Eine nette Geschichte, die sogar einen "wahren" Ursprung hat. Zumindest findet man in der tatsächlichen Legende des Jersey Devils sämtliche Figuren wieder, die auch in der Story vorkamen. Angefangen von Mrs. Leeds (ich hatte mich schon gewundert, warum die Gute in der Eingangsgeschichte nicht mit Vornamen erwähnt wurde, aber auch in den Überlieferungen wird sie immer nur mit Mrs. Leeds betitelt), über Joseph Bonaparte bis hin zur Darstellung des Jersey Devils, seinem Aussehen und den ausgestoßenen Lauten. Auch dass er nach der Geburt durch den Kamin geflohen sein soll, steht in der Legende.
Ein, zwei Sachen hab ich allerdings, die mir beim Lesen ein bisschen aufgestoßen sind, bzw. haben sie den sonst sehr coolen Lesegenuss ab und an etwas gestört:
Abe Douglas ruft John an .... und sie sind sofort in einem Gespräch.
Kein "Hallo, alter Knabe" ... kein "Wie geht's dir" ... nöscht ... nur Geplänkel über die Arbeitszeit.
Und dann sagt Abe fast nach jedem Satz " ... , John."
Er beendet seine Sätze zig mal mit John's Namenserwähnung ... John macht das mit Abe's Namen nur einmal. Eigentlich ging immer schön aus der Unterhaltung und den dazugehörigen Nebensätzen hervor, WER da grad gesprochen hat. Zuviel des Guten nervt daher schon mal leicht ... zumindest mich^^
Die zweite Sache war, dass echt oft der Begriff "Jersey Devil" auf den einzelnen Seiten zu lesen war. Hier hätte ich mehrere Synonyme vielleicht etwas besser gefunden ... wie z.B. die Monster, die Kreatur/en, die geflügelten Unholde, Viecher (okay, ist nur mein Favorit^^, fällt also eher raus

), Geschöpfe, etc. ... in Kombi mit einigen beschreibenden Adjektiven. Schließlich geht es sich in dieser Story ja um ebendiese Viecher, von daher würde man bestimmt auch wissen, dass es sich um die Jersey Devils geht, wenn sie ab und an (öfter) anders genannt worden wären
Die Kampfszenen mit den kleinen, mittleren und großen Monsterviechern waren aber rasant und gut nachvollziehbar geschrieben.
Es ging teilweise ziemlich blutig daher, was ich nicht schlecht finde ... das darf ebenfalls mal in nem Gruselroman vorkommen

, sowie eine eigentlich ziemlich hohe Opferzahl. Also quasi der
Kollateralschaden, der entstand, als Steiner zu Gary Curtiz fährt und auf die Gruppe Okkultisten im Wharton Forrest trifft ... oder als er und seine Frau nachts im eigenen Haus angegriffen werden und sämtliche Nachbarn dabei draufgehen ...
Apropos Steiner ... diese Namensgleichheiten sind nicht gut^^ Ich hab da immer oder andauernd "Brent Spiner" gelesen

Aber gut, ist ja eigentlich egal, solang ich wusste, dass es sich bei "Steiner-Spiner" um den Deputy ging

