Ich habe den Roman einem Rutsch gelesen und fand die Geschichte bei einem angenehmen Schreibstil auch echt toll.
Beim Lesen wurd's schon so manches Mal ein paar Grad kühler

Auch was die Figuren angeht würde ich als "Neu-Leser" sagen, dass die allesamt gut getroffen waren.
Ich kenne ja jetzt schon einige und so war z.B. Faolan wie immer, besonders als Butler William drauf anspielte, eventuell Kollege Pascal Lafitte hinzuzuziehen^^
Zamorra und Nicole waren auch gut und bekannt geschrieben und was Mustache und Co im Dorf angeht, die kenne ich eh noch nicht soooo gut. Aber da die Kneipe momentan gerne als Einstieg benutzt wird und man den "Sauf-Gesprächen" ein bisschen lauschen darf, ändert sich das auch grad, daher finde ich diese Szenen immer gut!

Es las sich generell, als würde sich da jemand auskennen oder der-/diejenige sich ansonsten gut informiert hat! Sämtliche aktuellen oder kürzer zurückliegenden Gegebenheiten und Einzelheiten wurden auch erwähnt, aufgegriffen oder sogar eingebunden. Sehr cool! :thumbup:
(z.B. eben die Haiti-Amulette, Butler Williams und Madame Claires "Siezerei", das Faolan-Pascal-Wetteifern, etc.)
Bei der Geschichte fand ich die Einteilung wieder sehr gut, obwohl mir diese Art auch irgendwie bekannt vorkam. Allerdings kann ich mich ja auch täuschen ...
1949 passiert etwas, direkt im Anschluss geht's in der Gegenwart weiter, die aber mit den Geschehnissen in der Vergangenheit in Verbindung steht. Danach geht es in 1949 weiter und anschließend bekommt man noch eine weitere Begebenheit mit noch mehr Infos aus dem Jahre 1987 zu lesen.
Alles griff irgendwie zum passenden Zeitpunkt ineinander und las sich auch schlüssig und "rund".
Spannend war dann jetzt, wie das Ganze ausgehen würde.
Irgendwie waren die Geschichten um Breandan und auch Charlotte Darrieux doch etwas traurig ... aber gut!! Weil wenn sie nicht gut gewesen wären, hätten sie nicht etwas traurig wirken können

Was die drei Kerle und ihren Urlaub angeht, die konnte ich irgendwie nicht leiden. Einer war ein Ar*** und die beiden anderen hatten ein Mordkomplott ausklamüsert. Allesamt nicht nett, die Typen. Aber natürlich waren die Szenen, in denen sie angegriffen und nacheinander niedergemetzelt und/oder gefressen wurden, cool!!
Die Gegner, allen voran Arctor Arctoris, sowie seine Kreaturen waren schon eine Hausnummer.
Während Faolan und William sich immer weiter vorarbeiteten, bekam man auch immer mehr Infos zum Warum und Wieso. Ich finde solche Hintergründe immer interessant und klebe dann förmlich an den Sätzen ... also, was damals vor sich gegangen ist, damit das, was da in der Gegenwart geschieht, so auch geschehen konnte.
Und einer schien das alles ja geahnt zu haben.
Merlin.
Er hat das Buch geschrieben und es so präpariert, dass es sich 2018, als der Kalte Tod Einzug hält, Faolan offenbarte. Es fiel ihm wie zufällig in die Hände, war aber wohl kein Zufall, sondern Berechnung. So wie auch die Codes/Rätsel, mit denen man die Seiten entschlüsseln konnte. Als hätte Merlin das alles damals so schon vorausgesehen, hat er die "Ungeschicklichkeiten" der sich in der Bibliothek befindlichen Leute für die Entschlüsselung "gebraucht".
Vielleicht waren es auch die Geschehnisse um 1116 und Zauberer Breandan, dass Merlin das überhaupt spitz gekriegt hatte ... Zauberer unter sich halt^^ Zumal Breandan es ja ursprünglich auf Lucifuge Rofocale (der ja zusammen mit Merlin in LEGION haust und die beiden vielleicht über die "Kalte Tod"-Sache mal geplaudert hatten??) abgesehen hatte, doch der hatte ja grad keinen Bock und schickte dann den eisigen Kumpel Arctor.
Jedenfalls hat Merlin dafür gesorgt, dass die Infos an den Mann kamen. Coole Sache.

Denn so erklärte sich dann am Schluss vielleicht auch LEGION's Auftauchen, mit Merlin als Oberhand.
Nicole und Zamorra hatten auf jeden Fall alle Hände voll zu tun und diese Szenen fand ich super ge- und beschrieben. Sie waren rasant und auch gruselig, besonders durch die armen Jahrmarktsleut oder eher ihre Form als die "Viecher", die so gern ihre Mäuler um Köpfe legen, ihr seltsames Erscheinungsbild/Fortbewegung und so ... die dunklen, unheimlichen und nach Verwesung müffelnden Wagen ... die plötzlichen, harten Angriffe ... die zurückgelassene Kreatur, die sich dann desjenigen annimmt, der sich in Sicherheit glaubt ...

:thumbup:
Selbst die Nummer mit dem "Smartphone" in 1987 ist mir so nicht groß aufgefallen, weil es zu dem Zeitpunkt den Lesefluss irgendwie nicht gestört hat. Die Sache mit der Namensverwechslung Gebler/Müller, wer da nu zerfleischt wurde und wer sich im Lokushäuschen versteckte, um noch etwas Aufschub zu kriegen, das war zwischendurch etwas verwirrend, aber alles noch im Rahmen. Das Hirn soll ja auch mal gefordert werden und merkt an solchen Dingen, dass es eben voll dabei ist
Am Schluss gab es wieder ein "doppeltes" Amulett und dazu einen zweifelnden Breandan, der aber nicht eingriff, sondern eher beobachtete. Bedenkt man die lange Zeit, in der er für Arctor Arctoris Seelen besorgen sollte, irgendwie kein Wunder. Bisher galt der Dämonen-Knilch ja als nahezu unbesiegbar und es war ja anfänglich nicht so wirklich sicher, ob ein Gegenangriff jetzt plötzlich funktionieren würde. Breandan hätte ja u.U. noch länger mit el Cheffe Arctor "auskommen" müssen ...
Und dann das "doppelte" Amulett ... da es nicht das erste ist, das auftaucht, will man doch allmählich wissen, was es mit den Dingern aus der Truhe auf sich hat.
Ich bin da echt total zwiegespalten, weil ich einerseits wissen will, was da abging, woher sie nu wirklich kommen und was sie sollen .... und andererseits mag ich die Geschichten, in denen die Dubletten auftauchen und natürlich die Ideen der Stories an sich, die dazu entstanden sind. Die sind total interessant und spannend zu lesen.
Also überlasse ich es mal sämtlichen Autoren/innen, ob es dazu noch weitere Einzelgeschichten oder alsbald eine alles erklärende Auflösung gibt. Bis dahin lese ich mit Spannung weiter und spekuliere vor mich hin, was es da alles noch so geben könnte ... waren ja nu nicht grad wenig Amulette, die da in alle Himmelsrichtung abgezischt sind

:thumbup:
Ich hab mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt, war kurzzeitig mit Arctor sowas von auf du und du ... und hole deshalb mal
8/10 Amuletten aus dem Rettungs-Lokushäuschen (ich fand die Aktion da irgendwie saucool

) ... äh ... aus der Truhe, TRUHE meinte ich natürlich^^!

... igitt ... Lokushäuschen ... neee, wenn ich mir vorstelle, dass der Typ wirklich in das Plumpsloch gesprungen wäre ... *würg*
Das Cover find ich auch cool, es strahlt Kälte ab, sieht winterlich aus und den Typen da drauf identifiziere ich, auch durch die im Roman enthaltenen, guten Beschreibungen, eindeutig als den Kalten Tod Arctor Arctoris!
Die
Mystery Times hat einen netten Artikel über die JS-Con abgedruckt, bei der natürlich auch der gute Prof und ein eigener Programmpunkt nicht fehlen durfte, den ich mir selbstverständlich auch nicht nehmen ließ

Etwas mehr Zeit dafür wäre ganz nett gewesen, aber vielleicht gibt's das dann beim nächsten Mal!
