Hier hatte mich als erstes schon der Flair bei der Auktion gefesselt.
Ich fand es irgendwie total gut beschrieben, wie Patrick Paddy Boyle die Leute für uns Leser auseinander nimmt, die ihm beim Bieten in die Quere kommen könnten.
Und zu dem Zeitpunkt wusste man ja auch noch nicht, um was für ein Objekt es ihm ging.
Nachdem er doch noch überboten wurde, krallt sich Boyle das Objekt trotzdem.
Die Szene, in der das passiert, erinnerte mich an die coolen Edgar Wallace Krimis, wenn der Bösewicht des nachts durch dunkle Gassen schleicht, nur schemenhaft zu erkennen, weil sich Nebelschwaden über den Boden ziehen und seine Identität sozusagen verschleiern. Das fand ich schön atmosphärisch und es hatte gleichzeitig auch einen schaurigen Flair.
Dazu passte dann auch das Grusel-Ambiente, als Boyle mit dem Objekt seiner Begierde auf sein Schloss zurückkehrt und es dann "aktiviert", um ewiges Leben zu erlangen ...
Doch wie man die Hölle und ihre Bewohner so kennt und schätzt, wurde da natürlich nichts draus. Im Gegenteil. Man beseitigt lieber die Leute, die einer Rache aus dem Totenreich im Wege stehen.
Das war der Punkt, an dem Paddy Boyle sich im Club an unseren "Alten" wendet, also Sir James um Hilfe bittet.
Der wägt allerdings erstmal alles ab und will etwas mehr über Boyle's "Geschäfte" wissen.
Ich fand's schön, dass man Sir James mal wieder außerhalb des Büros
sehen konnte und er auch zugegen war, als es ein bisschen Action gab.
Die passierte nämlich, als John eintraf und Boyle dann in Schutzhaft nehmen wollte. Der Rächer aus dem Totenreich tauchte plötzlich aus einer Wolke heraus auf und hat den windigen Geschäftsmann Paddy Boyle mal eben niedergemetzelt, was John nicht verhindern konnte.
Doch damit nicht genug: der unheimliche Ritter aus der Wolke spricht John mit "Hector" an und will Rache. Er verlangt, dass John, bzw. Hector, sowie sein
alter Freund sich an dem Ort einfinden, wo die beiden dafür gesorgt hatten, dass er für viele Jahre ins Totenreich verschwinden musste.
Dann verzieht sich der unheimliche Ritter ...
John macht sich also auf den Weg nach Fronkreisch und trifft sich mit der Leiterin des Auktionshauses, Delphine Maron (cooler Name

