Wow!
Ich dachte eigentlich, dass mir die ganzen Werwolfstories, die nicht direkt mit Kampf und Aktionen um Lykaon und Co zu tun haben, so allmählich ein leichtes Augenrollen entlocken könnten.
Ist aber nicht passiert, obwohl es hier gar nicht direkt um den Wolfsdämon und seine Anhänger geht!
Hier ging es vorrangig um eine augenscheinlich eine "andere Gruppe" von Werwölfen ...
Aleksandra, Dara und Michail sind auch mit von der Partie und tauchen zum Glück im richtigen Moment auf, als es für Abe Douglas aussichtslos scheint.
Abe Douglas ... auf seine Charakterisierung in diesem Roman könnte ich Lobeshymnen singen!
Er hatte ja bereits das Vergnügen mit dieser Gattung von Höllenkreaturen und als ob das nicht schon genug war, auch gleich mit El Cheffe Lykaon höchstperönlich!
Und fand ich seine Angst und die beklemmende Stimmung, als er auf den Wolfsdämon trifft, schon bei "Lykaons Kinder" sehr mitfiebernd ge- und beschrieben, so waren es hier die aus dieser Begegnung resultierenden Ängste und Verhaltensweisen, die ihn dem Leser wiederum ein Stückchen näher brachten.
Ich würde die Sequenzen mit Abe sogar als Höhepunkte dieser Story bezeichnen, denn seine Emotionen, seine Panik, als er z.B. mit dem sich verwandelnden Lance Oppenheimer auf'm Lokus eingesperrt ist und er mit dem Leatherman versucht, die Verriegelung vom Fenster zu öffnen ... und sich eine Pranke auf seine Schulter legt, er den heißen Raubtieratem in seinem Nacken spürt ... in dem Moment hab ich die Schultern hochgezogen, weil ich meinte, das ebenfalls zu bemerken. Hammergeile Szene! Der arme Kerl hat mir so leid getan, wie er mit zittrigen Händen dastand, an Steph denkt, sich Tränen in seinen Augen sammeln und er resigniert, sich quasi schon in blutige Einzelteile zerfleischt über den Raum verteilt sieht, da auch seinen Gegenwehr nichts nutzte ...
(Müllcontainer, bzw. Kantine der Air Force Base waren ebenfalls solche Szenen)
Daneben dann John's Parts, der Ujurak auf den Fersen war, während Abe sich mit Oppenheimer befasste. John bekommt ebenfalls einen eigenen Strang und ich muss sagen, dass ich es sehr gelungen fand, die beiden getrennt von einander agieren zu lassen. So waren beide Handlungen immer so spannend, dass man unbedingt wissen wollte, wie es ihnen jetzt erging, wenn wieder ein Sternchen durch die cliffhangermäßige Ungewissheit schnitt
John bekam es also mit den Familien der Soldaten zu tun, die mehr oder weniger ahnungslos schienen. Außerdem gab's noch den Marston-Vorfall, weswegen die Familien dann etwas abrupt über die Sachlage ihrer Männer/Väter/Ehepartner in Kenntnis gesetzt wurden ... und zu guter Letzt mit Morgana direkt. Die erklärte ihm auch gleich, was das alles sollte und dass sie nicht autorisiert hatte, was Bradley da angerichtet hatte ... sie geht sogar so weit und fragt John (sinngemäß), ob es denn wirklich so abwegig wäre, wenn Menschen und Werwölfe in einer friedlichen Ko-Existenz leben würden.
Eine gleichermaßen beängstigende, wie auch neugierig machende Vorstellung ...
Irgendwie kann ich John's Misstrauen aber auch verstehen und dass er sich nur schwer mit einer Art "Grauzone" anfreunden kann, nämlich dass Werwölfe auch friedlich sein können ... wenn man bedenkt, dass Eugene, Brina und General Bradley trotz Morgana's Einfluss auf Angriff gingen.
So sieht und erlebt unser Geisterjäger wirklich zwei Seiten: einmal das Idyll, in dem Morgana's Kolonie lebt und andererseits dann diese Unberechenbarkeit, wenn jemand aus ihren Reihen nicht mit den Intentionen der Chefin konform geht und auf eigene Faust handelt.
