Der rollende Tod war unterwegs ...
Die blonde Bestie hatte ein Opfer "verloren", das dann selbst als Vampir tätig war.
Da die Cavallo aber nicht drauf steht und ihre Opfer nach dem Stillen des Blutdurstes lieber gleich tötet, konnte die Situation natürlich nicht so bleiben.
Sie machte sich auf die Suche ... und kontaktierte auch Harry Stahl, der bereits von den Kollegen hinzugezogen wurde.
Blutleere Leichen pflasterten den Weg des rollenden Tods ... und am Ende wurde es für den armen Harry auch noch echt schmerzhaft und anstrengend eng ...
Der Russe Ivan Marow ist durch Justine zum Vampir geworden und mit einem Wohnmobil unterwegs. So kann er schnell mal die Örtlichkeiten wechseln oder verlassen, wenn er die menschlichen Überreste nach seiner Nahrungsaufnahme entsorgt.
Außerdem berührt er die Opfer nicht unbedingt, sondern schlitzt sie so auf, dass ihm deren Blut quasi in den Mund spritzt. So vermeidet er Spuren und sämtliche Ermittler müssen sich durch andere Spuren/Gedanken darüber im Klaren werden, wen sie da jagen.
Fand ich ganz nett, denn so bekamen sie nichts auf dem Silbertablett präsentiert.
Marow hat ordentlich Hunger, Leichen pflastern seinen Weg. Da sind zwei Knilche vom Ordnungsamt, Erich Müller und Victor Reich, dann wären da die zwei Gauner, der Schlürfer und sein Kumpel, deren Beute Marow auch noch einkassiert, dann der
sympathische Bikerchef Rocky, kurz vor Schluss leider auch Harrys temporärer Kollege Helmut Prinz (mit dem Harry ja kurzeitlich auf Grund des Nachnamens verwandt war^^) und Irene
von der Geisterbahn, nicht
aus der Geisterbahn^^
Harry berichtet Dagmar immer von seinen Fortschritten, bzw. dass er eben nicht besonders viele Fortschritte macht, da immer nur Tote auftauchen, aber kein verantwortlicher Vampir. Er erzählt ihr auch, dass Justine an ihn herangetreten ist.
Als Harry dann ebenfalls von Marow geschnappt wird, macht sich Dagmar Sorgen, weil er via Handy nicht mehr zu erreichen ist und fährt nun selbst los. Unterwegs wird sie von Justine angerufen und die beiden treffen sich. Die Cavallo lotst Dagmar dorthin, wo Harry sich befinden muss: zu einem Rummelplatz.
Justine hatte Dagmar unterwegs angerufen, trifft sich mit ihr und steigt in ihr Auto. Dann fragte sie Dagmar aber, ob sie ein Handy hätte, um die Adresse durchzugeben ...
Die sitzen doch nebeneinander im Wagen, wozu dann noch das Handy?!
Und Justine spürt ja auch mehr, wo Marow ist, als dass sie (s)eine Adresse hätte ...
Das war irgendwie komisch zu lesen.
Am Ende hockt Harry angekettet im rollenden Tod, zusammen mit der frischgebackenen Geisterbahn-Vampirin Irene. Die will auch von ihm trinken, doch er kann sie abwehren und ihr sogar das Genick brechen, was sie aber nur etwas instabil macht.
Dann taucht Marow auf. Als Irene um Harrys Blut bettelt, haut der Vampir sie kurzerhand um.
Da man von Irene danach nichts mehr hört, denke ich mal, dass die blonde Bestie sich ihrer angenommen hat. Bei Ivan Marow lässt sie nach einem Kampf schließlich Dagmar den Vortritt, ihn zu vernichten.
Und vielleicht hatte der blonde Langhaar-Russe die Beute der Gauner auch im Wohnwagen, den Harry und/oder die Kollegen bestimmt noch durchsuchen werden. Schließlich ist der Mörder mehrerer Menschen damit rumgekurvt.
Die Kampfszenen waren nett und unterhaltsam zu lesen und auch die Abgebrühtheit von Marow, wenn er zunächst scheinheilig und freundlich mit seinen potenziellen Opfern sprach ... bis er zuschlug und es für sie zu spät war. Das hatte was.
Am besten fand ich allerdings den Smalltalk mit den Gaunern
"Darf ich euch helfen, Freunde?"
Die dummen Gesichter hätte ich ja gerne gesehen

:thumbup:
Auch das Bild, das ich vor Augen hatte, als Irenes Angriff auf Harry mit dem Dampfhammer-Schlag von Bud Spencer zu seinen besten Kinozeiten verglichen wurde, war herrlich!
Dass John Sinclair himself hier überhaupt nicht auftauchte, außer dass an ihn gedacht wurde, fand ich nicht schlimm. Im Gegenteil. Es war logisch und passend ... und wie man ja gesehen, bzw. gelesen hat, kamen die deutschen Freunde zusammen mit Justine Cavallo auch mal alleine klar. John ist eben ein guter Lehrer und man kann sich einiges abgucken, wenn man schon ein paar Mal mit ihm unterwegs war
Bei diesem netten Vampirroman habe ich mich deshalb rundum
gut unterhalten gefühlt

:thumbup:
Kleine Anmerkung, weil ich sonst deswegen immer rumgemeckert hab:
Die Fehlerzahl ist drastisch runtergegangen und hat sich mit diesem Roman an die letzten drei Romane der Teamkollegen angepasst: wenige und vor allem, keine gravierenden Fehler, was somit das Lesevergnügen deutlich angehoben hat! Sehr gut, weiter so!!
Das Cover passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Aber ich mag den Stil nicht so gerne. Vampir Marow und sein rollender Tod sehen normal gezeichnet aus, während der Hintergrund irgendwie wie ein "Negativ" anmutet. Vielleicht soll es auch nur die Dunkelheit darstellen, aber der Eindruck eines Negativs ist stärker gewesen, weshalb ich es als Gesamtwerk nicht gaaaanz so toll finde ...
Auf der LKS zeigt JD nochmal die letzten Fotos von der Con.
Die ausgewählten Bilder find ich schon cool, besonders wo er mit seinen Kollegen und Redakteurin Britta drauf ist. Schade nur, dass Uwe Voehl, Oliver Fröhlich und natürlich auch Timothy Stahl fehlen, denn das Bild strahlt echt ne schöne, harmonische, sinclair'sche Einheit aus!!
