Also erstmal kann ich mit Begeisterung sagen, dass ich diesen Roman geschnappt, angefangen und in einem Rutsch durchgelesen hatte!
Allerdings weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, so viel schwirrt mir da grad im Oberstübchen rum^^ Könnte also etwas durcheinander werden ... Na mal sehen ... am besten am Anfang anfangen ....
Die Story hatte mich vom ersten Moment gepackt, als Amanda die Feder findet, sich damit über's Gesicht streicht und kurz darauf in anderen Sphären schwebt.
Dann Brooke Adams, die ich eigentlich schon seit ihrem ersten Auftritt ganz erfrischend finde. Dadurch, dass sie nicht alle naselang auftritt, ist das bisher auch so geblieben. Hier stößt sie im Rahmen zu Recherchen für ihre "Brooks-Spooks" auf einen Geist.
Oder vielmehr, auf eine Astralprojektion. Gelungen fand ich dazu noch, dass sie nicht "wie ein alter Hase" rüberkommt, sondern sich trotz ihrer Erlebnisse und Berichte noch erschreckt oder es ihr unheimlich wird. Und es war auch logisch erklärt, warum ausgerechnet sie zur Kontaktperson wurde: sie war schon mal am Ort des Geschehens, wurde aber enttarnt und kurzerhand rausgeworfen ...
Auch wenn ich Amanda an sich nicht kannte, tat sie mir trotzdem leid. Warum?
Es lag an den inneren Dialogen, die ihr sterbendes Ich und die fremde, dunkle Macht in Amandas Körper miteinander hatten. Die Qual, das Brennen, quasi die Vernichtung von Amandas Seele war beinahe hörbar ... und nach außen hin sah sie völlig normal aus, sprach wie immer. Da haben sich Szenen vor'm geistigen Auge abgewechselt ... als würde da, je nach dem, wer grad sprach, ein Schwenk ins Innere z.B. durch das Auge der Frau passieren ... mit Blick auf Höllenfeuer und einer schreienden Amanda, die davon verzehrt wird ... und dann, sobald die Finsternis im Vordergrund agierte, wurd's still und man sah sie nur von außen, als normale Frau, als würde da in ihr drin nicht gerade ein Kampf stattfinden, ihre Seele gematert, gefoltert und zerstört ...
Und diese Szenen wechselten sich wie im Film ab, passend zum jeweiligen Denken/Sprechen.
War schon cooles Kopfkino und wegen dieser guten Beschreibungen tat sie mir eben leid, obwohl ich sie nicht wirklich kannte.
Apropos Kopfkino: ich muss da gleich noch zwei Szenen nennen, bei denen es genauso ablief.
Einmal war da ziemlich am Schluss Amandas Verwandlung, zusammen mit dem armen Rob Lyman, der das hautnah miterleben durfte.
Diese Szene fand ich auch klasse. Der Wachmann plaudert noch mit ihr, weil er ja auch ein kleines bisschen verliebt in sie ist und dann sieht er ihr in die Augen. In dunkle, schwarze Augen ... und schließlich strömen aus ihrem Körper dunkle Dunstschwaden und die Kantine des Centers wird zur Todesfalle ...
Ein bisschen habe ich mich an die Abschlussballszene von Stephen Kings
Carrie erinnert gefühlt ... als die Türen sich nicht öffnen lassen und sie anfängt, im Saal zu wüten.
Hier wütet die Finsternis in Amanda, bzw. verwandelt sich Amanda Nolan in einen übergroßen schwarzen Raben, die Türen und Notausgänge sind verschlossen und des schwarzen Todes Federn werden für die Menschen, die Auserwählten, die Mitarbeiter zu tödlichen Geschossen.
Doch Rob blieb cool und versuchte, noch so viele Menschen wie möglich zu retten, anstatt sich selbst. Er verlor nicht den Verstand, angesichts des unwirklichen Geschehens, dessen er hier Zeuge wurde.
Der unter der Decke schwebende, herumwirbelnde Rabe, die Federn, die in alle Richtung davon geschleudert wurden und mit tödlicher Wucht auf die Menschen trafen, dieses Chaos aus Schreien, Blut und Körpern, die getroffen zu Boden gingen, das alles war gut beschrieben, blieb übersichtlich und man konnte es sich nur allzu gut vorstellen.
Mit den Beschreibungen der Auswirkungen der schwarzen Federn wurde es dann auch richtig fies: in zwei Teile geschnittene Gesichter, Köpfe, die schmatzend nach hinten wegklappten, mit Federn gespickte, blutige Leiber ...
Die Verwandlung des gelandeten Riesenvogels in Morrigan war ebenfalls nett anzusehen. Das hatte visuell was von den Marvel-Götter-Auftritten

