Kill Devil Hills bot schon einmal Stoff für beste Unterhaltung ... und hier ist es nicht anders.
Ich konnte das Heft nicht aus der Hand legen, bevor der letzte Satz gelesen war!
Es war spannend, emotional, eine Weiterführung, fesselnd, ...
Am Anfang erlebt man als Leser hautnah den Tod von Amitola Jones mit. Angefangen von ihren eigenen Zweifeln gegenüber den Aussagen von ihrem Freund oder den Legenden, bis hin zur Erkenntnis, dass sie wohl doch wahr sind, wie sie am eigenen Leib erfährt. Ihre Gedanken, ihre Angst und die immer weiter eintretende Erkenntnis um den Angreifer machen diese Szene schön spannend.
Ich fand in diesem Zusammenhang auch die unterschiedlichen Sequenzen toll, einmal das Geschehen im Hier und Jetzt ... dazwischen dann Rudy Grenvilles Erinnerungen ... Abe Douglas, der inzwischen schon mit dem Tod von Brad zu tun hat ... John und Glenda, die von Abe's Anruf "gestört" werden ... und dazu immer mal wieder die Gedanken des Dämons Tahmelahastis, wie er fühlt, was er fühlt, sich an seinen Opfern labt und wie er durch sie erstarkt. Dadurch wurde es nie langweilig, auch wenn ich Rudy's Geschichte auch gut in einem Rutsch hätte lesen können. So waren sie jedoch den jeweiligen Gegebenheiten gut angepasst.
Rudy Grenville erinnert sich an seine Vergangenheit ... und das muss er auch, um einem Wesen auf die Schliche zu kommen, das grausam tötet, sich von den Gefühlen, Ängsten, etc. seiner Opfer ernährt und dadurch wieder erstarken will.
Für mich waren die Rudy-Vergangenheitspassagen das eine Highlight der Story (das andere war der Schluss), wobei alles andere ebenfalls super war.
Aber als man in Rudy's langem Leben eintaucht, ist es fast so, als kann man beinahe selbst spüren, womit er sich rumquält. Die Fluch bedingte und dann teilweise selbstauferlegte Einsamkeit, seine Trauer wegen dem, was ebenfalls durch den Fluch passierte ...
Seine Geschichte hatte Hand und Fuß, war zu jedem Zeitpunkt bestens nachzuvollziehen und (zusammen mit Motega Jones' Vereinigung mit den Gedanken des Dämons) für die Lösung des Falls auch sehr wichtig.
Der Rattendämon Tahmelahastis ist eine sehr interessante Figur. Allein seine Art zu jagen, was er von seinen Opfern braucht und wie er sie manipulieren kann (die Toten, wie auch die Lebenden am Ende). Dazu seine inneren Monologe, Überlegungen und seine Art der Vorgehensweise.
Außerdem bleibt keine Figur farblos:
Motega Jones ist ein "aufgewühlt" oder auch sehr forsch wirkender Charakter, der seinen eigenen sturen Kopf und so seine Denkweisen hat ... wobei aber jedes Denken und Handeln für seine Figur auch immer nachvollziehbar ist. Ob nun seine Abneigung zu den "Weißen", seine spät einsetzende Einsicht in Bezug auf Sally, dann auch gegenüber den "Weißen" John und Abe oder sein Wissen um die Legende.
Dr. Reedman, der "müde" Arzt, der auf die ganze "magische" Angelegenheit allerdings ziemlich cool und gefasst reagiert. Solche Leute sind doch als zeitweilige Mitarbeiter okay
Dann noch Sally Beaumont, die erst wirkt, wie "nur" am Rande eingesetzt, wird dann auch noch ziemlich wichtig und rettet Jones das Leben.
Und diese nette Wortwahl des Öfteren, wie z.B. Toter-Fido-Gestank, Föhnwelle à la amerikanischem El Präsidente, usw. Sehr erfrischend!

Auch fand ich gut, dass John auf Grund der Eile, die geboten war, keine Zeit mehr hatte, eine Sondergenehmigung für seine Waffen einzuholen. So mussten sie diesmal ab in den Frachtraum. Es reicht also nicht seine bloße Aura aus

... War schön und wirkt irgendwie
echter, wenn sowas auch mal vorkommt/kurz Erwähnung findet

:thumbup:
Der Showdown in der Höhle gefällt mir besonders gut!
Wie der Dämon die einen Gegner teilweise gegeneinander aufhetzt, sich umzubringen ... oder die anderen durch die Konfrontation mit ihren Ängsten in die Knie zwingt.
Wie gut, dass Tahmelahastis kurzzeitig abgelenkt ist, sonst hätte das auch übel enden können ...
Ich hätte von dieser Situation noch viel mehr lesen können ... aber für mich war es so dann auch okay. Wo will man denn aufhören? Wenn etwas gut ist, möchte man immer mehr davon ... aber irgendwann ist nun mal Schluss ... und das war's dann auch für Tahmelahastis

(Einerseits auch irgendwie schade, denn der hätte ja noch echt so richtig gefährlich werden können, mit dem, was er gerade im manipulativen Bereich drauf hatte!! Z.B. das Sinclair-Team gegeneinander aufhetzen oder sowas, dass die sich selbst gegenseitig an die Gurgel springen, sich quasi vorübergehend (!!

) selbst schachmatt setzen^^

)
Original von Isaak S.
Und als dann John sogar die Formel vergisst (!), wollte ich mit in die Knie gehen. „Terrum… pesto… presto…“ (S. 62). Oliver Fröhlich gelingt etwas außergewöhnliches: er gibt John der Lächerlichkeit preis… und erzeugt Mitleid. Ich bin da wirklich begeistert.
Dieses Zusammenspiel der Nebenfiguren sind die Perlen im Hintergrund der Geschichte.
Ich freue mich aber umso mehr, dass Oliver Fröhlich das Thema der Angst so eindrucksvoll fortführt. Diese Geschichte macht mir Angst! Und damit steht und fällt doch schließlich das Erzählen einer Gruselgeschichte.
Das kann ich genau so unterschreiben! Super ausgedrückt!
Letztendlich kann man den Titel ja eigentlich auf beide beziehen, auf Tahmelahastis, wie auch auf Rudy. Wobei es bei letzterem nicht wirklich seine Schuld ist oder mit Vorsatz passiert (okay, bis auf die Sache mit den Verbrechern

).
Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und fand das alles super harmonisch und logisch zusammenpassend geschrieben (also besonders mit Rudy's Story und wie das nachher an sämtlichen Ecken alles zusammenlief):
top! :freude: :thumbup:
Das Cover ... herjeeee ... mal wieder schwierig. Ich will's ja gut finden .... und die Szene ist super eingefangen, gar keine Frage! Zumindest meine ich, den alt gewordenen Rudy zu erkennen, mit seiner zerfließenden Tochter Sarah, daneben seine Frau Mary und Enkelin Belinda.
Hat sich ziemlich genau so zugetragen ... aber die Gesichter!! Besonders das der kleinen Belinda ... nee, also das ist so gar nicht meins ... sorry ....
edit:
Die Leserseite war auch wieder sehr interessant und zudem erfrischend geschrieben.
Also mir isses ja irgendwie gleich, ob da nu Eric Wolfe oder Oliver Fröhlich drunter steht ... Hauptsache,
drin steckt was vom "fröhlichen Wolf"

:thumbup: