Nachruf auf Peter Wyngarde
Verfasst: So Jan 21, 2018 1:30 am
Am 15. Januar 2018 verstarb der britische Schauspieler Peter Wyngarde.
Auch wenn er nie zu den wirklich großen gehörte, gelang es ihm doch in vielerlei Hinsicht in den 60er und 70er Jahren durch seine Rollen einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, der pop-kulturell z.T. bis heute nachwirkt.
Im Grusel-Bereich gibt es von Peter Wyngarde eigentlich nur zwei Beträge, die jedoch beide auch heute noch uneingeschränkt sehenswert sind:
- In einem der besten Gruselfilme überhaupt, Jack Claytons The Innocents (zu Deutsch: Schloss des Schreckens) von 1961, verkörperte Wyngarde den sinistren Diener Peter Quint, der bereits zu Lebzeiten eine verdorbene Person war und als Geist nun sein unseliges Treiben fortsetzt. Im Bild zu sehen ist die Figur dabei nur in wenigen, sehr kurzen Momenten. Diese sind jedoch dazu angetan, einen – nicht zuletzt durch Wyngardes Interpretation der Figur – zu Tode zu erschrecken.
- Ein weiteres Grusel-Meisterwerk stellt die filmische Adaption von Fritz Leibers Roman Conjure Wife (dt. Spielball der Hexen bzw. Hexenvolk) dar. In England erschien der Film 1962 unter dem Titel Night of the Eagle, in den USA hingegen war er als Burn, Witch, Burn zu sehen. In Deutschland hatte der Film den Titel Hypno, lief ab 1963 im Kino und war zumindest einmal (1974) auch in der ARD zu sehen.
Peter Wyngarde verkörpert hierin einen Professor, der entdeckt, dass seine Frau Hexerei betreibt. Er hält dies zunächst für eine Marotte, muss dann aber feststellen, dass tatsächlich Hexenkräfte am Werke sind. Die Hexereien seiner Frau sind dabei stets nur zu seinem Guten, es gibt aber auch boshafte, schwarzmagische Kräfte auf seinem Universitätsgelände. Besonders eindringlich ist hierbei Wyngardes Darstellung, der zunächst einen Rationalisten verkörpert, dann aber erkennen muss, dass sein bisheriges Weltbild Risse bekommen hat, da sehr wohl okkulte Kräfte existieren und der schließlich seine Haut retten und sich der doch sehr handfesten schwarzmagischen Angriffe erwehren muss.
Sicherlich noch stärker wirken seine diversen Beiträge in britischen Fernsehserien nach, besonders im Bereich der etwas schrägeren Agenten- und Spionage-Geschichten.
- So spielte Peter Wyngarde gleich in zwei Folgen der Avengers (dt.: Mit Schirm, Charme und Melone) mit:
Zum einen in der Folge Epic (dt.: Filmstar Emma Peel), wo er einer der „Schauspieler“ war, die Emma Peel um die Ecke bringen wollen.
In der Folge A Touch of Brimstone verkörperte Wyngarde eindrucksvoll den Antagonisten von Steed und Peel, der nach historischem Vorbild einen neuen Hellfire-Club ins Leben rufen will, um der Lasterhaftigkeit zu fröhnen. Die Folge erregte einiges Aufsehen, weil Diana Rigg hier in einer Art Domina-Kostüm herumlief.
- In der Serie The Prisoner (dt. Nummer 6) war Peter Wyngarde einer der Darsteller der Figur „Nummer 2“, die eigentlich in fast jeder Folge von einem anderen Schauspieler verkörpert wurde.
- Auch in einem Doctor Who-Serial (Planet of Fire) spielte Wyngarde eine Nebenrolle.
- Seine bekannteste Darstellung dürfte aber die Figur des Jason King sein, zunächst in der Serie Department S und danach in dem nach der Figur benannten Spin-off Jason King. Mit wilder Haartracht, markantem Schnurrbart und flamboyanter Garderobe trug Peter Wyngarde in der Rolle des Schriftstellers Jason King zur Lösung mysteriöser Fälle bei, für die das Department S herangezogen wurde.
Besonders die Figur des Jason King wirkt auch heute noch nach.
- So ist zum Beispiel Mike Myers Darstellung des Austin Powers eine Hommage an Wyngarde.
- In Grant Morrisons Comic-Serie The Invisibles taucht eine Figur namens Mister Six auf, die eindeutig Wyngardes Züge (und seine Wahl an Klamotten) in der Rolle des Jason King aufweist.
- Auch John Byrne hat sich bei seiner Darstellung des Mutanten Mastermind in den X-Men-Comics hier bedient: Mastermind tritt in einigen Stories unter dem Alias Jason Wyngarde (!) auf und ähnelt in dieser Maske wiederum Peter Wyngarde in seiner Rolle als Jason King (nebenbei erwähnt: einer der Orte der Handlung ist der Hellfire Club und Jean Grey trägt ein Kostüm, das deutlich dem von Diana Rigg aus A Touch of Brimstone ähnelt!).
- Jason Dark erwähnte mal in einem Interview, dass der Vorname seines Pseudonyms an die Figur des Jason King angelehnt war: Seine Frau fand die Serie furchtbar und um sie zu ärgern, wurde aus Helmut fortan Jason.
