Das war er also, der Auftakt zum großen Sinclair Crossover ...
Operation Hongkong.
Und der ist geglückt, würde ich mal sagen.
Hongkong ... das hat bei mir zunächst allerdings mal so gar keine Begeisterungsstürme hervor gekitzelt ... ist halt nicht so ganz mein Ding ...
Aber schließlich wollte ich ja das Crossi lesen ... und zwar alles!
Also ...
Den Anfang machte ein Hacker namens
The Big C, der auf schmackhafte Art und Weise sein Leben verlor. Daraufhin kamen noch weitere Personen ins Spiel ... allesamt "Bekannte" oder Mitglieder des Zamorra-Teams.
Jede Person für sich fand ich bestens erklärt und alle entwickelten sich durch dieses eine Heft und somit auch in meinem Hirn zu Persönlichkeiten, die ich zu kennen glaube. Selbst Izzy, über die, bis auf die letzten Seiten, auf Grund vorangegangener Ereignisse nur in der Vergangenheit geschrieben wurde, war kein unbeschriebenes Blatt, als sie auftauchte.
Dann ist da noch Sebastian Bélanger ... ein Name, der mir in dieser Story des Öfteren unterkam^^, bis er schließlich auch leibhaftig auftrat. Auch seine Figur wurde innerhalb der Geschichte durch das Erwähnen der früheren Ereignisse erklärt, ohne dass es langweilig wurde. Vielleicht liegt es daran, dass ich ihn vorher eben gar nicht kannte.
An dieser Stelle muss ich auch kurz einwerfen, dass ich es toll fand, wie hier auf die "Nicht-Zamorrianer" Rücksicht genommen wurde (zumindest hatte ich so den Eindruck

). So ein Crossover sollte ja allen Lesern Spaß machen, eingefleischten Zamorra-, wie auch Sinclair-Fans ... und natürlich auch denen, die in beiden Universen zuhause sind

Durch die selbsterklärende Erzählweise innerhalb der Geschichte finde ich das sehr gut umgesetzt.
Deshalb habe ich die
Geisterstunde diesmal erst im Anschluss gelesen, weil ich mit dem Lesen so schön im Flow war und zu dem Zeitpunkt auch personenbedingt nichts unklar war.
Die LKS zu lesen war so auch hinterher ein schönes Bonbon, denn es gab gerade zu Fu Long noch ein, zwei Dinge, die in der Geschichte selbst nicht erwähnt wurden.
Auf jeden Fall gefallen mir beide und ihnen ist es zu verdanken, dass mir die "chinesische" Handlung-Seite hier sogar ganz gut gefällt (eigentlich hab ich's damit nämlich nicht so: weder im TV, noch in anderen Büchern, Serien ... oder in welchem Genre auch immer^^).
Besonders interessant finde ich daher auch Fu Long: er wirkt sympathisch und man erfährt gleichzeitig, dass er noch so seine Geheimnisse hat, die er nicht verraten will. Außerdem scheint er ziemlich mächtig zu sein, lässt das aber nicht offensichtlich oder überheblich "raushängen"

Seine Antwort auf Zamorras Frage z.B., wie und warum er denn, so als Vampir, plötzlich unter die Sonnenanbeter gegangen ist, fand ich herrlich: "Ich habe es so beschlossen."
Rattenscharf, der Typ, der verursacht irgendwie gute Laune!
Die Art und Weise, wie hier alles vorbereitet wurde und wie quasi an mehreren Orten/"Baustellen" agiert wurde, um bei einem gemeinsamen Schluss/Showdown zusammenzutreffen, fand ich interessant und kurzweilig.
Personen wie z.B. die Agenten Devaine und Cummings, sowie der "leicht debile Clown" Rupert Jenkins oder die Oberhäupter der Neun Drachen bleiben allesamt nicht farblos und wirken auch nicht wie langweilige Randfiguren ... jeder kriegt hier so viel persönliche Beschreibung, dass es völlig ausreichte, um sie "kennenzulernen". Also mir reichte das jedenfalls ...
Dann das Tentakel-Vieh ... yessssss!!! Ich liebe ja generell so'n Viecherzeugs ... je größer, umso besser!!

... jedenfalls fand die Aktion mit Tentakelchen bei mir großen Anklang! Ich fühlte mich leicht entfernt an einen der lovecraft'schen Shoggothen erinnert (jaaaaa, ich weiß, nicht jedes Tentakelvieh muss vom Cthulhu-Mythos inspiriert sein^^)
Zwischendurch gab es dann immer wieder kleine Action-Sequenzen neben den erklärenden oder vorbereitenden Erzählparts ... und das empfand ich als eine sehr angenehme Mischung: nämlich in einem angenehmen und gut zu lesenden Schreibstil von beidem abwechselnd zu lesen!
Btw, da es hier ja um den "Meister des Übersinnlichen" und sein Umfeld, sowie um den "Geisterjäger" und sein Umfeld geht, finde ich persönlich "übersinnliches" oder "geisterhaft monströses" in den Stories sehr angemessen und heiße es gerade zu willkommen!

