Neben dem Mars als Schauplatz für „politische Bildung“ gibt es ja auch noch San Francisco. Das macht direkt der Einleitungstext nochmal klar.
„Jedes Mal, wenn Aala’na in den Schlaf hinüberdämmerte, öffnete sich eine Pforte in ihrem Geist und ließ die Bilder des Unterbewusstseins, die sie tagsüber so mühsam darin verbarg, heraus. Tätowierte Fratzen, die sie herumschubsten und schlugen, weil sie anders war. Weil ihre Haut bläulich schimmerte, wegen des Flossenkamms, der auf ihrem Kopf wucherte, und wegen der Schwimmhäute zwischen ihren Fingern und Zehen.“
Der Rassismus gegen Halbhydriten spielte schon im letzten San Francisco Roman eine sehr große Rolle. Neben den Menschenrefugees hier, natürlich. Mal schauen, ob Sache Vennemann das Thema besser umsetzen kann als Christian Schwarz.
Hauptthema sind aber plötzlich auftauchende Lavadrachen. Die sind zum Glück nur am bionetischen Baumaterial der Hydriten interessiert und greifen niemanden an. Trotzdem will man ergründen, wo die herkommen. Mikis rechte Hand Brina macht sich mit einem Suchtrupp auf. Diesem gehört auch Halbhydritin Aala'na an.
Die Rassismusthematik spielt tatsächlich nur nebensächlich in Gedanken und kurzen Gesprächen eine Nebenrolle. Sehr schön. Auf dem Weg treffen sie auf mehrere Gruppierungen, mit denen sie verschieden umgehen. Aus diesen Begegnungen zieht Aala'na dann ihre eigenen „Und die Moral von der Geschicht'“-Schlüsse. Außerdem gibt es noch eine Actionszene mit einem ungünstigen Erdbeben. Nichts aufregendes, MX-Standardkost.
Miki kümmert sich indes um die Verteidigung von San Francisco. Offenbar fressen die Drachen das bionetische Material.
Im letzten drittel kommen überraschend Starnpazz und Quart’ol vom Mars zurück. Sie wollen bei Xij landen, um weiter mit den Radioteleskopen zu helfen. Da schaltet sich selbstständig der Autopilot ein und fliegt sie nach San Francisco.
Wo man inzwischen einen leckeren Köder ausgelegt hat. Als die Drachen sich darüber her machen, beschießt man sie mit Mörsern und Panzergranaten. Normale Kugeln bringen bekanntlich nichts. Doch auch diese Methode nützt wenig und macht die Drachen nur aggressiv. Es muss erst ein Kampfpanzer her, um eines der Tiere zu töten. Was, wie eigentlich zu erwarten war, die Drachen noch wütender macht. Sie greifen endgültig an. Ausgerechnet jetzt kommt auch noch der Gleiter angeflogen, zum schlecht möglichsten Zeitpunkt.
Die Expedition hat endlich die Bodenspalte erreicht, welche die Quelle der Lavadrachen ist. Und wo sie nisten, wie es ausschaut.
So richtig warm bin ich mit der Geschichte nicht geworden. Vielleicht ändert der zweite Teil das. Die Lavadrachen sind trotz allem nur Tiere. Sie tun keinem was. Sie wollen nur ihre Brut ernähren und verhalten sich sogar recht friedlich. Natürlich ist es ein Problem, wenn sie dafür die halbe Stadt auffressen. Man muss sich etwas einfallen lassen. Und die beste Idee, auf die der Mensch kommen kann, ist wie so oft „knallen wir die Viecher einfach ab.“ Das ist mir von der Moralfrage abgesehen auch zu einfach. Der Autor hätte sich ruhig andere Lösungsversuche einfallen lassen können. Es hätte zu Miki gepasst. Von mir aus wäre das ein Griff ins Klo gewesen und man wäre letztendlich doch zu dem Schluss gekommen, dass man sie töten muss.
Ansonsten ein solider MX. Ich will natürlich lieber wissen, wie es endlich mit dem Hauptplot weiter geht und nicht wie irgendwelche Drachen San Francisco unsicher machen.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (5 von 10 Kometen) auf der „alten“ Skala.
Original von Knollo
mit einer gehobeneren Ernsthaftigkeit würde vielmals meine Freude während des Schreibens nach der Lektüre verloren gehen… und dann stände hier nix… null, nada…
Ach, bei mir geht es ja auch.
