Wenn gut durchgeplant ist und läuft müssen eben Zufälle her, um die Sache spannend zu machen. Es sind nur noch wenige Stunden, bis sich der Mond in einer guten Position befindet, um ihn zurück auf seine Umlaufbahn zu setzen. Wie sich jetzt aber heraus stellt, ist ausgerechnet die Antennenanlage ein Kultplatz. Und der Kult kommt ausgerechnet jetzt hier an. Außerdem ist es kein Blümchenpflück-Kult, sondern ein Todeskult, der das Ende der Welt herbeisehnt.
Es kommt also wieder mal richtig dicke bei MX. Oder ist das alles eine Vorsehung der Götter? Wie das Erdbeben, das der Kult dann auch noch den Fremden schickt, um sie zu vertreiben? Das ist das Gute an Gruselserien. Da geht sowas wirklich. Bei MX ist es einfach ein weiterer Zufall mit MX-Timing.
Durch das Beben stürzen einige der Radarschüsseln ein. Wie gewohnt entgeht man ganz knapp schlimmerem.
„Wir haben Glück gehabt – ein paar Schritte weiter und das Ding hätte uns zermalmt.“ Genau so ist es Glück, dass die beiden Schüsseln, die man braucht, noch stehen.
Doch es hat sich nun ein doofer Riss im Boden aufgetan. Er ist nicht nur ein Hindernis, um zur Wurmlochkonsole außerhalb von PROTO zu kommen. Er hat auch eine Kabelverbindung getrennt. Matt und Aruula müssen über den Spalt, um es wieder zusammenzustecken.
„Fünfunddreißig Minuten“, hörte Quart’ol ihn murmeln. „Das ist viel Zeit, in der noch einiges schiefgehen kann."
Zum Beispiel, dass man die Verbindung wieder herstellen kann, aber
kurz bevor sie den Rand der Kluft erreichte, gab es ein erneutes Nachbeben. Und dieses Mal verlor die Kriegerin den Halt und rutschte ab. Nicht schlimm, Aruula ist nur kurz bewusstlos und mit einem Seil gesichert, kann also wieder hochklettern.
Mit den benötigten Satellitenschüsseln gibt es jetzt aber überraschend doch noch Probleme.
Genauer gesagt ist es ihre Standsicherheit, die uns Sorgen macht. Sie kann jeden Moment kippen. Eigentlich müsste sie schon längst umgestürzt sein. Man kann sie zwar notdürftig sichern, aber die Allgemeinsituation sieht alles andere als gut aus.
Er hatte keine Ahnung, wie lange das gutgehen würde.
Da taucht auch schon der Kult auf. Doch die Anführerin hat nochmal mit den Göttern gesprochen und ihre Meinung geändert. Nun wollen die Kerle den Helden helfen. Diese Unterstützung und zusätzliche Seile werden auch dringend gebraucht.
„So halten – für die nächsten vierzig Sekunden! Wenn wir diese Sekunden überstehen, Leute, dann haben wir es geschafft – dann ist die Erde gerettet!"
Xij und Starnpazz sind am Anfang des Heftes im Gleiter davongeflogen. Pech, Matt hätte den jetzt echt brauchen können. Aber die beiden wollen nach Novis aufbrechen, bevor es durch die Mondversetzung vielleicht Probleme mit der Wurmlochreise gibt. In San Antonio ist die Lage aber sehr angespannt. Hier müssen sie noch eine Familie mit Archivmaterial über die Erde einsacken. Dabei haut eine Katze ab und die Tochter eilt hinterher. Das ist gar nicht gut, denn die Stimmung wird immer aufgeheizter. Statt hier versammelten Flüchtlingen will man lieber Akten und Haustiere mitnehmen. Das verstehen viele nicht. Xij kümmert sich um das Tierchen und kann es retten, doch inzwischen ist der Gleiter gestartet.
Wenn das Fluggerät das Wurmloch passierte, würde sie zurückbleiben – und Tom und Xaana vielleicht nie wiedersehen. Keine Angst, der Gleiter dreht nur eine Ehrenrunde und sammelt Xij dann wieder ein. Dafür hat sich der Abflug verzögert. Irgendetwas stimmt nicht. Als sie durch das Wurmloch fliegen kommen kommen sie nicht auf der anderen Seite heraus. Stecken sie fest?
Weiter geht es auch mit Kormak auf Novis, der mit dem Transferturm weg will. Er mordet sich einfach mal bis zur Steuerkonsole durch. Hat dann aber das gleiche Problem wie Matt und Aruula bei einem ihrer ersten Mondsprünge. Er wird verfolgt und kann unter Zeitdruck kein Wunschziel eingeben. Also springt er einfach dorthin, wo es gerade möglich ist. Ausgerechnet auf den Ringplanet! Hier will er schnell einen anderen Kurs setzen. Wohin? Er hat zum Beispiel die Monde zur Auswahl. Oder Cancriss. Einem Bauchgefühl folgend entscheidet er sich aber die die Erde. Obwohl er nicht weiß, dass sein Erzfeind die gerade rettet und davon ausgeht, dass er dort sterben wird. Das ergibt keinen Sinn, sein ursprünglicher Plan war eh ganz anders. Warum setzt er ihn jetzt nicht um, wo er die Gelegenheit hat? Auch bei ihm gibt es jedoch Probleme mit dem Transfer.
Gelingt es jetzt, den Mond zu versetzen und die Erde zu retten? Das sehen wir im nächsten Band. Wieder so eine Sache, die an diesem Zyklus ungewöhnlich und unschön ist. Ich habe mal auf im Maddraxikon nachgeschaut. Bisher endeten Zyklen immer mit der 99 oder 49 (oder 24/74). Mit dem Folgeband wurde dann direkt das neue Kapitel geöffnet. Das waren manchmal Nachwehen des vorherigen Zyklus, aber dessen Hauptproblematik wurde immer rechtzeitig abgeschlossen. Das habe ich hier auch erwartet. Dass geklärt wird, dass der Mond erfolgreich (oder auch nicht) versetzt wird und man die Erde retten kann. Es aber die obligatorischen Komplikationen gab. Damit wäre ein neues Thema eröffnet, aber das ursprüngliche alte Thema abgeschlossen.
Überhaupt fühlt sich der Band für mich kein Stück wie ein packendes Finale an. Eher wie „jetzt kommen die letzten 5 Bände“. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass man auf Leserdruck mehr Erdabenteuer als geplant einfügen musste. Auch schon die Zielgerade zum Finale fühlte sich für mich überhastet an. Wieso zum Beispiel in der 495/496 einen eigenständigen Abenteuer-Zweiteiler über Lavadrachen einschieben? Die beiden Hefte hätte man jetzt dringend gebraucht. Es sieht auch so aus, als würde es mit dem Zyklus die ersten 500er-Bände weiter gehen, bevor man endlich das neue Thema beginnt. Also möchte ich zum Fremdweltzyklus keinen abschließenden Absatz schreiben.
Zum Roman nur so viel. Unwürdiges Finale. Unterdurchschnittliches Heft. Es werden plötzlich irgendwelche Probleme herbeigezaubert. Ok, die Nebenhandlungen um Xij und Kormak sind stimmig.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kometen)