War aber lustig, denn irgendwie hatte ich dann bei ihm immer "Data" vor Augen, so vom Aussehen her ...
Eine Szene gab es aber, die konnte ich nicht so ganz nachvollziehen ... oder sie war zu schnell für mich^^
Da griff ein Jersey Devil eine Frau aus der Okkultistengruppe an und riss ihr mit seinen Pranken den Kopf ab.
So weit, so gut. Allerdings schleudert das Vieh ihn dann hoch und es spritzte Blut (auch noch okay) durch die Gegend, sowie Hirn ... Wo zum Teufel kam das Hirn her, wenn der Kopf vom Hals gerissen und dann weggeschleudert wurde?
Er war weder oben offen, noch stand was davon zu lesen, dass das Monster die Schädeldecke aufgerissen hat ... und unten am Halsstumpf wird's Hirn wohl nicht so einfach rausrutschen, wenn's nicht vorher zu Mus verarbeitet wurde ... ein bisschen was hängt in so nem Kopf ja doch noch zwischen Hirn und Hals ... ?!
Ansonsten war aber alles fruchtig und super beschrieben!
Besonders mitgefiebert hab ich ja doch, als Brent und Francine Steiner des nachts angegriffen (oder eher
besucht) wurden und dann im Pickup fliehen wollten. Ich hab echt gedacht, dass sie gekillt werden, als sie von den kleinen geflügelten Mistviechern so zahlreich angegriffen wurden!
Zum Glück kamen John und Co noch rechtzeitig ... auch wenn Suko und Abe in dieser Story irgendwie eher wie Statisten rüberkamen. Suko konnte noch mit seiner Dämonenpeitsche rumschlagen, obwohl Johns Kreuz mit der Formel eigentlich alle sich dort befindlichen Teufelchen hätte vernichten müssen.
Dann kam John ja mehrmals in die andere Sphäre rüber und solange passierte dann bei den beiden zurückgelassenen Kollegen nix. Oder sie wurden durch die mentalen Kräfte des Ur-Devils ausgeknockt ...
Klar, John hat sich öfter mit dem Kreuzspruch verteidigt. Einmal fand ich es vollkommen gerechtfertigt, nämlich als sie auf den von Jersey Devils besetzten Pickup mit den Steiners treffen.
Da konnte nur noch das Kreuz samt Formel helfen, jedes andere Unterfangen hätte Brent und Francine wahrscheinlich das Leben gekostet.
Im Wald, als John von den anderen abgeschnitten am Rande der anderen Sphäre wandelte und auf Dickie Donovan traf, hätte es des Kreuzes vielleicht nicht bedurft, sondern eher eines Schusses aus der Beretta. Zumal die Körperstellung von John beim Angriff des Devils wohl auch eher den Griff zur Beretta, als zum Kreuz zugelassen hätte. Das Vieh fliegt ihn quasi an, reißt ihn zu Boden und John versucht dann, das Untier mit einem Griff an dessen Hals auf Abstand zu halten. Heißt für mich, unser Geisterjäger liegt auf dem Rücken, das Vieh, welches als relativ klein beschrieben wird, hockt auf seiner Brust, ergo müsste John Schwierigkeiten haben, an sein Kreuz zu kommen. Hinzu kommt noch, dass der kleine Teufel ihn mit den Pranken an den Schultern fasst ... was im Umkehrschluss heißt, dass dessen Gewicht tatsächlich auf Johns Brustkorb lastet ... Also wäre es für unseren Geisterjäger wirklich einfacher gewesen, mit der freien Hand die Beretta zu ziehen, als unter dem kleinen, aggressiven Teufel nach seinem Kreuz zu angeln ...
Dass John seinen Talisman mit dem Spruch
aktiviert, kann man sehen, wie man will.
Natürlich ist es immer aktiv und reagiert auf gewisse Dinge oder Umstände ... aber um seine volle Macht zu entfalten, muss die Formel gerufen werden, was man ebenfalls als
aktivieren bezeichnen könnte. Für mich gilt daher: im Zweifel für den Angeklagten ... und daher war diese Beschreibung soweit okay für mich :thumbup:
Der Showdown, also der Einsatz von Zebulon-Jefferson-Bibel und Kreuz, fand ich cool. Und ebenfalls, dass hier nicht großartig und ewig auf 'nen langen Endkampf mit viel Hin und Her rumgeritten wurde. Immerhin scheinen beide Artefakte mit einander harmoniert und agiert zu haben und zwar so viel und so mächtig, dass der Ur-Devil gekillt werden konnte. Was will man denn mehr?

