Wie immer, lesen auf eigene Gefahr! Leider kann ich mich nicht so schön kurz fassen wie Spätaufsteher, ohne eben dabei zu viel vom Inhalt zu verraten ... 

Aber ich hab's versucht ... 
Nun aber los ... 
Es ging spannend weiter, bei allen Strängen.
Zeitweise sieht alles ziemlich übel aus, ob man jetzt bei John ist, bei Karina, Galina und Chandra oder bei Suko und Kollegen.
Rasputin scheint seine Operation wirklich gut vorbereitet und sich auch an allen Ecken und Kanten abgesichert zu haben.
Doch Satanos hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden ... und er sieht gewisse Dinge etwas anders, was letztendlich auch zum Super-Gau führt ... 
Am besten hat mir der Handlungsstrang mit Karina, Galina und Chandra gefallen. 
Wenn ich mir vorstelle, wie Karina da rumliegt, mit sich und ihren Gedanken allein ... und die Aussicht auf Rettung verschwindend gering ist, während sie darum bangt, was Satanos mit ihr noch vor hat.
Auch mit Chandra hat der wehrte Doc anderes vor, als Rasputin so vorschwebt. Doch Satanos handelt eigenmächtig und die Kugelfeste gerät mit "sich" und ihrer feuchten Umgebung in arge Bedrängnis.
Galina steht überall irgendwie dazwischen. Ihr "Onkelchen" sagt ihr, dass sie ihre Freundinnen Chandra und Karina zurückhaben wird, wenn er mit ihnen fertig ist. Das freut das Zombie-Mädchen natürlich und denkt sich auch nichts weiter dabei. Im Gegenteil: Galina glaubt ihm, dass es ihren Freundinnen nachher besser gehen wird.
Erst als Karina ihr erklärt, dass sie nicht verändert werden will, dass sie sehr wahrscheinlich ihre Seele nicht behalten wird, wie Galina und sie dann wohl nicht mehr erkennen wird, Galina auch an ihren Unfall erinnert, usw. kommt das Mädchen ins Grübeln ... obwohl sie ein Zombie ist.
Sie will Karina schließlich befreien.
Kunasjanow taucht aber plötzlich auf, sieht rot und sperrt Galina nach einer ordentlichen Auseinandersetzung wieder in den Käfig, um sich Karina zu widmen, während Chandra immer noch ums Überleben kämpft.
Die Szene im Labor, als Satanos Karina mit der Säge bearbeiten will und sie Galina um Hilfe anfleht, finde ich saugut geschrieben. Ich hatte zwischendurch echt ein bisschen Herzklabaster, weil's so schön spannend war. Satanos ist unberechenbar und rastet völlig aus, was angesichts seiner "Unterhaltung" mit Rasputin irgendwie nachvollziehbar ist.
Zum guten Schluss setzt er deswegen auch das Frankenstein-Protokoll in Gang ... 
Bei den Männern geht's derweil auch nicht harmloser zu.
Irgendwie war ich wegen Sokolow echt erleichtert, aber was er dann erleben muss, als er in "John's" Verlies zu Zombie-Karina gesperrt wird, ist auch nicht ohne. 
Der Kerl ist ein zäher Hund und irgendwie sympathisch.
Apropos John: der bekommt von Rasputin erstmal nen "Rundgang", kriegt einiges zu sehen, was ihn doch trifft und setzt dann seinerseits etwas in Gang, das für Suko und Irina an anderer Stelle das Ende bedeuten könnte. Allerdings wird das dem Geisterjäger erst klar, als alles schon seinen Lauf nimmt.
Die Beschreibungen, als John Golenkow im Alkoven sieht, sind ebenfalls der Hammer. Auch wenn es ein Klon ist, Rasputin will ihn und seine Klon-Kollegen killen, um sie als Zombies für sich arbeiten zu lassen. Die Art, wie das beschrieben wird, die Qualen des Wladimir-Klons, das alles zeigt auch wieder sehr deutlich, wie eiskalt Rasputin agiert.
Suko und Irina sind auf dem Weg zum Westeingang des Bunkers, doch auch sie werden aufgehalten. Plötzlich wühlen sich zig Zombies aus dem Boden, eine schiere Übermacht.
Pjotr wurde als Beretta-Saboteur entlarvt, aber seine Gründe dafür waren nicht unbedingt Loyalität zu Rasputin. Somit gibt's ein klärendes Gespräch und die drei machen sich auf die Socken. 
Die Zombies, die sie dann angreifen, erwischen Pjotr, aber auch Suko und Irina können der Übermacht nicht ewig trotzen. Am Ende bleibt Suko nur noch eine Verzweiflungstat, weil kampflos aufgeben für beide nicht infrage kommt ... 
Und dann geht's hier auch wieder mit den "Früher-Sequenzen" weiter.
Die Carlotta-Szene war schön nostalgisch, denn da gab es doch mal diesen "Vogeljungen" Randy, der wegen Schnabel und Vogelaugen diese Maske trug und völlig unter Elax' Fuchtel stand, weswegen er auch in der Szene hier überhaupt nix tut, also nicht rebelliert, wie Carlotta und dann auch die anderen ... (wenn ich mich jetzt halbwegs richtig erinnere).
Außerdem passt besonders auch Jason Kongre gut ins Bild, wo er doch selbst keinen Deut auf die Würde des Menschen gibt und völlig unmagisch Mutationen erschafft. Da fragt man sich allmählich, gerade wenn mehrere solcher Menschen ihrem fürchterlichen Handwerk frönen, wer da eigentlich grausamer ist: Dämonen ... oder doch eher diese Menschen ... 
Hier wurden in der Vergangenheits-Sequenz ziemlich viele fiese Wissenschaftler und Professoren aufgefahren, die absolut ins Bild und in die Vorstellung eines Doktor Satanos passen!
Vieles kommt bekannt vor, anderes wurde quasi "bekannt gemacht" und passt sehr gut in diese Vergangenheit. Es liest sich alles sehr schlüssig und es ist schließlich ein 
Abschied und zugleich die Geburtsstunde der VISIONÄRE". Sehr cool!
Auch das James Bond - Feeling war wieder mit von der Partie, aber für mich hat das auch gepasst. Wie ich an anderer Stellen schon mal schrieb, hat 
John Sinclair für mich öfter, auch früher schon, James Bond - Flair versprüht, genauso wie gewisse Parallelen zu "Die Zwei" zu finden sind. Das aber nur mal am Rande.
Die ganze Geschichte war rasant aufgebaut und keiner der Gegner hat irgendwelche Gewissensbisse. Im Gegenteil, die haben sogar ganz ausgeklügelte technische Gerätschaften und magische Einflüsse. Da müssen auch John, Suko und die auf ihrer Seite stehenden, russischen Kollegen zu rasanten Aktionen im Stande sein. Und das sind sie hier auch ... aber ich finde, dass es dabei nicht übertrieben wirkt. Es wird auch oft genug beschrieben, dass sie bis an ihre Grenzen kommen (z.B. als Suko einen Schlag gegen sein ohnehin schon lädiertes Ohr kriegt, das muss ja echt wehtun! Oder als Zombie-Karina Sokolow in der Wunde rumpopelt ... brrr .... Johns psychische Folter in Bezug auf die Wladimir-Klone und den ungewissen Verbleib Karinas, bzw. dass er seiner Einschätzung nach Suko und Irina umgebracht haben könnte ... )
Die Bezüge zur Realität sind ebenfalls wohl dosiert und gut eingeflochten.
Ich mag generell komplexe Zusammenhänge, die z.B. bis weit in die Vergangenheit reichen und dazu auch in die Gegenwart greifen, wo man eben gewisse Verknüpungen mit aktuellen Handlungen erkennt (Alkoven, Klone, Lykaon,...) ... oder erkennen möchte 
Am Ende kommt die unerwartete Rettung, bzw. "Einsammlung" und Eindämmung, die noch im Vorfeld von Sokolow angeleiert wurde (der Mann wird mir immer sympathischer. Hoffentlich tauchen er und Irina, die sogar Suko nicht kalt ließ 

