Zum Glück sind die Helden mit ihrem Raumgleiter unbemerkt in die Fremdwelt gereist und er wurde auf Novis noch nicht entdeckt. So geht es fix nach Toxx, wo die Handlung weiter geht.
„Was genau werden wir dort erfahren?“, hakte Aruula nach. „Die Geschichte der Initiatoren“, kam Bendersuus überraschende Antwort. „Und das Geheimnis des Ringplaneten.“ Na, da bin ich aber gespannt!
Hier gibt es einen verlassenen Stützpunkt der Kontras. Das Codewort, um den Schutzmechanismus zu deaktivieren, funktioniert leider nicht mehr. So erwischt es einen der Aliens. Ausgerechnet den mit dem Teleportgerät. Das ist jetzt hinüber. Ausnahmsweise begrüße ich diesen MX-Zufall mal, ein zu mächtiger Plothelfer weniger.
Mit einem improvisierten Plan B gelingt es ihnen doch noch, in den Bunker zu gelangen. Wie man es kennt in allerletzter Sekunde ganz knapp.
Er schloss gerade die Luke hinter sich, da schnellten etliche Äste aus der Pflanzenwand hervor.
Jetzt erfährt Matt also die ganze Wahrheit.
„Und du willst ihm wirklich alles zeigen?“ Wozguzz unterbrach seine Arbeit und sah Rankiir an. „Unsinn! Du weißt selbst, dass wir das nicht können. Alles andere hätte mich ehrlich gesagt auch überrascht.
Indes gelangt das Pflanzen-Abwehrsystem doch noch in den Bunker. Man steht also unter Zeitdruck und zeigt Matt endlich die Geschehnisse um den Ringplanet.
Dieser heißt eigentlich Kasyn und die Initiatoren oder Friedenswahrer nannten sich ursprünglich Kasyni. Der Planetenkern bestand aus einem Kristallgeflecht, das über Jahrmillionen beständig wuchs und schließlich die Oberfläche durchstieß. Der Untergang von Kasyn. Als wäre das nicht schlimm genug wurden die Kasyni durch die Kistrallstrahlung wahnsinnig und verstarben dann. Ein einziges Kolonisierungs-Raumschiff konnte starten, bevor es zu spät war.
Das war es? Matt ist ebenso verwirrt wie ich.
„Ich habe nicht damit gerechnet, die Geschichte einer Evakuierung und eines sterbenden Planeten zu sehen. Immerhin existiert Kasyn noch.“
Doch es geht weiter. Die Reste von Kasyn bilden nämlich den Ring um den aktuellen Ringplanet, also war Kasyn doch nicht zu retten. Langsam wird es interessant.
Während Matt den Rest der Vorführung sieht, wird die Lage im Bunker immer ernster. Die Kasyni nannten sich nun Zukunftswahrer und lebten auf einem der Monde. Doch die Strahlung des inzwischen planetengroßen Kristalls war auch hier gefährlich. So wurde der Mentalschirm entworfen, um in der Illusion eines Scheinplaneten die Strahlung durch Geisteskraft zu blockieren.
Wie Matt merkt wurden einige Passagen aus dem Vortrag herausgeschnitten. Sicher nur unwichtige technische Details. Man muss ja schnell machen, weil die Lage im Bunker mit jeder verstrichenen Minute bedrohlicher wird. Sicher! Wieder sehe ich es als falsche Entscheidung, dass der Leser mehr weiß als Matt.
Der tödliche Wuchs hat inzwischen den gesamten Bunker eingenommen, man zieht sich in den letzten Raum zurück. Eine überdramatische MX-typische ausweglose Lage.
Matt ließ die Pistole sinken. Es hatte keinen Sinn. Es war vorbei. Er fühlte, wie sich Aruulas Hand in seine legte, wie sich ihre Finger wie von selbst verschränkten. Wenigstens würde er sie spüren, wenn er starb. Vor ihnen hob sich ein Ast in die Höhe und machte sich bereit zum finalen Schlag. Und dann passiert das, was immer passiert.
Der erwartete Schlag blieb aus. Stattdessen erklangen dumpfe Aufprallgeräusche. Matt öffnete die Augen und glaubte im ersten Moment, einer Illusion erlegen zu sein.
Ein für Tod gehaltener Kontra konnte es schaffen in allerletzter Sekunde die Mörderpflanzen zu betäuben und man kann fliehen.
War es das dann? Nein, denn auf die letzten zwei Seiten werden noch schnell zwei schockierende Neuigkeiten gepresst.
Matt hat sich zuvor heimlich eine weitere Datei angeschaut. Einfach weil ihn der Verbleib von Kontrafreund Starnpazz (der jetzt vom Mars mit dem Zeitstrahl Richtung Erde unterwegs ist) interessiert hat. Volltreffer! Zufällig sieht er so die Aufzeichnung einer verworfenen Lösungstrategie des Exxus-Problems, die man durchaus auch auf die Erde anwenden könnte. Einfach den Mond mittels eines Wurmluchs im Raum versetzen und so die Kollision verhindern.
Und die Kontras haben etwas im Protokoll von Matts Gedankenreise entdeckt.
Ein Begriff, den er unmöglich kennen kann. Der Roman endet mit einem tollen Cliffhanger-Satz.
„Aber das würde bedeuten, dass auch er … Nein, ich kann es nicht glauben. Ich will es nicht glauben. Denn das würde alles ändern.“ Muss MX immer so dramatisch übertreiben, das nervt echt!
Würde ich mich mit dem SF bei MX anfreunden können, der Roman hätte mich sicher wunderbar unterhalten. Hat er auch so ziemlich. Es ist bezeichnend, dass mir so eine ruhige Geschichte mit dem Vergangenheitsrückblick viel besser gefällt, als die vorangegangenen Actiongeschichten.
Und es ist dann auch das Finale in der Gegenwart, welches den Lesespaß mindert. Natürlich muss es eine dramatische zu 99,99% ausweglose Situation geben und natürlich muss Matt schon mit seinem Leben abschließen. Nur um in letzter Sekunde doch noch gerettet zu werden. Immerhin wurde nicht auf ihn geschossen.
Mir ist klar, dass man durch die nachträgliche Änderung des Zykluskonzepts und mehr Erdromane nun weniger Zeit für die eigentliche Auflösung der Handlung hat. Es geht momentan schon sehr zügig, aber noch im vertretbaren Rahmen. Jetzt ernsthaft zwei wichtige Dinge ans Ende des Heftes zu quetschen hätte man aber geschickter lösen müssen. Wo der neue Plan zur Rettung der Erde noch Interesse weckt ist dieser undurchsichtige „Matt ist ER. Aber..das ist unmöglich!“-Cliffhanger (natürlich total wage ohne wirklich etwas zu verraten) einfach nur blöd.

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kometen).