@Knollo
So, ich bin mit einem halben Jahr Verspätung da, um für das erhoffte Wertungsgleichgewicht zu sorgen.
Mit den ersten paar Seiten des Romans wird der Fremdweltzyklus abgeschlossen. Der Mond ist zurück gesetzt, die Erde gerettet. Alle sind glücklich und zufrieden. Warum nicht gleich in der 499 so?
Als man Miki in San Francisco anfunken will, meldet der sich nicht. Matt, Aruula und Quart’ol machen sich also mit PROTO auf den Weg dorthin. Bei einem kleinen Zwischenstopp in San Antonio erfahren sie, dass das Wurmloch hier sich geschlossen hat. Es sollte sich längst wieder geöffnet haben. Irgendetwas muss schief gegangen sein.
In einer anderen Dimension geraten Luftfahrt-Kadetten in einem Übungsluftschiff durch eine Anomalie auf diese postapokalyptische Erde. Sie werden von Taratzen angegriffen, stolpern aber zum Glück geradewegs den Helden in die Arme und können gerettet werden. Und Matt geht langsam ein Licht auf.
Der Trupp wollte nach Lancaster aufbrechen, das aber von einem seltsamen Pflanzenwall umgeben ist. Mit PROTO könnte man den vielleicht durchdringen. Aber sie haben wenig Glück. Dafür gelingt es ihnen, das abgestürzte Luftschiff zu reparieren und damit einfach darüber hinweg zu fliegen. Hier steht das noch erhaltene Lancaster aus der anderen Dimension.
Kurz ein paar Zwischengedanken. Der Pflanzenwall zur Abgrenzung mag später vielleicht erklärt werden und Sinn ergeben. Schön finde ich das aber trotzdem nicht. Wieso überhaupt eine Absperrung, eine einfache Dimensionsversetzung hätte mir gereicht. Die Stadt Lancaster ist also vom Dimensionstausch betroffen. Passt! Aber wieso hat es dann ein entferntes Luftschiff erwischt, das sich gar nicht in dem Areal befunden hat? Ich habe bis zum Ende gehofft, dass das aufgeklärt wird. Muss oder soll der Leser aber einfach hinnehmen. In Lancaster gibt es eine Ausgangssperre, weil man dort natürlich bemerkt hat, dass auf einmal ein Pflanzenwall die Stadt umgibt. Wenn man aber Luftschiffe hat, wieso ist noch niemand nach draußen geflogen?
Lancaster fühlt sich wie Staffage für das Abenteuer an. Die Sache geht nur in eine Richtung. Die Helden interagieren mit der Stadt. Weiter wird nicht gedacht. Ich weiß, ich fordere viel. So wie MX aber angepriesen wird, sollte ich das können. Wenn jetzt haufenweise Parallelareale entstanden sind, müssten sie auch alle aktiv sein. Von sich aus. Nicht still stehen und abwarten, bis die Helden sie besuchen.
Aber weiter im Text. Da das Abenteuer abgesehen vom Taratzenangriff bis jetzt sehr interessant aber eher ruhig verlaufen ist, muss der MX-Zufall eingreifen. Matt und Aruula ertappen in Steampunk-Lancaster einen Dieb und werden daraufhin selbst für Diebe gehalten. Sie flüchten. Zufällig genau auf einen Dimensionsübergang zum postapokalpytisches Lancaster zu. Noch zufälliger genau dann, als er für wenige Augenblicke offen steht. Denn noch bevor sie weiter handeln können, schließt sich das Portal auch schon.
Außerdem erkennt einer der Kadetten die Möglichkeiten dieser neuen Welt und plant böses. Zufällig kann ein anderer Schüler ihn belauschen. Zu spät, Matt und Aruula werden schon ergriffen und man fliegt mit den Entführten weg. Der Schüler schnappt sich daraufhin ein eigenes Luftschiff und folgt den Bösewichten.
Quart’ol ist in PROTO geblieben und versucht weiterhin, San Francisco zu erreichen. Dieses mal klappt es und Miki schickt direkt einen seiner Gleiter als Hilfe vorbei. Er trifft genau rechtzeitig ein, damit Matt und Aruula die Ablenkung nutzen können, um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Während die Luftschiffbesatzung mit dem Gleiter beschäftigt ist, kann das andere Luftschiff heimlich andocken. Als die beiden Helden sich dann auch noch von selbst befreien, steht es Drei gegen Einen. So wird die Situation doch noch zu einem guten Ende gebracht.
Das sieht mir nach einem klassischen Zyklusverlauf aus. Nach und nach werden für Abenteuer der Woche verschiedenste Parallelweltareale abgegrast und nebenbei die Lösung gefunden. Das erinnert mich stark an die Artefaktsuche vor einigen Jahren. Wobei, den Zyklus fand ich sogar ganz gut. Da MX immer ein Gimmick braucht, wie den Schnurrer in der Fremdwelt, ist dieses mal ein kleines Mädchen als blinde Passagierin an Bord gekommen.
Und in einem Epilog lesen wir wieder von Robo-Smythe, der seit Monaten (oder Jahren?) in der Rettungskapsel durchs All schwebt. Jetzt übernimmt irgendjemand oder irgendetwas die Kontrolle und lenkt die Kapsel irgendwo hin.
Die erste Hälfte des Romans hat mir echt gut gefallen. Die Steampunk-Geschichte ist mir wesentlich lieber als SF-Kram. Keine Kritik soweit von mir. Die gibt es erst, als die Helden in Lancaster eintreffen. Da wird es dann wieder sehr unlogisch und es gibt haufenweise Zufälle.
So reicht es Am Ende nur für

:baff: :baff: :baff: :baff: (6 von 10 Kometen). Verdammt! Was könnte MX für eine geile Serie sein, wenn man auf gewisse Dinge achten würde. Natürlich, dann würde es weniger ausfallende Actionspektakelszenen und total überraschende Wow-Momente geben. Mir jedenfalls wäre es das auf jeden Fall wert.