Holla ... !!!
Eine Hammer-Story!
Ich kenne zwar keine früheren Geschichten dieses Themas, aber hier hat sich für mich soweit alles von selbst oder durch kleine Rückblicke innerhalb der Handlung, erklärt.
Irgendwie hatte ich allerdings das Gefühl, etwas in der Art à la
Herr der Ringe/etc. ... zu lesen (woran die für mich relativ komplizierten Namen wohl nicht ganz unschuldig waren^^).
Und auch wenn ich mich (durch Entwicklungen und Geschehnisse in einer anderen Romanserie) durch keine (Lese-)Geschichten mehr (gefühlstechnisch) mitreißen lassen wollte (um nicht wieder wochenlang rumzuheulen und Trübsal zu blasen) ... hier ist es definitiv doch noch einmal passiert: wegen des Schreibstils, der Story an sich, den Beschreibungen der Protagonisten, was auch immer ...
Aber glücklicherweise mit einem eigentlich doch relativ guten Ausgang
Aber mal vorne.
Die Raben versammeln sich und sprechen darüber, was passieren wird ... und ob, bzw. wie und in welcher Form sie daran teilhaben, eingreifen oder nur informieren.
Ein Rabe wird mit einer Botschaft zu dem Silbermonddruiden Gryf geschickt ...
Ich kannte
Gryf Dingenskirchen (sorry, ich kann's nichtmal schreiben^^) vorher nicht, habe seinen Namen aber ein/zwei Mal in den vorherigen Romanen gelesen und wusste halbwegs, wer er ist und dass es ihm nicht so wirklich gut ging.
Jetzt weiß ich allerdings auch, warum.
Seine Schülerin/Freundin/Gefährtin ist durch irgendwelche hinterlistigen Handel-Geschichten im Vorfeld von Arawn, dem Herrscher der Anderswelt, "zurückgeholt" worden und lebt seitdem an seiner Seite, als dessen Königin. Sie hat sich verändert. Gryf besaß noch ein Herz in Form einer Kette, in dem ihre Menschlichkeit aufbewahrt wurde. Er hat darauf aufgepasst und seit diesen Geschehnissen suchte er wohl nach einem Weg, Branwen zurückzuholen ...
Währenddessen nehmen Nicole's Launen Formen an (also doch nicht bloß schwanger^^

) und sie träumt von Arawn und auch sich selbst ... und das lässt sie annehmen, so wie auch fühlen, dass es wohl etwas mit ihrer Zukunft zu tun hat und dass etwas passieren wird.
Sie erzählt Zamorra davon und zusammen brechen sie auf, um dem nachzugehen. Dabei treffen sie tatsächlich auf Arawn und auch auf Gryf ...
Nicole verändert sich mittels der Kette (das Corpus Delicti des damaligen Handels/der vorherigen Ereignisse), die Arawn besitzt, so dass sie sogar mit dem Blaster auf Zammy schießt. Zamorra und Gryf werden daraufhin gefangen genommen und sitzen in der Anderswelt im Kerker.
Nicole und Branwen höchstpersönlich sollen "ihre Männer" schließlich hinrichten ...
Danach bekommt man u.a. sehr viel Einblick in Gryf's Gefühls- und Gedankenwelt, was sehr gut rüberkam. Außerdem gibt es noch den ein oder anderen kurzen Abriss von dem, was vor einiger Zeit halt passiert ist. Das war selbst für jemanden wie mich, der ja nu von den früheren Ereignissen so gar keine Ahnung hatte, bestens nachzuvollziehen (hoffe ich zumindest

).
Die ganze Geschichte, ob nun um Gryf und Branwen, Arawn und sein Vorhaben, Zamorra und Nicole oder auch die Raben, war äußerst interessant und saugut geschrieben, dass man einfach dranbleiben MUSSTE! Zu keinem Zeitpunkt war ich gelangweilt oder "PZ-Neuling" überfordert (Das sag ich jetzt so dahin ... wahrscheinlich war alles ganz anders gemeint, als ich es aufgefasst habe^^

