielieferanten" gehalten und ab und zu von den Drengars und den Dämonen geholt werden ... das gestrandete Pärchen Linda und Carlton Mercury, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren und für Flynn auch noch sowas wie einen Fokus, einen Anker boten, um richtig zu "landen" UND ihm Futter für seinen Schattenkrieger bieten ... und generell Jeremiah Flynn mit Jennifer Gould ... da haben sich ja auch zwei gesucht und gefunden.
Und ausgerechnet Roderick McMurdoch, ehemals Prediger, wird als trojanisches Pferd für das Böse benutzt ...
Den Titel finde ich äußerst passend gewählt

, denn genau um ihn, den Herrscher des entrücktes Landes, geht es ja ... besonders am Ende ... und was daraus möglicherweise noch so alles resultieren könnte!
Der König ist tot. Lang lebe der König!
Und der neue Herrscher ist zudem gar nicht weit von seinem eigentlichen Ziel entfernt: die Grabkammern der Schwarzen Diener und vor allem: Barantar!
Das dürfte noch äußerst spannend werden und ich bin jetzt schon mordsmäßig hibbelig, wie das alles weitergeht
So und jetzt kommt noch ne ganz blöde Theorie meinerseits ...
Rudy bittet Suko am Ende, ihn zu töten. Natürlich kann Suko das nicht. Aaaaaaber ... könnte es nicht sein, dass Rudy sein zukünftiges, bewegungsloses Leben gar nicht leben muss? Dass er jetzt, wo der Kroagh hinüber ist, sterben kann, weil mit Lurions Vernichtung auch der Fluch gegenstandslos geworden sein könnte?? Oder überdauert dieser Fluch seinen "Herrn" ... ?!
Denn dadurch, dass Rudy ja einen recht "neuen" Körper hatte, musste ja, WENN der Fluch mit dem Ableben des Kroaghs aufgehoben WÄRE, nicht zwingend ein direkter körperlicher Verfall auf Grund des fortgeschrittenen Alters einsetzen ...
Der Roman hat mich aus vielen Gründen total gefesselt und regelrecht gepackt ... ins entrückte Land gezerrt und nur allzu lebhaft an allen Orten dabei sein lassen, wo es heiß herging! Ich wollte ihn nicht aus der Hand legen ... und das hab ich auch nicht, deshalb gab's hier dann mal erst später Essen
Die Mischung aus Spannung bis hin zum Herzkasper wegen des Schicksals einiger Figuren, sowie die Entwicklung des Toghan Stranges mit Lurion und Flynn und der Kampf um den Thron, die Erzählweise, die fiesen Beschreibungen hinsichtlich der Drengars und was sie mit Spaß und Freude ihren Wirtskörpern antun, der Einsatz von Jeremiah's Schattenkrieger, die Endkämpfe am Strand, sowie bei den flammenden Steinen, Stephanies zweites Ich, die netten, kleinen humoristischen Einschläge ... und und und ...
Das war für mich ein sehr lesenswertes, um nicht zu sagen ein
top Gesamtpaket und ich hab nachher doch ein paar Minuten gebraucht, um wieder im heimischen Wohnzimmer zu landen
(Irgendwie muss ich jetzt noch an die ganze Asche denken, die da rumflog und von was sie stammte ... das nächste Grillen oder die Benutzung eines Feuerkorbes werden diese Sache mit Sicherheit immer mal wieder ins Gedächtnis rufen ... :O

)
Das Cover finde ich eigentlich doch sehr gelungen! :thumbup:
Einzig die Tatsache, dass die Drengars in meiner Phantasie noch ne Spur ekliger rüberkommen, das rohe Fleisch mehr zur Geltung kommt und auch die wolfsähnliche Schnauze noch etwas langgezogener aussieht, macht das Cover auch wieder eine Nuance "ungefährlicher" ... obwohl die Zähne, die Extremitäten und der Blick des Viehs auch wieder für's genaue Gegenteil sorgen
Und davor Flynns Schattenkrieger. Würd ich jetzt mal so sagen ... der total selbstsicher dasteht und der tödlichen Gefahr souverän entgegenblickt. Dazu die umher wirbelnden Ascheflocken ...
Also von daher ist das schon ziemlich gut getroffen ... und für meine detailliertere Vorstellung der mehrbeinigen, gehäutet aussehenden Ungeheuer sind dann die guten Beschreibungen innerhalb der Story Schuld!
Die LKS bietet gleich mehrere Briefe des Fans Klaus Möllers und sie waren in mehrerlei Hinsicht echt interessant. Ich habe sie nämlich begeistert gelesen, bis ... naja, bis zu dem Punkt, wo das Motto greift: jeder kann und darf seine eigene Meinung haben

