Yessss, die Story um die Familie und die Geister von Glamis Castle geht weiter!! Ich fand sie schon damals sehr genial, bis zu einem gewissen Punkt, der, für mich zumindest, ziemlich unangenehme Begleiterscheinungen mit sich brachte.
Irgendwie dachte ich, dass ich die Weiterführung der Geschichte "nicht so gut" lesen könnte, aber das genaue Gegenteil war der Fall. Ich war nicht nur sofort wieder drin, sondern auch voller Spannung, wie es nun weitergeht.
Als "gebranntes Kind" mag sich vielleicht immer mal wieder eine leise, warnende Stimme im Hinterkopf melden, die dazu rät, lieber auf alles gefasst zu sein ... aber die Geschichte an sich war super! Ich konnte sie in einem weglesen und es war hervorragende Unterhaltung!!
Dass Matthias und Metatron auch noch so aktiv mit von der Partie waren, fand ich doppelt gut. Ich mag die beiden, auch wenn ich John verstehen kann, dass er Höllenmatze endlich vernichten will.
Außerdem war John eh grad bei Max und Carlotta und somit flott zur Stelle. Zufall oder nicht, mir ist sowas relativ egal. Irgendwo muss John sich ja befinden und nu war er eben schon fast vor Ort. Macht es einen Unterschied, ob er erst in zwei Sätzen von London aus dahin fahren muss??
Bei mir macht es keinen ...
Metatron steht bei mir seit den Blut-Engeln mit Uriel's Auftritt und dem Londoner Brand 1666 als interessante Figur hoch im Kurs!
Naja, vielleicht auch seit Alan Rickman ihn in
Dogma so herrlich verkörpert hat. Ich hatte allerdings keine Probleme damit, ihn vor'm geistigen Auge so zu sehen, wie er in JS beschrieben wird und da eben nicht wie Alan Rickman's Metatron aussieht

(obwohl er oft ziemlich so spricht, wie er: "Himmelherrgott, dann mache ich es einfach, damit auch du es verstehst. Was glaubst du eigentlich, wie du hier wieder rauskommst?")
Ich hoffe, dass er noch/wieder öfter in den JS Stories vorkommt, gerade nach dem, was er sich hier wieder gelatzt hat!

Und die Dialoge von ihm oder auch zwischen ihm und John haben generell sehr viel Spaß gemacht!
Hinzu kommt noch, dass jeder, der in dieser Story mitwirkt, irgendwie Persönlichkeit hat. Mal weniger, mal mehr, aber immer so viel, dass man beim Lesen gleich intuitiv entscheidet "mag ich oder mag ich nicht".
Selbst die kurze Passage mit dem Reisebus, der mit Perlen behängten, stimmgewaltigen Dame, dem armen Busfahrer, den beiden Konstablern ...
Genauso wie der Einstiegsdialog von John mit Carlotta ...
Da kann ich
SweetJane nur Recht geben: ich hab mich ebenfalls bei dem Konter mit den Mehlwürmern herrlich beömmeln können!!
Niemand bleibt blass, farb- oder charakterlos, allein das ist schon sympathisch!
Die Veränderung von Colin Boleyn-Crawford innerhalb zweier Sätze war irgendwie richtig unheimlich.
Unheimlich deshalb, weil seine Befürchtungen so schnell eintraten und er im nächsten Moment schon nicht mehr wusste, dass er kurz vorher noch das genaue Gegenteil gedacht hatte ...
Dann wäre da noch die Sache, dass John etwas tut, was Matthias wohl von ihm erwartet hatte ...
Einige Fans hatten mal verlauten lassen, dass John unter den Co-Autoren zu einer Witzfigur mutiert wäre. Das kam mir in den Sinn, als der Geisterjäger auf Matthias' Provokation eingegangen war und damit unwissentlich den Engelstöter aktiviert hatte.
Er schalt sich selbst als Idiot, weil er genau das getan hatte, was Höllenmatze von ihm erwartet hatte ...
Aber ist das der Charakterzug einer Witzfigur?