(da ich von Morrigan noch nie was gehört hab, hatte ich unwillkürlich
Hela ohne "Spinnenbeinkopfbedeckung" vor Augen ... obwohl das von den Beschreibungen her nicht ganz hinhaute. Man guckt einfach zu viele Filme^^)
Aber eigentlich könnte Rob Lyman doch sogar noch leben ... er hatte oberflächliche Schnitte und wurde dann beim Showdown seiner Ablenkungsaktion von einer Feder an der Schulter getroffen. Er sieht noch durch die aufgesprengte Tür, wie Preston erscheint und dann wirds schwarz um ihn. Wenn er nicht einen zu hohen Blutverlust erlitten hat ... ?!
Die zweite sehr schön bildliche Szene war dann der Auftritt des Vermummten bei Denise und Brooke und später auch mit John.
Man hätte eigentlich anhand der Sprüche schon erkennen können, wer da unter der Kutte steckte, denn die fand ich irgendwie total passend auf den Kerl zugemünzt.
Doch nicht so schnell, denn zuerst zieht er Brooke aus dem Verkehr, wobei er einen der besten Sprüche ablässt, wie
Isaak S. auch schon geschrieben hat:
"Damenoberbekleidung, Schuhe und Miederwaren .... es geht abwärts .... Erdgeschoss, herzlich willkommen." .... Brooke bekam von ihm Flugunterricht, inkl. Absturzszenario und ging dann in ihren "Träumen" shoppen

In dem Zusammenhang muss ich hier auch noch schnell einwerfen, dass ich die Zeitspanne/die Entwicklung sehr authentisch fand, die Denise brauchte, um die Macht in sich/in ihrem Inneren zu finden, zu entfesseln und rauszulassen. Es passiert nicht mit nur einer Ermutigung der inneren Stimme und bumm, die Macht ist da ... es braucht etwas länger und ein, zwei Gefahrensituationen mehr ... :thumbup:
So wird es dann gleich wieder spannend, als der Vermummte das Mädchen anzugreifen gedenkt und plötzlich John dazukommt. Jetzt wäre ja ein guter Moment für den vermummten Sprücheklopfer gewesen, sich zu verzumpfen. Doch seine Überheblichkeit und das Wissen, vom Geisterjäger nicht wirklich besiegt werden zu können, lässt ihn etwas anderes tun: er zeigt John, um was es geht ... was in anderen Sphären, aber nicht mehr allzu weit entfernt, bei den Göttern so abgeht ... nämlich den Krieg der Götter!
Anschließend möchte er dem lästigen Gegenspieler die Kehle zerquetschen ... doch er wird unterbrochen. Und zwar mit einer Aussage, die es bildlich auch wieder in sich hatte.
Kopfkino pur ... der Blick des unscheinbar wirkenden Mädchens und das mehrstimmige Sprechen dazu ...
"Ich kenne dich." kommt da von Denise ... und der Vermummte ist gewissermaßen irritiert. Dann wieder, doch sehr viel selbstsicherer, entschlossener, bestimmter, überzeugter ...
"Ich.Kenne.Dich. Ich weiß, wer du bist!" ... Ich behaupte mal, das klang beim Lesen in meinen Ohren genau so, wie es wohl klingen sollte
Und dann nennt sie nicht einfach den Namen des Vermummten, nein, sie zelebriert dieses "Coming Out" förmlich, wie es für diese Situation (ziemlich filmreif) angemessen war: LOKI steckt schließlich in der Kutte!
Doch plötzlich scratchte ein unsichtbarer DJ lauthals und einer Ein-Ton-Kakophonie gleich in diesen epischen Moment rein: rote Haare?! o.O
Loki hat rote Haare?? :ohnmacht:
Fettig, ja! Strähnig, auch! Aber rot??
Das wollte irgendwie absolut nicht zu meinem (leider??

) durch Marvel geprägten Tom Hiddleston - Moment passen

Also sofort Dr. Google befragt ... aber nirgends eine gescheite Darstellung von Loki mit roten Haaren gefunden (außer einer, aber da hatte selbst Thor rötliche Haare! *brrrr).
Lieber Lobo: du musst unbedingt beim nächsten "loki'schen" Roman einen Künstler bitten, diesen Loki auf's Cover zu bringen! Ich kann mir den beim besten Willen und absolut nicht mit roten Haaren vorstellen!
Dass John im Büro des Gurus oder Meisters kurzzeitig buchstäblich in die Knie gezwungen wurde, fand ich bombig! Immer wenn John mal was einstecken muss, ist der richtig knuffig und ich möchte ihm am liebsten unter die Armen greifen und da rausschleifen!
Er macht ja so nie einen auf dicke Hose, von wegen "Ich hab das Kreuz, ich bin der Held ..."
Aber solche Momente, in denen er wirklich angreifbar ist, attackiert wird oder durch Geiseln dazu gezwungen wird, seine Waffen abzulegen, was er dann sogar meistens tut, etc. .... die führen MIR dann immer wieder vor Augen, dass er doch eigentlich "nur" ein netter Kerl, ein Yard-Beamter mit nem coolen Talisman ist, der trotz aller Gefahren immer drauf aus ist, mit oder ohne der Hilfe seiner Freunde, die Menschen zu retten und das Böse zu besiegen ... und kein Allround-Hero mit Superkräften ...

Und dann hört auch er eine fremde Stimme, die ihn hochpuscht, das Kreuz und die Formel einzusetzen ...
Wem gehörte die Stimme? Denise's
starkem Ich, das über alles Bescheid wusste? So wie das Mädchen, bzw. ihr
starkes Ich auch ihren Astralkörper zu Brooke auf den Friedhof schicken konnte?
Wer zur Hölle ist sie??
Dann hatten wir noch Mena Preston. Der Typ war trotz der Bemühungen um Hintergrundinfos durch IT-Ass Mike Frederics irgendwie blass. Das war aber auch nicht weiter schlimm, denn das, was man schließlich wusste, reichte. Er war der halbägyptische Bösewicht, hatte sich mit Sachmet eingelassen und wollte seine Schützlinge im Center zu Heilern für das Götterschlachtfeld machen.
Allerdings schaffte es Morrigan mittels Amanda Nolans Körper, ins Center einzuschleichen und dort erheblichen Schaden anzurichten.
Morrigan hat in Gestalt des Raben ein Blutbad angerichtet, direkt und unbarmherzig getötet, um Sachmet und ihrer Sache zu schaden, sowie die Toten neu beseelt und auferstehen lassen. Deshalb hat John dann auch mit'm Bumerang gleich kurzen Prozess und sie einen Kopf kürzer gemacht. Bei Sachmet gestaltete sich das nicht ganz so leicht. Sie zeigte sich durch Preston, aber eben nicht als eigene, körperliche Gestalt. Außerdem hatte sie nicht gewütet und Menschen umgenietet, sie wollte, dass sie für ihre Zwecke ausgebildet werden.
Mena Preston zeigte dann auch noch einen Anflug von Reue, sich ihr angeschlossen zu haben ... aber wohl nur, weil er keine Gewalt mehr über seinen Körper hatte und Sachmet ihn nach Strich und Faden benutzt. Ihr selbst passiert nichts, da sie nur als Abbild ihrer selbst agiert, doch ihm, Mena Preston, könnte alles mögliche widerfahren, wenn Morrigan die Untoten auf ihn hetzt.
Dumm gelaufen!

Am Ende kann John Sachmet zwar vertreiben, aber sie nimmt auch noch einige von den Menschen mit, die im Center ausgebildet werden sollten. Sachmet reicht deren aktueller Heiler-Status und so hat sie doch noch irgendwie gewonnen.
Es gab auch noch eine "Nachbereitung" in Form von
Zehn Tage später ...
Dort wird noch erklärt, was mit Mena Preston passierte und wie jetzt weiter mit Denise und Familie verfahren wird, da sie ja so kein normales Leben führen kann. Allerdings ist noch nicht ganz raus, wer oder was sie jetzt eigentlich ist, dass sie sogar einen Gott bezwingen kann. Und sie muss es ja selbst sein, also nicht fremdbeseelt oder sowas (wie Amanda durch Morrigan oder Mena durch Sachmet), weil ihre zweite innere Stimme ja sagte, dass sie jetzt ihre Arbeit getan hätte, in dem sie ihrem "schüchterneren Ich" auf die Sprünge half, aber immer noch bei ihr wäre ... (oder sie ist die stärkste Heilerin, quasi eine Wiedergeburt von Göttin
Eir, da sie ja auch Brooke rettet .... oooooooder aber: sie ist schlichtweg
Captain Marvel 
, dann kann sie so Sachen, wie einem Gott Einhalt gebieten, etc.