)
Auch der Titel war mehr als passend, denn eine "Dämmerung" ist ja nicht nur der Übergang vom Tag zur Nacht (oder umgekehrt), sondern kann auch als "Doomsday" oder "das Jüngste Gericht" angesehen werden.
Die Raben agierten schlussendlich zwar während der "Abenddämmerung", aber irgendwie habe ich die eigentliche "Rabendämmerung" eher auf ihre Versammlung und den/die daraus resultierenden Beschlüsse zu Veränderungen oder auch auf das für sie wohl
neue Eingreifen in die Geschehnisse bezogen (kann auch falsch gewesen sein, aber es machte so für mich mehr Sinn, bzw. war es eindrucksvoller und passender, als nur die reinen Lichtverhältnisse der Tageszeit darauf zu beziehen).
Ohne die Raben wäre es sicherlich an manchen Stellen übel ausgegangen.
Sie waren es auch, die schließlich auch die Möglichkeit und den Plan hatten, ihre weiße Königin zu retten ... wenn Gryf den Ausgang dieses Plans denn verkraften oder auch einfach nur gutheißen könnte.
Auch wenn sich wohl alles in ihm sträubte, er konnte sich dann doch damit anfreunden.
So gab es am Ende dann auch den "Pipi inne Augen"-Moment, nämlich als beschrieben wurde, wie er sie loslassen musste, wie er damit klarkommen soll, die offene Frage, wo sie wohl sein mag, etc.
Und dazu noch das i-Tüpfelchen mit dem weißen Raben Branwen auf den letzten Seiten ... und der/ihrer Stimme, die der Druide dann in seinem Kopf hörte ... und für ihn so im Prinzip erstmal doch alles gut wurde.
Zwar wird er seine Freundin, oder wohl eher seine Liebe, bestimmt noch lange vermissen ... mal stärker, mal schwächer, je nach dem, wie viel er so zu tun hat ... aber er weiß jetzt wenigstens, dass es ihr gut geht und sie zumindest innerlich wieder sie selbst ist.
Das war neben der Spannung und dem "immer wissen wollen, was da jetzt passiert und wie es ausgeht" auch noch richtig was für's Herz (wobei ich mich irgendwie ärgere, dass die Story das überhaupt geschafft hat, weil ich solche mitreißenden "Lese-Feelings" doch gar nicht mehr haben will. Ich möchte eine Geschichte einfach nur noch gut, mittel oder schlecht finden können ... sie halt
lesen und nicht mehr regelrecht miterleben oder sogar nachempfinden, geschweige denn mich zu sehr in Personen reinversetzen oder mit ihnen zu "leiden" ... aber das ist ja mein Problem und nicht das des Autors/Autorin; fließt auch nicht in die Bewertung mit ein

).
Als sehr positiv empfand ich u.a. auch, dass Arawn wohl irgendwie ein Mittelding zwischen Gut (oder normal halt) und Böse ist ... Er hatte zwar nen bösen Plan und war mir von Anfang an total unsympathisch, aber er wusste auch mit der Niederlage umzugehen (und wirkte dann nicht mehr ganz so unsympathisch

). Er hat nicht mehr auf Teufel komm raus versucht, das Ruder noch für sich rumzureißen, er wusste, wann Schluss war ... und hat's echt männlich weggesteckt! :thumbup:
Ich fand auch sehr genial, dass diese Launen, die Nicole ja ein paar Romane durchlebte, so Themen/Autoren übergreifend stattgefunden haben. Sieht nach schöner Absprache und netter Zusammenarbeit aus
Auch das Cover ist sehr stimmungsvoll und absolut passend zum Inhalt.
Ich hatte zwar eher mit nem "Raben-Angriff" gerechnet, als mit einer "Rettungsmaßnahme", aber genau das fand ich so cool, dass eben genug Raum zur Spekulation geblieben war (was wohl passieren
könnte), das aber dann eben zugleich auch total zum wirklichen Inhalt passte! Super!
Für diesen Roman, oder besser für dieses
Erlebnis, gibt es somit
5/5 Amuletten und
5/5 Silberherzen (also halt volle 10 Klunkerchen^^)!!
P.S.: Über Namen, wie sie in dieser Geschichte vorkamen, stolpere ich ja jedes Mal^^
So klang
Arawn für mich irgendwie nach
Aragorn, sowie
Branwen nach
Arwen
Dann der Ort ... ähm ...
Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch ... Himmerherrgottnochmal, was für ein Teil!! Ich dachte, da hätte jemand Stepptanz oder Finger-Lockerungsübungen auf der Tastatur veranstaltet ... oder es handelte sich möglicherweise schlichtweg um eine etwas andere Auto-Korrektur, bzw. einen Fehler im System!^^
Aber weil ich gerne rumgoogle und/oder sobald mich was interessiert ich oft die Lust verspüre, nachzugucken, was mir nix sagt, hab ich das auch hier getan ... auch wenn ich nicht wirklich damit gerechnet habe, dass mir Google dazu überhaupt irgendwas ausspuckt

Doch es handelt sich tatsächlich um den Namen eines Dorfes in Wales, Walisisch geschriebenen (hab mir das sogar vorquatschen lassen, weil ich ebenso nicht dachte, dass man das überhaupt aussprechen kann, ohne sich die Zunge zu verknoten^^) und es wurde als der längste Ortsname der Welt beschrieben.
Sehr coole Sache!!

Ich hab's zwar mit England und generell GB, aber DAS wusste ich noch nicht!

Natürlich hab ich dann auch Wörter wie
gryf, arawn und
branwen im Übersetzer nachgeguckt ... da gab's dann allerdings verschiedene, bzw. widersprüchliche Übersetzungsvorschläge
