Also erstmal Hut ab vor so vielen Namen, die da eingebracht und nicht ein einziges Mal verwechselt wurden!!
John mit Kollege Suko und el Cheffe Sir James, Höllengnom Zirbrox mit zombiösem Chauffeur Carl, dann noch die Familien Thomas und Mathilda Holden mit Tochter Annabelle, Gilian und Gordon Penrose mit Tochter Lucy, Mick Toller und Sandrine Aitkins mit ihrem Sohn Nigel, Michael und Holly Ellenby mit Söhnchen Noah, Holdens Nachbarn Sally Prokofsky mit Freund Philipp Bench und schlussendlich noch Trucker Dwight Hanlan. Namentlich erwähnt wurde auch noch Bill Conolly, der nochmal die Verbindung für John zu den Ellenby's herstellte.
Coole Sache, echt! Sind gut und gerne 20,5 Personen .... sehr viele Namen für einen 65 Seiten Roman!! Ich fand's jedenfalls bemerkenswert.
Dann zur Story mit dem Titel "Totentaxi".
Wenn ich mir hier die Rezis so durchlese, dann hatte ich damit gerechnet, nur ein, zwei Mal was von dem Gefährt zu lesen.
So war ich doch überrascht, dass besagtes Black Cab sehr wohl die Titelrolle ausmachte.
Erstmal gab's da den Fahrer des Gefährts, Carl, den Zirbrox wohl gleich als Helfershelfer aus der Hölle mitgebracht hatte. Ich kann ja verstehen, dass der Gnom keenen Bock auf Asmodis hatte, der ihn wahrscheinlich eh nur für niedere Arbeiten brauchte. Und bei seiner Flucht aus dem Dunstkreis des Höllenfürsten hat er ihn vielleicht auch noch um den Zombie samt Taxi erleichtert. Was auch das Alter des Wagens erklären würde. Dem zur Folge wäre die Trennschreibe auch nicht so bruchsicher, wie heutzutage.
Wie dem auch sei. Das Black Cab ist das Gefährt des Höllengnoms. Carl fährt ihn zu den Kids, wo Zirbrox seine Zelle bei den lieben Kleinen hinterlässt, um sie zu kontrollieren. Coole Sache, fällt ja nicht auf, da sich die Zelle der Haut so gesehen ja anpasst und keine sichtbaren Spuren hinterlässt.
Zirbrox haut auch jedes Mal mit dem Taxi wieder ab. Wenn es da nicht hin und wieder gesehen wurde, würde ich das für unlogisch halten. Also war die Sache, dass Gordon Penrose sich wieder an die Sichtung des Taxis erinnerte, genauso logisch und zudem ja auch hilfreich. John hatte den geplagten Vater ja auch gebeten, sich zu erinnern, ob sich noch was seltsames im Vorfeld zugetragen hatte.
Dann wird Papa Holden nach dem Banker-Meeting damit entführt und vom Höllengnom mit seinem langen Dolch abgemurxt.
Als nächstes wurde Philipp Bench, der Freund der Nachbarin, ebenfalls mit dem Totentaxi entführt, weil er Thomas Holden dabei geholfen hat, Zirborx zu vertreiben. Und der arme Kerl wird sogar noch im Taxi vernascht, was der kleine Noah sogar mitbekommt. Er berichtet John, dass Philipp aus dem Wagen geschmissen wird.
Anschließend entdecken John und Suko das Taxi im Schuppen des verfallenen Hauses und kurz darauf sitzt John sogar drin und erlebt die Taxifahrt des Todes, bis es schließlich endgültig zerstört wird.
Also, wenn da jetzt nicht ziemlich oft das Taxi im Spiel war und maßgeblich für viele böse Dinge verantwortlich und Mittel zum Zweck war, weiß ich es auch nicht.
Mir hat das jedenfalls völlig ausgereicht, um dem Roman diesen Titel zu verpassen!