Da kamen urplötzlich Sachen hoch, die ich längst "erledigt" glaubte und ich in manchen Dingen wohl doch (noch) nicht so kompromissbereit bin, wie ich immer sage ...
Ich kann z.B. nicht leugnen, dass es mir immer noch jedes Mal einen Stich versetzt, wenn ich lese, dass jemandem Sheilas Rückkehr total missfällt. Sei es, weil dieser jemand die typische und oft angeführte "Realismus"-Sache bringt oder den Tod einer langjährigen Serienfigur als Highlight ansieht und nicht die Geschichte selbst oder evt. deswegen an der Glaubwürdigkeit zukünftiger Toter zweifelt. Und wieder denke ich, wie damals, dass nur mir dieses Sache nicht gefallen hat und ich da eine völlig verquere Sichtweise hatte und habe.
Aber ich versuche, auch wenn es mir echt schwerfällt, diese anderen Meinungen zu akzeptieren und nicht "niederzumachen", weils mir halt auch gar nicht zusteht .... und weil ich eines dadurch deutlich gemerkt habe: ich bewundere die Autoren und ihnen gilt mein größter Respekt, wie sie auch mit negativer Kritik umgehen und damit weitermachen!!
Irgendwie bilde ich mir ein, zu merken, dass in jedem Roman Herzblut drin steckt und jeder Autor sich bei jedem Roman Mühe gibt, seine eigenen Favoriten mit den Wünschen, Lieblings-Themen, Lieblingsfiguren, etc. der Fans zu koordinieren, zu berücksichtigen, zu einer guten Mischung zu verarbeiten und eine schöne, runde Story im/für's JS-Universum rauszuhauen.
Bei 9 positiven Kritiken zu einem Roman würde mich z.B.
eine[(i] negative schon wieder echt runterziehen. Aber müssen Autoren, "nur" weil sie Autoren sind, auch gleich ein "dickes Fell" haben?? Deshalb bin ich wohl kein Autor, denn ich würde mich ständig fragen, wie ich es auch diesem einen Leser recht machen könnte, weil mich jede negative Kritik tierisch kratzen würde.
Aber das kann man nicht. Was dem einen missfällt, findet ein anderer gut ... das ist so und das wird auch immer so sein. Aber dadurch bin ich mir auch im Klaren darüber geworden, was ich an jedem einzelnen Roman und jeder Story meiner Lieblingsserie habe. Meine Lieblingsfigur/en muss/müssen dazu keineswegs in jeder Geschichte auftauchen und mitwirken, mir reicht allein das Wissen, dass sie da sind und ab und zu oder im Wechsel vorkommen (natürlich feiere ich jeden Roman, in dem sie vorkommt/en ... wem gefällt das Mitwirken seiner Lieblingsfigur/en denn nicht?!
).
So lächerlich das auch klingen mag, aber eine so starke "Bindung" zu einer fiktiven Serie und zu einer fiktiven Figur habe ich in ca. 35 Lese-Jahren bis dato kein zweites Mal erlebt!
Umso schöner fand ich dann die Rezi zu Band 2060. Zuvor schrieb der Herr Möller, dass es für ihn jedes Mal einen faden Beigeschmack haben würde, wenn Sheila künftig nach Band 2054 in einem Roman mitwirkt.
Für Band 2060 gab er aber die Note 1, TROTZ Sheilas Mitwirken. Ich habe mich sofort an damals erinnert gefühlt, als ich die 2000er Trilogie, speziell Band 2001, beim besten Willen nicht als "schlecht" bezeichnen konnte, obwohl mir deren Ausgang partout nicht gefiel.
Der kleine, aber feine Unterschied zu "meckern" und zu "meckern" besteht dann wohl darin, dass man die Arbeit und die Werke eines Autoren und vor allem ihn selbst trotzdem schätzen kann ... und selbst wenn einem mal etwas nicht gefällt, man sich nicht dazu herablässt, alles und jeden außerhalb der eigentlichen Geschichte zu kritisieren, der eben mal mit einem Plot ausschließlich andere Fans bedient.
Und deshalb finde ich hier, an diesen Leserbriefen von Klaus Möllers besonders toll, was er "zwischen den Zeilen" schreibt: er kritisiert eine Entwicklung und nicht den Autoren. Im Gegenteil: er bleibt freundlich und wahrt den guten Ton ... UND er zeigt auch noch, dass er die Geschichte an sich, sowie den Autoren trotzdem schätzen kann!
Und ich kann das sehr gut nachempfinden
... aber ich muss wohl noch lernen und dran arbeiten, solche Dinge einfach mal unkommentiert stehen zu lassen, auch wenn's mich irgendwie kratzt ... aber das ist halt einer meiner Schwachpunkte und mittlerweile :alt: wohl leider nicht mehr so ganz einfach "auszuschalten" ... :wall:
Das nur zur Erklärung, warum ich hier mal wieder ausschweifender rumlamentieren musste :rolleyes: o.O