Entweder, es wirkt oder nicht. Und dann sollte es auch flott wirken, denn das Ur-Vieh hatte schließlich auch noch so seine Kräfte, die dann vielleicht noch hätten beachtet und mehr eingebracht werden müssen ...
Klar war es schade, dass die Bibel gleich ganz hinüber war ... aber wenn man mal über die Geschehnisse nachdenkt und das irgendwie in einen Kontext bringen möchte: die Formeln und Zeichen an Altar und Pforte der Kirche waren auch nach Gebrauch verschwunden. Wenn "Dale Gordon" sie angebracht hatte, der aus der anderen Sphäre kam (oder zumindest damit zu tun hatte), vielleicht sogar Wissen über die Bibel mitbrachte und wusste, dass wenn man sie benutzt, sie sich quasi "abnutzt" oder aufbraucht (anders als Johns Kreuz eben, das dann schlichtweg mächtiger ist, als die Bibel) ... oder es einfach nur war, weil er, Dale Gordon, sie benutzt hatte und alles, was er in dieser Sphäre tat, nachher "verschwindet", dann war auch das Zerbröseln der Zebulon-Jefferson-Bibel soweit ok.
Schade fand ich noch, dass gegen Ende mit keinem Satz erwähnt wurde, wie jemand die Steiners über den Ausgang der Jersey Devil Invasion und der Geister informiert. Dafür, dass Brent Steiner alles daran gesetzt hatte, an dem Fall dranzubleiben und sich auf keinen Fall beurlauben lassen oder gar zum Psychologen geschickt werden wollte, und sogar selbst zweimal in Kontakt mit Mrs. Leeds stand, hätte ich wenigstens mit einem Nebensatz in der Richtung gerechnet.
Dafür gab es dann wieder kleine Appetizer für die Fortführung des Crossovers (wobei ich anfangs bei
Dale Gordon schon an Zamorra dachte, weil der mit weißem Anzug beschrieben wurde. Ist ja auch nicht alltäglich, dass jemand so rumrennt, besonders wenn es gerade um ein Crossi geht, in dem die andere Hauptfigur genau solche Klamotten trägt

Außerdem hatte John schon den Gedanken, dass dieser Sonderling sich wohl einem ähnlichen Kampf gegen die Mächte des Bösen verschrieben hatte ... Wobei ich jetzt grad nicht weiß, ob Professor Zamorra über 2m groß ist. Immerhin sagt John, dass der Kerl in Weiß ihn um einen ganzen Kopf überragte. Und John ist ja schon 1,90m groß ... Dann sagte Steiner noch, dass Gordon ne angenehme Stimme hätte und Leute damit in seinen Bann ziehen kann ... würde ja auch auf Zamorra zutreffen).
Aber gut, war wohl nicht so ... kein Zammy in alt, bärtig und korpulent, dafür weiß man nu, dass auch Vampire involviert sind und es irgendwie einen Gryf in unserer Sinclair-Welt zu geben scheint. Vielleicht einen Parallel-Gryf ... ?! Denn er hatte ne Augenklappe und schreibt den Verlust seines Auges Fu Long zu, der aber im Zamorra -Universum ein ganz geschmeidiges Kerlchen ist (zumindest für die Guten), wenn ich das da richtig geschnackelt hab^^
Auch war der weißhaarige "Tall Man" wieder mit von der Partie, der immer noch ne ziemlich große Nummer zu sein scheint, wo doch alles, einschließlich ehrfürchtiger Vampire, auf ihn hört.
Und ihm scheint es auch relativ egal zu sein, wenn irgendeiner der "bösen" Pläne vereitelt wird, er spricht immer noch von einem Plan B ... und von genug Kanonenfutter-Rekruten in beiden Welten..
Man darf also gespannt sein
Auch wenn's hier nach ziemlich viel "Gemecker" aussieht, mir hat der Roman gefallen! Allein die Nähe zur wirklichen Legende vom Jersey Devil und der Vermischung mit dem Sinclair-Uni und wohl auch mit dem von Zamorra fand ich schon ziemlich ccol. Ist schließlich ein Gruselroman innerhalb einer fiktiven Serie und da darf dann auch gerne ein bisschen zu den "wahren" Mythen und Sagen an Eigenideen (ob übertrieben oder nicht sei mal dem Empfinden jeden Lesers selbst überlassen) mit reingenommen werden, zumal der Autor vorher nicht schrieb, dass seine Story auf der echten Legende des Jersey Devil beruht ...
Oder sei es auch einfach nur, um gewisse Bögen in
andere Sphären zu spannen
Genauso wie auch der Auftritt Professor George Blacksmith's, der schlussendlich entscheidende Hinweise geben konnte, für mich dazu gehörte, wie die Faust auf's Auge. Ich mag Erklärungen und Hintergrundinfos, die zu einem Professor passen, der über das Museum und der Gemeinsamkeit der Bibel dazukommt ... irgendwie wird mir das nie zu lang oder langatmig oder auch zu zufällig.
Das hier zu lesen hat mir auf jeden Fall Spaß genug gemacht und mich (allein schon wegen der vielen Spekulationsmöglichkeiten über Sphäre, Gordon, Vampire, Gryf, "Tall Man", etc.) von der eigentlichen Geschichte her
sehr gut unterhalten, so dass ich über den vielfach erwähnten Begriff "Jersey Devil/s" in einer Szene/auf einer Seite, die oftmalige Benutzung der Kreuzformel oder das ständige Erwähnen des Namens eines Gesprächspartners am Ende der wörtlichen Rede hinwegsehen kann!