Die Figur des Höllengnoms Zirbrox hat mir auch sehr gut gefallen. Wie es so oft die Bösen tun, hat auch er den spitzzahnigen Mund ziemlich voll genommen und sein Können ziemlich hochgeschraubt. Hochmut kommt vor dem Fall, das musste auch Zirbrox lernen

Sein Dolch war ebenfalls interessant. Dass der Gnom ihn an einem Drahtseil festgemacht hatte, war mal was anderes. Immerhin brauchte er seine magischen Fähigkeiten ja für die Kinder-Beeinflussung, da war es legitim, wenn er es bei seiner Waffe nicht tat, wo da doch auch einfachere Mittel reichten. Ich denke auch, dass es ein ganz normaler Dolch war und kein magisches Artefakt. Und auch für ein niederes Höllenwesen dürfte es recht ungesund sein, einen Dolch bis zum Schaft ins Hirn gestoßen zu bekommen.
Zirbrox hatte die Kids mit seiner Zelle und einem geliebten Spielzeug unter Kontrolle. Doch zur Aktivierung war eine Beschwörungsformel nötig. Klang plausibel. Ebenso, dass diese Aktion Kräfte zehrend war. Doch die Kraft holte sich Gnomi ja z.B. von der Beeinflussung weiterer Kids oder auch von toten Erwachsenen, wie Philipp. Check.
Dass er dann am Schluss meinte, er könnte alle Kids gleichzeitig aktivieren, kann ich mir auch vorstellen. Immerhin hatte er ja schon bei einigen geübt und dann würde es jetzt sicher schneller, besser und evt. sogar modifizierter klappen. Außerdem war er ja vollkommen von sich überzeugt, immerhin hatte er ja die Flucht von Asmodis gemeistert. Das lässt einen dann schon mal in Größenwahn schwelgen. Zudem hatte er es ja noch nicht getan, also stand das eh nicht zur Debatte, ob's geklappt hätte oder nicht. Reden und drohen kann er doch, so viel er will, das tun die Bösen immer
Ganz besonders gefallen hat mir Annabelle, gerade am Anfang. Wie sie da in ihrem Bett liegt, der große alte Schrank mit dem unheimlichen Geräusch, was sie denkt, wie sie sich verhält ... das war alles saugut nachzuvollziehen.
Ein bisschen erinnerten mich die Kinder-Gnom-Sequenzen an irgendwas von Stephen King ... da war mal was mit nem Kind und nem Kobold oder so ähnlich, der wollte dem Mädel nachts den Atem stehlen, hat mit nem Mini-Dolch rumhantiert und kam aus einem Loch in der Wand ... winzige Parallelen, die aber hier im Roman dann anders und schön JS-mäßig weitergeführt wurden.
Dann John's Horrorfahrt im Totentaxi: das war so rasant und dabei gut beschrieben, dass ich fast nicht so schnell lesen konnte, wie der passende Film dazu vor meinem geistigen Auge ablief.
Und Carl sah dabei mit seiner Chauffeurs-Kluft irgendwie ein bisschen so aus, wie Butler Lurch aus der Addams Family

Außerdem hatte es richtig was, als John auf der Rückbank des Totentaxis von den Tentakeln fixiert wurde. Auch das sah vorm geistigen Auge echt cool aus ... John in Bedrängnis, mit einem der fiesen Tentakeldinger im Mund, einen um den Hals, die anderen um seine Arme ... wie er krampfhaft versuchte, nach dem Bumerang zu angeln und so ... das war schon richtig cooles Kino.
Selbst die kleineren Szenen bei Familie Penrose, mit Lucy, Mami und dem Föhn .... oder auch Nigel und die Knarre, mit der er den Freund seiner Mutter, Mick, mal eben beseitigen wollte/sollte.
Sehr cool fand ich dann auch Trucker Dwight, der typische, zufällig hinzugekommene Gute, der dem Helden unter die Arme greift. Ich mag sowas ja

Und passend dazu dann das Happy End für ihn und Sally. Er hilft der Dame bestimmt schnell über den Grundschullehrer hinweg ...
Mich haben eigentlich nur zwei kleine Kleinigkeiten innerhalb der Story etwas gewundert (lediglich gewundert, nicht wirklich gestört! Das ist für mich ein großer Unterschied!