Im Angesicht größter und tödlicher Gefahr für die Menschen um ihn herum, Davina, Colin, Beth ... der Gefahr, dass Matthias den Engelstöter in die höllischen Finger kriegen könnte ... was sollte er denn anderes tun, außer nichts, das Kreuz benutzen ... oder sich den Geistern und/oder Matthias mit bloßen Händen zu stellen? Alles kann Vor- oder Nachteile mit sich bringen ... man weiß es vorher nicht immer. Hier hofft John auf die Erzengel, die er ruft ... und kann nicht wissen, dass das Kreuz so reagiert, wie es das einen kurzen Moment später tut. Er kannte den Engelstöter ja nichtmal und handelt, mit wenig Zeit zum Überlegen oder Abwägen seiner Möglichkeiten, nach bestem Wissen und Gewissen ... und ich fand es glaubwürdig! Er hätte doch in der Situation, als Beth und Colin von den Geistern attackiert wurden, er Davinas Schüsse hörte und nicht wusste, ob die Kreuzformel nicht zur Folge haben könnte, dass alles über ihnen zusammenbricht, nichts anderes machen
können ....
Und zu allem Übel gehörte sein Verhalten in dem Moment auch von vorneherein noch zum großen Plan von Matthias ... und Metatron!
Ich sehe bei solchen Aktionen keine Witzfigur, sondern einen Menschen mit einer Bestimmung, die er zu erfüllen versucht und manchmal eben auch menschlich handeln, um andere retten zu wollen. John hat zwar mit Dämonen zu tun, ist aber keiner und denkt auch nicht so fies, wie einer ... er schätzt vielleicht oft ab, wie sich die Dämonen verhalten könnten, aber oft genug hat er auch nicht die Zeit dazu.
Wie hier eben ...
Manchmal kann Nachdenken auch wieder ein Menschenleben kosten, was er ja zu verhindern versucht!
Ach ja, der Engelstöter an sich: John spricht von einem geringem Gewicht, als er das Schwert das erste Mal hochnimmt ... doch kurze Zeit später sagt er, dass es ein ordentliches Gewicht hätte.
Ist es jetzt eher leicht oder doch schwerer?
Was die Aktivierung des Schwertes angeht: wenn der Engelstöter tatsächlich das Flammenschwert von Erzengel Michael ist, gäbe es ja zwischen Kreuz und Schwert durch Michael selbst die Verbindung, die nötig war, um das Schwert zu aktivieren. Michael ist mit beiden Gegenständen verwurzelt und wird es bestimmt nicht irgendwo aktiviert rumliegen lassen. Es scheint auch gefährlich zu sein, besonders in den falschen Händen, deshalb wurde es ja bewacht. Die Verbindung von Kreuz und Schwert wäre also logisch und in Folge dessen würde es auch erklären, warum kein anderer weißmagischer Gegenstand funktioniert hätte. John war ja bereits in der Nähe des Schwertes und es wurde nicht sofort aktiviert. Erst als er die Erzengel rief, passierte es. Bei welchem Gegenstand besteht denn sonst noch so eine starke Verbindung?
Dann ist da noch ne Kleinigkeit, die mir halt erst auffiel, als ich Davina McCarthys Datenblatt gelesen hatte: in der Geschichte ist Joel im zarten "Mannesalter" von acht Jahren, im Datenblatt steht allerdings, dass er neun sei. Ist jetzt nix gravierendes, aber vielleicht wurde uns schlichtweg unterschlagen, dass Joel ja während der Story Geburtstag hatte?
Und natürlich durfte ein beherztes und berechtigtes "Verdammt!" nicht fehlen! Herrlich!
Die Szene, in der Davina und John auf Sir Mortimer und Lady Blair in der Bibliothek treffen, find ich echt fies! Die Beschreibungen des miteinander verschmolzenen Menschenknubbels hatte ich mal wieder viel zu bildlich vor Augen. Nicht nur, weil sie eben an die Teleporter, speziell an den "Knubbel" von Magier und Assistentin erinnerten, wie John ja schon erwähnte, sondern auch wegen der Folge
Dreamland bei den X-Files (wobei das Phänomen da von nem UFO herrührte und nicht ganz so extrem war. Aber man "sah" da solche Verschmelzungen und bei JS kam es mir dadurch noch viel "schlimmer" und foltermäßiger vor).
Es wurden hier auch wieder Vorgängerromane erwähnt, aber nicht jedes Mal mit Fußnote, sehr gute Mischung!