)
John macht sich Vorwürfe wegen Amanda Nolan, immerhin hat er die Frau nicht retten können ... aber eigentlich war sie ja durch Morrigan schon ab dem Moment tot, wo sie das Center betrat oder spätestens, als sie in ihrem Zimmer stinkenderweise transformierte.
Hätte sich die "Keltenschlampe" (schickes Wort übrigens^^) also durch irgendeinen dummen Zufall schon früher verzogen, wäre von Amanda doch eigentlich nur max. eine seelenlose Hülle übrig geblieben. Aber gut, John weiß das eigentlich gar nicht, denn das wurde ja nur uns Lesern offenbart ...
Am Schluss verzieht Loki sich doch noch und leckt seine Wunden. Mental kann er noch jemandem Bericht erstatten, sich selbst aber erst nach ein paar Tagen zu diesem
Jemand begeben, denn der befindet sich im Himalaya, hockt im Rollstuhl, hat viel zu sagen und noch viel mehr vor. Ihn kratzen weder Denise, noch John, er will einfach mit der nächsten Phase weitermachen ... hey ... der Rollstuhl-Typ heißt mit Vornamen nicht zufällig Charles?? Oder hirntoter Bruder von Charles? Oder ist Basil Proctor wieder da und greift jetzt nach Göttern, Sternen, Universen??
Was ist mit Indra, Vishnu, Kali und Co? Kämpfen die auch alle, sind da sämtliche Götter auf dem Schlachtfeld vereint, gibt es eine noch höhere Macht über Loki (und den Rollstuhltypen oder IST es genau dieser Typ??), die Raum, Zeit und Mythologien zusammengewürfelt hat, um unter ihnen allen aufzuräumen??
Maaaaan, ich will das wiiiiisseeeeen!!!! (<- um dem Nachdruck zu verleihen mal folgende Szene: Indy, Kristallschädel, Russen, Aliens, Russin will "alles wissen" ... nur dass mir das natürlich nicht "zu Kopf" steigt, sondern lediglich erleuchtet^^

)
Okay, für's "auf die Folter spannen" (und die roten Haare, die aber wahrscheinlich doch irgendwo belegt sein werden^^) gibt's dann jetzt mal keinen Punktabzug

... sondern für dieses Götter-Werk ein mit wehenden Haaren, von Blitzen durchzucktes, leicht bläulich schimmerndes
top 
Der Lesesspaß war von vorne bis hinten durchweg vorhanden
Das Cover zeigt, was so auch ungefähr im Roman vorkommt: einen schwarz gefiederten Raben! Gut, die Größe ist jetzt nicht ganz so passend, denn er hockt ja auf einem Totenschädel und ist damit unwesentlich größer. Aber das ist alles okay, denn es passt noch irgendwie!

:thumbup:
Allerdings muss ich
Koboldoo beipflichten:
Da dieser Roman quasi als "Loki's Coming Out" zu bezeichnen ist, wäre hier tatsächlich ein Bild von ihm auf dem Cover super gewesen! Damit hätte man (mir zumindest) in keinster Weise etwas vorweg genommen, denn wie gesagt, mit roten Haaren hätte ich alle möglichen Gestalten dahinter vermutet, aber sicher nicht Loki^^
Auf der LKS geht es weiter mit den Geschehnissen um die Dunkle Mutter.
Ein Hauch von Erotik knistert gleich zu Anfang durch die Story und das Böse dringt nicht nur in ein Nonnenkloster ein, sondern auch in die gottesfürchtigen Frauen. Alle, die sich der Dunklen Mutter in den Weg stellen und sich nicht umkehren lassen, werden durch ihre schwarzen Flammen verbrannt. Schnell hat sie die Klosterkapelle zu ihrer gemacht und durch ein bläulich schimmerndes, umgedrehtes Kreuz gezeichnet. Luzifers Dunstkreis wird sichtbar ...
Mit der ersten Nonne, die sie umkehrte, Schwester Beate, verpasst sie auch den Schwangeren im Kloster den Kuss der Dunkelheit und eine neue, luziferische Generation entsteht.
Schwester Gloria will sich dem nicht anschließen und schafft es noch, ein Telefonat an Father Ignatius abzusetzen, als sie von Schwester Beate erwischt und von der Dunklen Mutter mit den schwarzen Flammen getötet wird.
Das Böse bereitet sich vor und will sich um die neuen Krieger Luzifers kümmern ...
Wird es gelingen oder hat der Anruf von Schwester Gloria noch geklappt? Wird Father Ignatius handeln und den richtigen Leuten Bescheid geben?
Es bleibt spannend!