).
Von ihr bekommt er Infos und durch ein Bild auch einen Hinweis. Und der hat es in sich!
Im Hintergrund steht eine blonde Frau im Nonnengewand und im Vordergrund zwei Männer in Gewändern.
John erkennt in einem der Männer nicht nur sich, also sein Alter-Ego Hector de Valois, sondern auch noch den anderen: Dravotan! Doch sie wirken nicht, als würden sie sich gegenseitig bekämpfen, sondern eher, als stünden sie Seite an Seite!
John hält sein Kreuz an das Bild und kurz bevor er's wieder wegnehmen will, tut sich noch was: das Bild verändert sich und zeigt an der Stelle, an der die Nonne stand, die steinerne Figur eines knienden Ritters in Rüstung, der sein Schwert in den Boden rammt.
Dann hört der Geisterjäger eine Flüsterstimme, die von einem Kloster spricht ... und anschließend verwandelt sich das Bild wieder in seinen Ursprungszustand zurück.
Dann kommen noch Patrice, Juliet und Bernard ins Spiel. Sie sind gerade dabei, das Kloster Saint Michele zu erforschen, als der Ritter wieder auftaucht und Juliet in die Krypta entführt.
Währenddessen ist auch John unterwegs zum Kloster und bekommt von Glenda noch ein paar Infos.
Das kleine Telefongespräch zwischen den beiden war auch sehr nett zu lesen
Patrice und Bernard wollen ihre Freundin finden und werden Zeuge, wie der Ritter Juliet tötet. Dann will er sich den beiden Jungs zuwenden. Doch bevor er sie erwischen kann, taucht ein bärtiger Mann auf und greift den Ritter an. Letzterer erkennt den Angreifer, verzieht sich dann jedoch, weil er meint, es wäre noch nicht an der Zeit.
Schließlich kommt auch John beim Kloster an und hört Schreie.
Patrice wird nämlich gerade von der untoten Juliet angegriffen. John erscheint noch rechtzeitig und kann die Untote mit ner Silberkugel vernichten.
Im anschließenden Gespräch erfährt er von den beiden Jungs, dass es sich bei dem Ritter um den Anführer der Raubritter, den teuflischen Godefroy de Laville handeln könnte. Der Kerl hat ein Kloster überfallen, die Nonnen geschändet, gefoltert und getötet und danach alles niedergebrannt.
Kurz darauf sieht John in einer Vergangenheitsvision, die Hector de Valois ihm beschert, was passiert ist. Godefroy überfiel das Kloster, weil dort das Mädchen Aurelie versteckt war, das von einem abtrünnigen Höllendiener geliebt wurde: Dravotan! Ihr zuliebe hat er der Hölle abgeschworen und er wollte sie verstecken. Doch de Laville hat sie gefunden und sie vor den Augen Dravotans, der zusammen mit Hector de Valois zur Rettung eilen wollte, getötet. Dravotan wollte Godefroy de Laville dafür vernichten und verfolgte ihn, ebenso wie Hector. Als sie schon glauben, ihn aus den Augen verloren zu haben, stoßen sie auf eine Grotte. Dort kommt es zum Kampf und Dravotan rettet Hector das Leben. Als die beiden Kampfgefährten Godefroy endlich vernichten wollen, verzieht der sich auf ungewöhnliche Weise: er sagt, dass er ewig leben wird und irgendwann zurückkehre würde. Dann rammt er sein Schwert in den Boden, geht in die Knie und spricht eine Zauberformel. Vom Höllendiener Godefroy de Laville bleibt nur noch eine Statue aus Stein übrig.
Dravotan ist außer sich ...
Dann endet die Vision und John sieht den Geist von Hector, der ihm sagt, dass er zu Ende führen müsse, was sie damals vor vielen Jahrhunderten nicht geschafft hätten.
In der Zwischenzeit meint Patrice, die Stimme seiner toten Freundin Juliet zu hören und rennt zurück, direkt in die graue Wolke hinein. Bernard ist nicht ganz so schnell und sieht seinen Freund in der Wolke verschwinden. Als er ihn endlich findet, taucht auch noch jemand anderes auf: der Ritter! Und der handelt sofort. Er rammt Patrice sein Schwert in die Brust.
John, der durch seine Vision etwas abgelenkt war, sucht nun nach den beiden. Er hört noch, wie Bernard nach Patrice ruft, kann dem jungen Mann aber nicht mehr helfen. Da will Godefroy sich auch noch Bernard schnappen, doch in dem Moment schleudert John seinen Bumerang, der dem Ritter die Hand mit dem Schwert abschlägt. De Laville verzieht sich in seine Wolke und lässt John noch ein "Ich eauf dich. Dafür wirst du bezahlen ... " entgegen und ist dann verschwunden.
Der Geisterjäger parkt Bernard mit dem Bumerang im Auto und er selbst macht sich auf den Weg zur Grotte. Er trifft auf Dravotan, der ihm noch erklärt, was es mit Aurelie auf sich hat und ihm sagt, dass Hector ihm freies Geleit versprochen hat. Nur zusammen könnten sie Godefroy de Laville endgültig vernichten. John geht zähneknirschend darauf ein und in der Grotte kommt es zum gemeinsam finalen Kampf gegen den dämonischen Ritter ...
Die Konstellation John/Hector und Dravotan fand ich ja mal echt interessant und rückt den Aibon-Magier, besonders durch die Liebe zu Aurelie, in ein etwas anderes Licht.
Ich fand auch echt gut, dass John sich sträubt, Dravotan nicht gleich zu vernichten und von Hector quasi zurückgehalten wird, damit sein Schwur nicht gebrochen wird.
Ich bin daher schon aufs nächste Mal gespannt, wie eine erneute Begegnung zwischen John und Dravotan dann abläuft, ob sich durch dieses Erlebnis etwas verändert hat ...
Godefroy kommt dagegen echt blutrünstig rüber und er macht auch ziemlich schnell Nägel mit Köpfen. Da könnte sich so manch anderer Höllenbewohner mal ne dicke Scheibe von abschneiden!
Die Beschreibungen der Vision fand ich auch gelungen und angesichts der Gräueltaten de Lavilles und seinen Mannen sorgten sie zeitweise sogar für Gänsehaut.
Die Geschichte hatte durchweg eine spannende und leicht neblige (

) Atmosphäre, die einen fesselte. Etwas überrascht war ich aber schon bei den "Unbeteiligten", dass erst Juliet und dann auch noch ihr Freund Patrice Opfer des Ritters wurden. Und das, wo John doch schon im Anmarsch war.
Aber irgendwie fand ich's auch gut, es passte ... besonders zu Godefroys Blutrünstigkeit. Und außerdem wollte er John/Hector ja anlocken ... wie geht das besser, als mit Todesopfern?! Gut, mit Folterung von Geiseln vor Johns Augen vielleicht, aber der Ritter war ja eh mehr auf Tod und Verderben aus und killte lieber, als nur zu entführen oder zu foltern ... auch okay

Nachdem Patrice Juliet's Ermordung mit ansehen musste, dachte ich noch, dass es ihn auch treffen müsste, sonst wird er doch bestimmt irre.
Am Ende überlebt tatsächlich nur Bernard, der aber immerhin auch noch den Tod zweier Freunde und unheimliche Erlebnisse verwinden muss ....
Ich fand die Geschichte
sehr gut und echt schön ambientisch!

:thumbup:
Das Cover ist jetzt nicht so ganz meins, aber der Ritter ist schon gut getroffen mit seinem 5hörnigen Helm ... und passt somit hervorragend zum Romaninhalt

:thumbup: (auch wenn er nur in der Vision auf dem hohen Ross gesessen hat, wenn ich mich recht erinnere)
Auch die Leserseite war wieder nett und das Tattoo von
Joe find ich cool! Das ist ja das Einzige, was ich mich niiiieeemals trauen würde ... sowatt tut doch weh (Nadeln ... pfui ... da bin ich ja sowas von ne Mimose^^)