)
1. Da wird der arme Philipp Bench ins Totentaxi gezerrt und in den Fond geworfen. Dort hält sich auch Zirbrox auf und zeigt dem Todgeweihten auch gleich seine Beißerchen. Zirbrox erstarkt wieder, soweit alles gut. Aaaaaaber ... diese Aktion von ihm dürfte doch ein bisschen Sauerei gegeben haben ... oder? Zumindest auf den Polstern ...
Noah sieht die Szene, als Bench aus dem Auto geworfen wird, also ist auch noch was von ihm übrig. Anschließend machen sich John und Suko gleich auf den Weg zu Zirbrox's Versteck, das Noah ihnen ja ziemlich gut beschreiben konnte, bzw. den Weg dorthin.
Sie finden das Taxi, der Motor ist noch warm, John springt rein und sie heizen los zur Todesfahrt. Wann hatte der Höllengnom oder auch Carl Zeit, die Polster der Rückbank zu säubern? John sagt jedenfalls nix von auch nur einem einzigen Tropfen Blut?? Und anfänglich ist er ja noch nicht so sehr in Bedrängnis, dass ihm Blut auf den Sitzen nicht auffallen würde ...
Aber vielleicht ist es auch wie bei älteren Filmen: da wird einem der Arm abgerissen und man sieht kein Blut, nur den Stumpf und den abgerissenen Arm. Das Blut war nicht wichtig, nur die Tatsache der Verstümmelung. Heutzutage muss ja erstmal ne ordentliche Portion Blut spritzen und dann erst ist der abgerissene Arm zu sehen. Brauche ich ehrlich gesagt nicht, dann lieber ne stimmungsvolle Atmosphäre mit nem unblutig abgerissenen Arm ... oder eben mit einer spannenden Szene während einer Todesfahrt im Totentaxi!
2. Bei der Wegbeschreibung sagt Noah, dass es süßlich gerochen hätte ... er riecht das über Zirbrox, der ja auch noch im Taxi sitzt?
Bei den Penroses meinte Zirbrox aber, dass er gerne auch die Schreie der Mutter in der Wanne
gehört hätte, es aber via Lucy's Augen nur wie einen Stummfilm verfolgen konnte.
Sehen, klar, können Zirbrox wie auch Noah gleichermaßen durch diese Art von Verbindung ... Mit
hören geht dann jedoch nicht, aber
riechen funktioniert??
Gar nicht störte mich dagegen, dass das Kreuz John quasi nicht wirklich schützte, sondern nur mit Erwärmung warnte. Der Höllengnom hatte ihn ja damals bei den Ellenbys an der Stirn verletzt und ihm dabei wohl auch eine seiner Zellen verpasst. Ob aus Versehen oder mit Vorsatz sei mal dahingestellt.
Jedenfalls schaffte Gnomi es, John dazu zu bringen, Annabelle weh zu tun, wie John ja auch selbst nachher sagt und Suko dann einschritt.
Man weiß ja nicht, wie alt der Gnom ist und welche Art von Beschwörung er benutzt. Vielleicht merkt das Kreuz nur, dass da was Böses ist, kann aber nicht angemessen drauf reagieren?
Außerdem wäre die Geschichte dann nicht so spannend gewesen. Fertig, aus! Wie gesagt, diese Sache hat mich mal so gar nicht gestört, weil es kontinuierlich durchgezogen wurde. Annabelle konnte das Kreuz am Ende im Keller ja auch anfassen und wegbringen, ohne vom Bann des Gnoms befreit zu werden, obwohl Zirbrox den Talisman ja eindeutig nicht mochte und weghaben wollte.
Genauso verhielt es sich mit den Tentakeln. Wo kamen die her? Saß da Cthulhu im Kofferraum? Doch auch das hat mich nicht gestört, denn die Tentakelnummer war schlichtweg cool!