:thumbup:
Beeindruckend und "filmreif" fürs
geistige Augenkino fand ich besonders zwei Szenen:
1) Chin-Li und die Monsterviecher in der Halle mit dem explodierenden Tank und alle Balanceakte, die dazu gehörten! Sehr schön beschrieben und so deutlich nachvollziehbar, dass es eben fast schon zu
sehen war

2) Der Showdown am Schluss: Bélanger nackt bis auf den Schlübber

in seiner Apparatur und sämtliche Kämpfer des Guten um ihn herum, die ihn mit Blitzen, Raketenwerfe, Amulett- und Dhyarra-Energie, sowie mit den Energien/der Magie der "magischen" Wesen beschießen und attackieren und er trotzdem noch den Dimensions-Durchlass/Weltentor für seine ganz eigene Kompanie öffnet, um sie hereinzulassen. Dank Izzy, dem Amulett und Zammis Kopf passiert da erstmal nix .... außer das alle drei, Bélanger, Zamorra und Izzy, verschwinden ...
Das Blitzlichtgewitter und die magischen Energien der Anomalien, Magier, Neun Drachen Oberhäupter, etc. war nahezu spürbar.
Ich mag sowas ja ... also wenn man förmlich
sehen kann, dass sich etwas Großes anbahnt! Und ich fand's auch keineswegs übertrieben, denn wenn man sich schon in der Welt des Paranormalen und der Geister und Monstren bewegt, dann darf das auch genau so wirken! Ich fand's klasse!!
Die ganze Anomalie-Energie-Sache wirkt sehr groß und Bélanger ziemlich mächtig. Die Szenen, in denen er Menschen ihrer Lebenenergie beraubt, wirkten schon fast ein bisschen beängstigend. Besonders, als die Opfer in die Maschine getrieben werden, um dort einfach "ausgelutscht" und somit getötet zu werden. Wenn Bélanger sowas kann, ohne dass irgendeine Behörde sich da einschalten kann ... oder will ... geschweige denn eine behördliche Institution ihm mit brachialer/martialischer (Waffen-)Gewalt entgegentreten kann/will, um die Menschen zu retten ... Holla, da muss dann aber auch jemand wie Fu Long oder Izzy auf der guten Seite dabei sein, um einen halbwegs gleichstarken Gegenpol zum Bösen zu bilden. Sonst könnte man ja auch direkt denken, dass da nix mehr hilft und alles den Bach runter geht. Wäre irgendwie langweilig.
Hier kriegt man beides: Bélanger scheint auf der Gewinnerseite, bis er von Izzy und der Vereinigung sämtlicher Energien buchstäblich in die Knie gezwungen wird. Aber dann ändert er seinen Plan und verdrückt sich durch sein Weltentörchen .. und mit ihm Zamorra und Izzy!
Sehr schön, so bleibt's spannend und man (ich) will unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Als Leckerli gibt's am Ende noch ein Wiedersehen mit dem anzugtragenden, schlohweißhaarigen "Tall Man", der schon bei Sinclair aufgetaucht ist. Er scheint auch nicht ohne zu sein, da er ja selbst durch so ein Weltentor rumreist ... wenn ich das richtig verstanden habe.
Ist er vielleicht derjenige, der das alles angezettelt hat? Oder ist er gleichzustellen mit Bélanger und sie arbeiten zusammen, um fremden Welten die Tore zu öffnen, damit alle möglichen Kreaturen hier einfallen und sich sattfressen können?
Jedenfalls will der mysteriöse
Tall Man jetzt unserem John ans Leder ... na da muss er sich aber warm anziehen, denn der Geisterjäger ist ebenfalls nicht allein ... auch wenn sein Team wohl etwas kleiner ist, als das vom Meister des Übersinnlichen ...

Ich freu mich jedenfalls tierisch drauf, wie das alles da weitergeht und vergebe hier schon mal, für einen guten, wie auch interessanten Einstieg ins PZ-JS-Crossi, fette
8,5/10 Amulett-Kreuzen!!
Das Cover finde ich ebenfalls gelungen, meine ich darin doch schon ein bisschen von dem Nebel, den Blitzen und der Anomalien-Sache in Hongkong erkennen zu können ...

:thumbup: