Hmmmmm .... schwierig, schwierig. Eigentlich hat mir der Roman ganz gut gefallen.
Die Idee hatte was, John war auf dem falschen Dampfer (geführt worden) und gegen Ende kamen auch noch Suko und Glenda ins Spiel.
Ann Ross kam mir am Anfang tatsächlich noch "echt" vor, genau wie ihre Geschichte mit den Engelbotinnen, dass sie die Engel beschützen wollen, aber von Killerengeln angegriffen worden sein sollen.
Das zeigte auch der Tod einer Anhängerin, den John hautnah mitbekommt.
Ein paar Dinge gabs dann aber auch, die den Lesefluss ein wenig störten:
- Ann hat John entführt, ihm anschließend die Lage erklärt und auch seine Hilfe zugesichert bekommen. John isst mit den Frauen und wird beäugelt. Dann die Sache mit der toten Engelskollegin. Später meint John allerdings, dass er keine andere Person im Haus gesehen hätte ... und fragt Ann, ob sie dort allein lebt ... ?!
- Als Glenda und Suko das Haus erreichen, will Ann Ross alle drei loswerden, entschuldigt sich sogar und lässt sie ziehen. Suko fährt an, aber John stellt den Motor ab ... Anschließend heißt es, dass Suko nach wie vor hinter dem Lenkrad saß .... (mein Film vorm geistigen Auge war da arg irritiert, weils aussah, als würde John Suko ans Lenkrad greifen und einfach während der Fahrt den Schlüssel abziehen)
- Bei einer direkten Konfrontation reißt John einem Engel die Flügel aus. Zwar hat es ihn einige Mühen gekostet, aber er schaffte es. Nachher stellt sich ja heraus, dass die Engel eigentlich die Guten waren. Also reißt John dem Engel die Flügel aus, der daraufhin "vom Himmel fällt" und stirbt. Außerdem schießt er auf einen von ihnen, tötet ihn schlussendlich aber mit einer Art Nagel, der Waffe des Engels.
Klar, er dachte ja noch, dass die Frauen die Guten wären, Engelbotinnen ... und die "Killer"engel eine von ihnen vor seinen Augen getötet hatten. Er war wütend deswegen ... wohl auch noch, als er sich mit dem Engel in seinem Zimmer prügelte. Aber am Ende erfährt er ja, dass es sich bei Ann Ross um eine Kreatur der Finsternis handelt, sie die Frauen als Anhänger rekrutiert hatte und John als Mittel zum Zweck benutzen wollte. Einmal, um die Widersacher, die Engel, zu vernichten, und dann noch, um ihn selbst zu töten ...
Irgendwie finde ich, hätte John es zumindest am Ende mal etwas bedauern oder zumindest irgendeine andere Gefühlsregung zeigen können, da er ja so gesehen zwei Engel getötet hat, also die Guten ...
Glenda und Suko machen sich derweil Sorgen und lassen Johns Handy orten. Auch okay, kann man machen ... wenn das Handy denn die ganze Zeit eingeschaltet, bzw. der Akku drin war ... ?!
Ich gehe mal davon aus. Ann hatte es John ja zusammen mit der Beretta nur weggenommen und nachher auch zurückgegeben ... und nichts groß damit angestellt.
Suko und Glenda machen sich also auf den Weg, John zu finden. Dabei werden sie unterwegs auch auf die Engel aufmerksam und ein netter Biker verweist sie schließlich an das Haus der Engelsbotinnen.
Irritierend war natürlich, dass John Suko direkt eine Nachricht hinterlassen hat, wo er hin ist und dies mit keinem Wort erwähnt wurde oder Suko mal kurz hingefahren wäre, etc.
Das kann ja dann nur der Hinweis zum Hyde Park gewesen sein. Zugute gehalten werden kann den beiden allerdings, dass sie dann ja immer noch nicht wüssten, wo John aktuell ist. Also Handyortung.
War soweit auch ok ...
Dann die Engel an sich. Warum reden sie nicht mit John? Oder glauben sie, dass Ann plötzlich auch nen Kerl als Anhänger hat? Wissen oder spüren sie nichts von seinem Kreuz oder seiner normalerweise doch wohl eher guten Gesinnung, dass es wenigstens eine kleine Unterhaltung wert gewesen wäre??
Das erledigt einer der Engel dafür mit Glenda und Suko. Nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten klappt das nachher wunderbar. Und aus irgendeinem Grund hat besagter Engel Glenda auserkoren, ihm zu helfen. Vielleicht weil sie leichter ist, als Suko, denn er muss die menschliche Person, die ihm helfen soll, ja auch tragen ... ?!
Suko tut in der Zeit nicht viel. Er hält Glenda nicht auf, sondern ermutigt sie auch noch. Er guckt. Und guckt ... und versucht noch, mit einem sterbenden Engel zu reden, usw.
Das ist normal so gar nicht Sukos Art. Helfen kann er Glenda und ihrem geflügelten Untersatz zwar nicht ... aber er versucht auch nicht ins Haus zu kommen, um John vielleicht unter die Arme zu greifen ... oder mal genauer rauszufinden, wer da jetzt wirklich die Guten und wer die Bösen sind ... denn so richtig sicher ist sich ja dann nur John ....
Der macht nämlich indes Bekanntschaft mit der wahren Ann Ross, die sich ihm offenbart und auch von ihren Plänen erzählt. John soll im Feuer umkommen. Doch da hat der keine Lust zu und aktiviert sein Kreuz. Er sieht Ann dann mit fettem Schlangenkopf und kurz drauf kriegt sie sein Kreuz ab.
Danach kümmert er sich nicht weiter um sie, sondern versucht, sich selbst zu retten.
Also heißt das ja auch, dass Ann Ross alias KdF noch leben und auf furchtbare Rache sinnen könnte?!

:thumbup:
Sukos Spruch war cool, als er John aus der feurigen Gefahrenzone zieht:
Die Grillsaison hat noch nicht angefangen, John. :thumbup:
Und irgendwie war die Situation ... ähm ... lustig, als Glenda dem nackten Engel auf den Rücken stieg ...
KdF's find ich eigentlich echt cool, weil sie auch stark sind, nicht so einfach zu besiegen, charakterlich richtig fies und das alles ... aber hier gibt es ein relativ flottes Ende ...
Allerdings nur einer gefährlichen Situation. Kein deutliches Ende der KdF.
Mit der Aktivierung des Kreuzes sieht John die wahre Gestalt und berührt sie mal eben mit seinem Talisman. Sie brüllt und fällt um ...
Gut, man weiß jetzt nicht, ob sie vernichtet wurde oder durch die Berührung nur irritiert und dadurch kurz ausgeknockt war ... aber es reicht jedenfalls, auch nach Glendas seidenweicher Landung, um den Fall anschließend für erledigt zu erklären.
Aber solange noch offen ist, ob Ann nun vernichtet ist oder nicht, müsste man das ja im Hinterkopf behalten.
Das alles hört sich jetzt negativer an, als es ist, denn eigentlich hab ich mich schon ganz gut unterhalten gefühlt.
Normal kann ich auch über die ein oder andere Ungereimtheit hinweg lesen. Wenn es mich allerdings während des Handlungs- und Leseflusses dazu bringt, dauernd über bestimmte Situationen nachzudenken, bleibt eine gewisse "Störung" .... und das wirkt sich dann doch irgendwie negativ auf das Weiterlesen aus.
Daher ist es dann ein wackliges
gut geworden, weil der Unterhaltungsfaktor durch die undurchsichtige Ann Ross echt gut war, genauso wie die Idee an sich (bei den Killerengeln dachte ich zuerst an Höllenmatzes Elite

) und es kaum Fehler gab! Das war sehr angenehm

:thumbup:
Dass JD hier mit der echten Jahreszeit konform geht, hab ich aber auch schon beim "Würgerhaus" erlebt (es wird an den letzten Sommer erinnert, der heiß und trocken war, aktuell aber von Frühling die Rede ist). Außerdem ist die Jahreszeit für mich persönlich nicht so wichtig, weshalb das bei einer Bewertung auch nicht ins Gewicht fallen würde. Hauptsache, sie stimmt in der Story selbst von vorne bis hinten und wechselt da nicht gravierend (z.B. anfangs noch warm und sonnig, mittig schneit's, am Ende gibt's bei lauen Abendtemperaturen ne Grillparty).
Die Erwähnung von wegen "Anfang April" fand ich hier allerdings schon irgendwie angenehm und machte die Story dadurch doch noch ein wenig "echtzeitiger" und präsenter
Das Cover ist passend, denn der Engel hat seine eigene Waffe ins Auge gekriegt, was er John zu verdanken hat. Allerdings gefällt mir die Darstellung des Kerls/Engels nicht, er wirkt irgendwie unförmig ... obwohl die Flügel schon cool aussehen
Die beiden Leserbriefe auf der LKS waren auch nett.
Ich kann den Hans Eitel nur allzu gut verstehen, wenn er schreibt, dass er es kaum erwarten kann, das neuste Heft in Händen zu halten. Dito, sag ich da nur

Und ich muss sagen, dass ich auf das Bild, das JD da mit der blonden Bestie auf nem Sarg in Auftrag gegeben hat, echt mega gespannt bin!!

(Und natürlich auch auf den dazugehörigen Roman!! Vielleicht kommt dann ja noch rückwirkend was zu den Ereignissen auf der Schreckensinsel. Oder halt ein bisschen was davon ... und wenns nur darum geht, dass Justine sich jetzt wieder freier fühlt, so ohne Dracula II intus ... WENN er denn wirklich weg ist

)
Und ich reihe mich mal in die Riege derer ein, die mit den sehr klein geschriebenen Romanen so ihre Probleme haben ... Ne Lupe brauch ich zwar noch nicht, aber ich hab dm mal um ein paar Lesebrillen erleichtert, die jetzt in jedem Raum rumfliegen, um zum Lesen der Mini-Schriften auch immer eine am Start zu haben^^