Auch gab es einen Bezug zum direkten Vorgänger und einen indirekten zu einem etwas länger zurückliegenden durch Metatron^^ (John weiß den Weg nicht. Metatron darauf: "Ah, ich Tor. Der vergessliche Mr. Sinclair.")
Zudem wollte ich mal löblich erwähnen, dass mir nur ein Wort ins Gesicht gesprungen ist, bei dem ein Buchstabe fehlte, mehr Fehler sprangen mich nicht an ... weils keine weiteren gab oder sie nicht so offensichtlich waren

:thumbup:
Nach ein paar fetten Viecher-Begegnungen (sehr cool übrigens!!) erfährt John etwas, das ihn hoffen lässt, doch noch einen Zugang zu der anderen Welt zu finden, in der Johnny verschwunden ist. Doch er hofft nicht nur auf eine
Möglichkeit ... er findet IHN selbst sogar kurz darauf!
Was ich jetzt sehr positiv fand, war, dass direkt bei Johnnys Erscheinen klar wurde, dass sich der Junge verändert hat. Nicht nur wegen seines wahren Namens, den er bei seiner Ankunft in der anderen Welt,
Twilight City, in
Wynn Blakeston geändert hatte, sondern auch, weil ihn die lange Zeit dort schließlich irgendwie geprägt und "entwickelt" hat. Mit seinem Wiederauftauchen in der JS-Welt lösen sich seine Erlebnisse in Dark Land ja nicht in Wohlgefallen auf.
Ich fände es gut, wenn sie irgendwie nach seiner Rückkehr auch in der JS-Welt einfließen würden ... und ich bin gespannt, ob und wie sich das nun auf seine Figur auswirkt.
(Ich für meinen Teil bin auch nicht gegen charakterliche Veränderungen oder (weiter-)Entwicklungen von Serien-Charakteren ... "nur" gegen das
gänzliche Weg- oder Rausnehmen bestimmter Basis-Figuren ... z.B. durch Tod. Das nur mal am Rande ...

)
Das Wiedersehen zwischen Johnny und seinen Eltern erfolgt dann im Epilog.
Ich fand ihn toll, so wie er da steht! Er war witzig und natürlich emotional, obwohl nicht viel gesagt wurde. Und auch in seiner Kürze hat er für diese Story so gereicht.
Irgendwie hatte ich zwar gedacht, dass zumindest Bill in dem Roman, der Johnnys Rückkehr enthält, "mitspielen" würde, quasi weil er oder auch John eine Spur oder einen Hinweis auf seinen Verbleib gefunden hat oder sowas ähnliches ... Aber ich bin eben kein Autor und wie ich hier mal wieder gesehen habe, ist das auch gut so^^
Hier wurde das nämlich völlig anders gestaltet. Es zielte nicht offensichtlich auf Johnny oder seine Rückkehr ab, sondern wurde, wie zuvor schon bei Sheila, in eine spannende und geniale Geschichte eingewoben, bzw. auch wieder auf den letzten Seiten logisch erklärt.
Ich fand's jedenfalls logisch und durch ebendiese logischen Erklärungen auch bestens nachzuvollziehen.
Und ich muss ehrlich sagen: hier, im JS-Universum, brauche ich auch keine Erklärungen, was es noch für offene Fragen in DAL gibt. Entweder, sie werden nach und nach durch Johnnys Erlebnis-Erzählungen eingebracht, sofern er diese Antworten denn kennt oder aber, DAL tut seinen Fans nochmal den Gefallen und bringt eine Art Taschenbuch oder so als Abschluss mit einigen/ein paar/allen Antworten heraus. Vielleicht gibt es irgendwann sogar noch ein "Revival", quasi als eine Art Mini-Serie, da sie ja doch ihre Fans hat.
Da diese Geschichte hier nichts explizit mit den eigentlichen Ereignissen in DAL zu tun hat, sondern schön für sich steht und der Ort dort unter Glamis Castle laut Metatron "nur" mit der anderen Dimension interagiert, weil die Auswirkungen der Transzendenzsphäre noch immer spürbar sind, steht das für sich ganz allein und hat als positiven Nebeneffekt (plus der Tatsache, dass in der anderen Welt etwas in Aufruhr geraten ist) Johnnys Rückkehr bewirkt (schließlich ist er durch die dortigen Umstände auch verschwunden, weil die Sphäre dort war. Logisch, dass er dann da auch am besten wieder zurückkommen kann ... ).
Find ich völlig ok ... denn immerhin hätte Johnny ja auch in DAL draufgehen können. Zumindest was das "Ableben" von Figuren angeht, hatte ich ja vor einiger Zeit in 2016 mein eigenes "böses Erwachen" und inzwischen bin ich da leider generell vorsichtig geworden, was "einschneidende Ereignisse" angeht ... nichts scheint mehr unmöglich oder unantastbar ...
Metatron hat jetzt also den Engelstöter ... hmmm ... nicht nur, dass das Schwert vielleicht Erzengel Michael gehört (Höllensturz), das Sprachrohr Gottes will es anscheinend dafür benutzen, um sich wieder einen, seiner Meinung nach berechtigten Platz im Kreis der Erzengel zurückzuholen. Wirklich nur, um dort wieder aufgenommen zu werden oder will er gar, wie John vermutet, mit dem Engelstöter gegen die Erzengel angehen?
Das alles macht auf jeden Fall Lust auf mehr davon!
Die ganze Geschichte, der Schauplatz Glamis Castle, Protagonisten wie Davina, Metatron, Matthias, die Geister, sowie die Erzählweise, der Ausgang/das Ende, der Epilog, einzelne "Sprüche", usw. lässt nun nichts anderes zu, als ein
top :thumbup:
Das Cover find ich klasse! Mag sein, dass es ein "gebrauchtes" ist ... dadurch, dass vom Autor Bezug darauf genommen wurde (inklusive Johns zerfetztem Hemd^^) und die Geschichte von dem handelt, was zu sehen ist, passt es top und sieht dabei auch noch gut aus!

:thumbup:
Auch die LKS ist wieder super, mit Hintergrundinfos und Datenblättern.
Sowas find ich immer sehr interessant und lesenswert!
Original von Das Gleichgewicht
[...]Tja, jetzt ist tatsächlich alles beim Alten. Sheila wieder da, Johnny wieder da. Die Autoren werden jetzt sagen „Stimmt, aber es wird nie mehr so wie früher sein. Und wartet doch erstmal ab.“ Das ändert nichts daran, sowohl die Gestorbene als auch der Verschollene wieder da sind.
Oh, jetzt wirds schwierig. So "oberflächlich" funktioniert das zumindest bei mir nicht

Mag sein, dass die Personen wieder da sind und du jetzt alles wieder als "wie vorher" ansiehst.
Für mich haben die ganzen Ereignisse drum herum allerdings doch etwas verändert ... die Zeitspanne war halt lang und einige Dinge sind passiert. Sowohl inhaltlich, als auch das Lese-Feeling betreffend.
Mein Lese-Feeling hat sich zumindest etwas verändert ... es ist nicht mehr ganz so unbekümmert und entspannt wie früher, einfach lesen, genießen, mitfiebern und so ... da schwingt auch immer noch was anderes mit.
Ich hoffe, es ist nur vorübergehend ... aber von der ganzen Nummer ist halt irgendwas hängengeblieben. Vielleicht Misstrauen, Angst und/oder Erkenntnis, dass die Zeiten sich wohl geändert haben und man sich bewusst wird, dass jederzeit mit jeder Figur sowas passieren kann ....
Ein Jahr kann lang sein, besonders wenn man sehnlichst auf was gehofft hat ... lange noch ... seeehr lange .... und wenn diese Hoffnung nicht erfüllt wird, bevor es zu spät ist ... und man stattdessen erkennt, sich irgendwie zu sehr auf was fiktives eingeschossen zu haben, das aber durchaus auch plötzlich weggenommen werden kann ... dann ja, dann kann sowas auch verändern, selbst wenn für andere augenscheinlich und durch gewisse Rückkehren alles wieder scheint, wie vorher ...
Dann kommt noch hinzu, dass Johnny wohl auch nicht derselbe ist. Wie auch? Hat er das alles in TC und Co nicht mehr erlebt, nur weil er zurück ist?