:thumbup:
Auch die LKS war nett zu lesen. Nur finde ich persönlich nicht, dass Höllenmatze sobald ein Ende finden sollte

Luzifers rechte Hand hat doch noch einiges Potenzial und wenn man mal nen richtig fiesen Sinclair schreiben will, dann wäre Matthias schon beinahe prädestiniert für ein paar derbe oder verdrehte Effekte, die man entweder lassen kann oder sich als Autor überlegt, wie man Matze
überreden/angreifen könnte, um das wieder "hinzubiegen"

(z.B. wie mit dem verdrehten John und dem Kreuz im
Fluch der Conollys Dreiteiler.
Es fehlt irgendwie trotzdem ein Super-Gegner oder auch ein starker Langzeit-Gegner, wie damals der Schwarze Tod, Asmodina, die Mord-Liga oder jemand wie Grimes, der stärker wurde und zwischendurch auch ganz schön "lästig" war
Der Spuk ist mir ein wenig zu "seicht" geworden. Er paktiert zu häufig, anstatt was eigenes, großes Böses zu reißen. Hin und wieder finde ich paktieren ja ganz okay ... aber nicht dauernd.
Dann noch eher Asmodina entlassen und die wieder schalten und walten lassen!!
Der Täufer war schon cool und ein guter Anwärter (lief ja immerhin über 92 Romane die Handlung), eben auch durch seine Dunklen Eminenzen, von denen ja doch noch nicht alle futsch sind ... genausowenig wie der Schwarze Dom komplett vernichtet wurde. Ein Fragment gibt's doch noch, wenn ich mich nicht irre ... Also wäre da vielleicht auch noch Stoff ...
Im Endeffekt bleibt aber erstmal nur Matthes übrig als dauerhafter Großgegner, der auch was auf die Kette kriegt. Vielleicht mal alle zusammen was aushecken lassen: Asmodis, Luzifer, Beelzebub und Matthias dann als ausführende Kraft oder so ... und dann ganz am Schluss mischt die höllische Dreifaltigkeit auch noch persönlich mit .... oder so ähnlich ... fänd ich cool!

Was das andere Spekulatius angeht, ob schon im Vorfeld klar war, dass Sheila zurückkehren würde oder nicht ... nun ... die Frage war auf jeden Fall gut!!

.... daher nehme ich die Antwort darauf mal so hin, wie es da geschreiben wurde

Die Erklärung klingt jedenfalls gut und plausibel und btw: es sind auch ganz meine Worte^^ :thumbup:
Anders als z.B. bei Professor Zamorra, ist das Sinclair-Kern-Team bereits über 2000 Romane und 312 Taschenbücher dabei ... wie schon gesagt wurde: das Rückgrad der Serie.
Zamorra hat viel mehr Leute und wenn da welche schon nach 300 oder 500 Romanen rausfallen, dann hatten die Figuren mindestens 1500 Romane weniger Zeit, dem geneigten Leser ans Herz zu wachsen ...
Dass es Nadine Berger oder Lady Sarah, etc. bei JS dahingerafft hat, war zwar auch traurig, aber es ging mir nie so nahe, als wenn es eine der 8 Hauptfiguren erwischt.
Für mich ein entscheidender Faktor!
