Man muss erstmal akzeptieren, dass Alien Hordelab ausgerechnet in Roswell landet. Und er optisch exakt so aussieht wie ein Roswell-Alien. Die man dort als Götter verehrt. Das sind solche passenden Heftromanzufälle, die es einfach braucht, um ein interessantes Abenteuer zu erzählen. In Ordnung.
Was es außerdem für seine Solo-Handlung braucht ist, dass er sämtliche Erinnerungen verliert und nicht nur einen Teil. So rennt er als erstes einer Gegenbewegung in die Arme, die ihn umbringen will. Und man kann direkt Häkchen hinter einen der üblichen MX-Punkte machen. Denn
Seine primitive Waffe zielte, als wüsste er um die Anatomie seines Gegenübers Bescheid, auf eines der zwei Herzen, die in seiner Brust schlugen. Dann drückte er ab, und der Tod kam sirrend herangeflogen.
Dem entgeht er natürlich „im letzten Moment“, wie es der Leser kennt. Aber auch die Alien-Anbeter werden ihm Probleme bereiten. Denn sie erwarten, dass er sie mit seinem Raumschiff von der Erde abholt. Hordelab hat keine Erinnerungen, aber er ahnt schon, dass das nicht so einfach wird.
Jedenfalls droht die Lage mit dem Eintreffen von Hordelab zu eskalieren. Die einen wollen ihn töten, die anderen wollen dies um jeden Preis verhindern. Bevor man sich die Schädel einschlägt und Hordelab als zentrale Plotfigur mit erwischt, muss ein Heftromanzufall her.
Ein Junge hat beim Spielen mit Hordelabs kaputten Teleporter einen heftigen Stromschlag abbekommen. Zufällig hat der Initiator zuvor einen Defibrillator gesehen. Die Dörfler können damit nichts anfangen, er aber schon. Und so kann er den Jungen retten. Damit ist geklärt, dass er kein Feind ist.
Alles gut. Aber nach der Regel muss Hordelab noch irgendwie niedergeschlagen werden, um seine Erinnerungen zurück zu erhalten. Moment, das wurde er ja im Handlungsverlauf schonmal und es hat nicht geholfen. Diese Amnesie-Sache dreht sich jeder Autor, wie er es gerade braucht. Wobei man hier argumentieren könnte, dass der Initiator keine menschliche Physiologie besitzt und es da vielleicht anders funktioniert.
Zum Ende greift nochmal eine Barbarenhorde an. Unter Hordelabs Anleitung kann man sie mit einem Trick in die Flucht schlagen. Und das war es dann. Keine Rückkehr seiner Erinnerungen. Er bleibt hier, obwohl ihm bewusst ist, dass er nicht ewig seine Rolle als Erlöser mit einem Raumschiff spielen kann.
Ach Schade, nächste Woche geht es dann wieder mit dem Hauptplot weiter. Diese kleinen Zwischenromane waren alle echt nett. Der hier hat mir am besten gefallen. Mit einem anderen Ausgang als erwartet. Jetzt ist also nicht nur der Massenteleporter kaputt, Hordelab bleibt für die Helden auch noch verschwunden, wenn sie in San Antonio ankommen. Leider wissen wir Leser, dass das eigentlich gut ist, denn Novis ist eine Todesfalle und kein Paradies.
Egal. Mit dem „schwacher Zyklus“-Bonus

:baff: :baff: (8 von 10 Kometen)