Man darf auf jeden Fall gespannt sein, ob sich die Sache mit der Kolonie doch eher auf Loyalität einspielt oder weiter ein gewisses Risiko an Unberechenbarkeit birgt. Denn was würde denn ein "Morgana Kolonist" tun, wenn er Lykaon, bzw. Egeas Demeter begegnet und von ihm "bequatscht" wird ... So wäre er dann doch vielleicht ein Spion für Lykaon in der Kolonie ... ?!
Aus dem Grund (find ich zumindest) sollte John ruhig sein gesundes Misstrauen behalten.
Fenris, Morgana und ihrer Kolonie direkt schon wohlwollendes Vertrauen entgegenzubringen, fände ich noch etwas verfrüht, zumal es ja auch "Querdenker" in den eigenen Reihen geben kann und das könnte eben u.a. auch tödliche Konsequenzen haben.
Er muss ja nicht gegen die Kolonie ankämpfen, sondern sie einfach nur im Auge, wie auch im Hinterkopf behalten ... dass es sie gibt ...
Irgendwie hatte ich dabei schon auch ein krasses Bild vor Augen, das wie eine "Schlacht der Bestien" wirkte:
ein freies Feld ... und rechts und links davon zwei Kontrahenten. Auf der einen Seite Fenris, Morgana und die Kolonisten, auf der anderen Lykaon nebst "Familie" und seine Armee!! *brrrr
Kolonie gegen Armee!
Götterwolf gegen Wolfsdämon!
Das würde wohl ein blutiges Massaker werden ... Aber mal abwarten, denn es kann ja vielleicht noch ganz anders kommen ... ?! :thumbup:
Die Ruhe und die Coolness, mit denen Lance und Ujurak Abe und John gegenübertraten und sie auch nicht wirklich bedrohten oder angriffen, sondern "nur" redeten und irgendwie informieren wollten, fand ich irgendwie richtig cool ... Vielleicht, weil man sich dadurch und/oder zu diesen Zeitpunkten schon überlegte, was die damit genau bezweckten. Sie könnten die beiden doch auch einfach umnieten oder zu Ihresgleichen machen ...
Für die nötigen Gruseleffekte und "goosebumps" sorgten dann die Kämpfe, die sich Aleks, Dara und Michail mit den Mannen des Generals lieferten, wie auch die Erkenntnis einer Falle im Hause der Deckers oder auch die fast hörbaren knackenden und reißenden Verwandlungsszenen (Carol Decker, Lance Oppenheimer, die Marstons, etc.) und natürlich Abe Douglas' Ängste und "Verzweiflungstaten"!!
Eine Kleinigkeit gab's, da bin ich gaaaanz kurz ins Grübeln gekommen, ob ich vielleicht den ansonsten super beschrieben Wegen inerhalb der Base nicht folgen konnte:
Erst sagt Bradley, dass seine Leute Abe von der vollgegöbelt riechenden Besenkammer ins Kasino bringen sollen ... und dann sind sie aber auf dem Weg zur Kantine ...
Vielleicht hab ich auch überlesen, dass sie die Richtung änderten?!
Generell hielt es sich aber mit Fehlerchen total in minimalen Grenzen und da hat nix den Lesefluss gestört ... muss man ja auch mal sagen

:thumbup:
Mir hat die Story
sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wie sich das alles weiterentwickelt und/oder ob es dann zunächst im "Gegenlager" weitergeht ...
Jetzt aber erstmal ab zum "Shocking Palace", solange der geöffnet hat ...
Das Cover wirkt irgendwie minimalistisch und trotzdem total atmosphärisch ... sehr coole Wirkung!! :thumbup:
Und die LKS, tja ... ich weiß gar nicht, wie oft ich die Story schon gelesen/gehört hab^^
Doreen Sharp ist cool, es gibt Erdnussflips-Termiten und Leckerli und dazu einen cholerischen Adonis, der mal kurz von seinem Töchterchen wieder zur Raison gebracht wird^^
Sehr cool und zum Schlapplachen!!
"Darf ich?"
Hihi, hab's schon getan ... schlappgelacht natürlich, nicht Leckerlis gekaut ...