 , nochmal auf!)
Dieser Roman, bzw. der komplette Zweiteiler, hat echt Spaß gemacht, die Handlung war in der Vergangenheit fundiert, gleichzeitig neu kreiert (also neue Story mit teilweise "alten" Elementen) und besaß richtig viele spannende Momente, die letztendlich nicht alle komplett aufgelöst wurden. Das Überleben oder der Tod einiger Protagonisten ist noch ungewiss und man darf sich auf die Weiterführung freuen. Es bleibt also spannend! 

Ich habe mich deshalb sehr gut unterhalten gefühlt, wobei mich dieser Teil noch einen Ticken mehr beeindruckt hat, was nicht nur am Agieren von Galina lag. Der Blick in Satanos' Vergangenheit, die finalen Action-Sequenzen und vor allem, dass es bei dem "ganzen Gewusel" noch nachvollziehbar blieb, entlockt mir jetzt ein 
top!
Der Werkstattbericht ist zudem auch wieder sehr interessant und machte Spaß zu lesen, besonders angesichts der vielen "alten" Erwähnungen und "neuerlichen" Zusammenhänge :thumbup:
Genauso genial finde ich auch das Cover! Nicht nur dieses passende "Gruselgrün", was ich sowieso an sich schon toll finde, auch die Szene, die im Roman ziemlich genau so vorkommt und die Darstellung von Galina mit ihren "Rattenschwänzen" und ihren "leeren" Augen sind super gelungen! 
(Nur eine Sache: wenn das die Klon-Chandra in dem Behälter ist ... dann dürfte da doch eigentlich kein Bauchnabel zu sehen sein ... ?! 
 
 )