Außerdem, wenn Zirbrox aus der Hölle und von Asmodis abgehauen ist, dann stammt vielleicht nicht nur Carl da her, den er als "Abfindung" mitgenommen hat, sondern auch das Taxi (immerhin hatte es ja mehr als 60 Jahre auf dem Buckel und schnurrte wie ein Kätzchen bei der sagenhaften Höchstgeschwindigkeit während der halsbrecherischen Todesfahrt). Möglicherweise war es genau das: ein höllisches Totentaxi, das schon vom Höllen-Q einige Modifikationen erhielt?? Woher auch immer die tentakulösen Fesseln letztendlich kamen, sie waren genial eingebracht. Außerdem, und das finde ich für mich am allerallerbeidruckendsten (!!), habe ich bei John schon lange nicht mehr ernsthaft so mitfiebern können, wie während dieser Taxifahrt! Ich hab ihn da förmlich gefesselt, um Luft ringend und mit letzten Kräften seinen Plan durchziehend sehen und mir auch seine missliche Lage bestens vorstellen können. Das war wirklich seeeehr cool! Vielleicht lag es auch an der Art der Beschreibungen, denn das muss man ja auch erstmal schaffen, solche Szenen vernünftig, bildlich und nachvollziehbar zu beschreiben. Bei mir hat's jedenfalls geklappt und voll nen Nerv getroffen!
Außerdem darf in so einem Roman innerhalb dieses Genres am Ende ruhig auch mal was Mysteriöses übrig blieben, das nicht haarklein erklärt und aufgedröselt wurde.
Find ich jedenfalls .. :thumbup:
So, bevor ich jetzt noch mehr rumschwafel und zu viel von meinen vom Hürrn einfach automatisch eingebrachten Erklärungen, etc. zum Besten gebe, schreib ich lieber, dass ich für diesen Roman ein
top vergebe! Mir hat das Gesamtpaket einfach so richtig gut gefallen. Und dass der "angefangene" Gnom von den Ellenbys hier noch seine eigene weiterführende Story bekam, tat sein Übriges dazu!
Der Schreibstil, der Storyaufbau, die Geschichte an sich, die Gedanken, Handlungen und Beschreibungen, die vielen Familien und Namen, gepaart mit dem leicht kitschigen Ende (Dwight und Sally) ... ich hab das heute am frühen Abend alles in einem Rutsch weggelesen und so lange durften die Kids hier nicht die Glotze anmachen (ich saß nämlich grad so gemütlich mit dem Heft auf der Couch

) Sie haben's überlebt, konnten dann noch was gucken ... und ich hatte ne tolle Story gelesen!
Das Cover hat für mich auch sehr gut zum Inhalt gepasst. Das schwarze Taxi im Vordergrund, der regennasse, schwammige Hintergrund (denn das Wetter war ja auch mal echt Kagge da) ... irgendwie passte es zu dem, was ich beim Lesen so gesehen habe.
Nur der kuttige Totenkopp im Hintergrund passte jetzt nicht so wirklich ... aber um wirklich zu stören, war er zu blass. Vielleicht war das ja auch schon Gevatter Tod, der die Hand nach John ausstreckte und nachher nur nen Zombie zurück bekam?!^^
Was die LKS angeht, nun ja, da muss ich den anderen ein bisschen beipflichten und hätte da ebenfalls sehr gerne ein paar Worte zu Lysann Freund gelesen. Muss ja nicht gleich ein fettes Interview mit Bild und Lebenslauf sein, sowas will ja auch nicht jeder immer von sich preisgeben. Aber halt ein, zwei Worte, die vielleicht die Zugehörigkeit zum Autor Marc Freund beschreiben. Man ist ja doch ein bisschen neugierig^^ ... und ich meine jetzt nicht mich damit ... *hust* ... *räusper* ... niemals nie nicht!!

Schwester, Schwägerin, Tochter ... oder doch Frau? Aber dann hätte da vielleicht direkt Marc
und Lysann Freund gestanden ...
Ach menno, eigentlich sollte man sich da ja gar nicht so den Kopp drüber zerbrechen. Wenn es gewollt gewesen wäre, hätte da sicher was zu ihrer Person gestanden. Anders herum schmückt man sich ja auch nicht mit fremden Federn, wenn noch jemand an etwas mitgearbeitet hat und man nennt die andere Person eben mit als Autor, auch ohne großartige Vorstellung.
Man darf ja bekanntlich alles essen, aber nicht alles wissen^^
Und Marc Freund wird Lysann Freund die Komplimente sicher ausrichten, egal wer sie nu is^^