Ich habe diesen Schauspieler immer gerne gesehen. Von daher: Einen, Scotch auf den Weg – für Kaffee ist es noch zu früh. Farewell, Peter.
Auch wenn er nie zu den wirklich großen gehörte, gelang es ihm doch in vielerlei Hinsicht in den 60er und 70er Jahren durch seine Rollen einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, der pop-kulturell z.T. bis heute nachwirkt.
Im Grusel-Bereich gibt es von Peter Wyngarde eigentlich nur zwei Beträge, die jedoch beide auch heute noch uneingeschränkt sehenswert sind:
- In einem der besten Gruselfilme überhaupt, Jack Claytons The Innocents (zu Deutsch: Schloss des Schreckens) von 1961, verkörperte Wyngarde den sinistren Diener Peter Quint, der bereits zu Lebzeiten eine verdorbene Person war und als Geist nun sein unseliges Treiben fortsetzt. Im Bild zu sehen ist die Figur dabei nur in wenigen, sehr kurzen Momenten. Diese sind jedoch dazu angetan, einen – nicht zuletzt durch Wyngardes Interpretation der Figur – zu Tode zu erschrecken.
- Ein weiteres Grusel-Meisterwerk stellt die filmische Adaption von Fritz Leibers Roman Conjure Wife (dt. Spielball der Hexen bzw. Hexenvolk) dar. In England erschien der Film 1962 unter dem Titel Night of the Eagle, in den USA hingegen war er als Burn, Witch, Burn zu sehen. In Deutschland hatte der Film den Titel Hypno, lief ab 1963 im Kino und war zumindest einmal (1974) auch in der ARD zu sehen.
Peter Wyngarde verkörpert hierin einen Professor, der entdeckt, dass seine Frau Hexerei betreibt. Er hält dies zunächst für eine Marotte, muss dann aber feststellen, dass tatsächlich Hexenkräfte am Werke sind. Die Hexereien seiner Frau sind dabei stets nur zu seinem Guten, es gibt aber auch boshafte, schwarzmagische Kräfte auf seinem Universitätsgelände. Besonders eindringlich ist hierbei Wyngardes Darstellung, der zunächst einen Rationalisten verkörpert, dann aber erkennen muss, dass sein bisheriges Weltbild Risse bekommen hat, da sehr wohl okkulte Kräfte existieren und der schließlich seine Haut retten und sich der doch sehr handfesten schwarzmagischen Angriffe erwehren muss.
Sicherlich noch stärker wirken seine diversen Beiträge in britischen Fernsehserien nach, besonders im Bereich der etwas schrägeren Agenten- und Spionage-Geschichten.
- So spielte Peter Wyngarde gleich in zwei Folgen der Avengers (dt.: Mit Schirm, Charme und Melone) mit:
Zum einen in der Folge Epic (dt.: Filmstar Emma Peel), wo er einer der „Schauspieler“ war, die Emma Peel um die Ecke bringen wollen.
In der Folge A Touch of Brimstone verkörperte Wyngarde eindrucksvoll den Antagonisten von Steed und Peel, der nach historischem Vorbild einen neuen Hellfire-Club ins Leben rufen will, um der Lasterhaftigkeit zu fröhnen. Die Folge erregte einiges Aufsehen, weil Diana Rigg hier in einer Art Domina-Kostüm herumlief.
- In der Serie The Prisoner (dt. Nummer 6) war Peter Wyngarde einer der Darsteller der Figur „Nummer 2“, die eigentlich in fast jeder Folge von einem anderen Schauspieler verkörpert wurde.
- Auch in einem Doctor Who-Serial (Planet of Fire) spielte Wyngarde eine Nebenrolle.
- Seine bekannteste Darstellung dürfte aber die Figur des Jason King sein, zunächst in der Serie Department S und danach in dem nach der Figur benannten Spin-off Jason King. Mit wilder Haartracht, markantem Schnurrbart und flamboyanter Garderobe trug Peter Wyngarde in der Rolle des Schriftstellers Jason King zur Lösung mysteriöser Fälle bei, für die das Department S herangezogen wurde.
Besonders die Figur des Jason King wirkt auch heute noch nach.
- So ist zum Beispiel Mike Myers Darstellung des Austin Powers eine Hommage an Wyngarde.
- In Grant Morrisons Comic-Serie The Invisibles taucht eine Figur namens Mister Six auf, die eindeutig Wyngardes Züge (und seine Wahl an Klamotten) in der Rolle des Jason King aufweist.
- Auch John Byrne hat sich bei seiner Darstellung des Mutanten Mastermind in den X-Men-Comics hier bedient: Mastermind tritt in einigen Stories unter dem Alias Jason Wyngarde (!) auf und ähnelt in dieser Maske wiederum Peter Wyngarde in seiner Rolle als Jason King (nebenbei erwähnt: einer der Orte der Handlung ist der Hellfire Club und Jean Grey trägt ein Kostüm, das deutlich dem von Diana Rigg aus A Touch of Brimstone ähnelt!).
- Jason Dark erwähnte mal in einem Interview, dass der Vorname seines Pseudonyms an die Figur des Jason King angelehnt war: Seine Frau fand die Serie furchtbar und um sie zu ärgern, wurde aus Helmut fortan Jason.
Ich habe diesen Schauspieler immer gerne gesehen. Von daher: Einen, Scotch auf den Weg – für Kaffee ist es noch zu früh. Farewell, Peter.