Ganz ehrlich: zuerst dachte ich
Oh man, Das Ende der Saison ... klingt ja nicht gerade spannend ...
... und ich wollte diesen Roman schon wieder eine Etage tiefer stecken und einen anderen vorziehen.
Aber eigentlich hab ich mir vorgenommen, schön der Reihe nach zu lesen. Immer einen Sinclair, einen Zamorra, den Nummern nach.
Also hab ich
Das Ende der Saison doch gelesen ... gestern quasi in einem durch ... ich konnte nicht aufhören!
Wie gut, dass ich diese Story nicht einfach so nach unten verfrachtet habe, denn auch wenn der Titel recht harmlos klingt, ich hab das Lesen dieser Geschichte echt genossen!
Alles war so schön ge- und beschrieben, dass ich es mir richtig schön vorstellen konnte!
Guuuut, ein bisschen, also an manchen Stellen zumindest, fühlte ich mich an "The Fog" (den schönen alten, nicht das mMn blöde Remake^^) erinnert, aber das war irgendwie gut und völlig ok

Es hat das Kopfkino nochmal beflügelt und die schönen Beschreibungen des "Travemünde-Idylls" in den dunklen Szenen noch ein wenig unterstrichen! Quasi mit Musik ... die kam nämlich ganz automatisch noch dazu, als der Nebel sich verdichtete, bzw. Teri Rheken die Vision/das Erlebnis 15 Stunden im Voraus hatte, die Zombies erschienen, etc.
Ach ja, genau ... Teri Rheken ... eine "neue" für mich. Sie kann
zeitlose Sprünge, um von irgendwo nach irgendwoanders zu gelangen. Nette Sache und anscheinend ist sie ja auch schon länger dabei, bzw. ein Mitglied der "Zamorra-Gang"
Mich hat hier auch überhaupt nicht gestört, dass alles etwas zufallsbehaftet war ... wie sonst sollten Zamorra und Co denn in sowas reingezogen werden? Irgendwie muss so ne Story ja ins Rollen kommen und wenn etwas nicht gewollt herbeigeführt wird, um z.B. etwas Bestimmten nachzugehen, dann ist eben Mister Zufall mit von der Partie. Find ich ok, denn die Zufälle wurden hier teilweise auch als solche erwähnt oder (für mich) harmonisch eingebracht ... und ansonsten kommt's mir eigentlich mehr auf die Geschichte an sich an, als auf den Umstand, wie sie jetzt explizit und durch was ins Rollen kam.
Nicole hat ne Verwandte, die sie gar nicht kannte (lustiges Reimchen

). Die Verwandte gibt den Löffel ab, von Rechtswegen und Erberei wird nach Verwandtschaft gesucht, Nicole fällt da rein und erbt ne nette Boutique. Natürlich will sie sich das ansehen, schleppt Zammy mit (der arme Kerl und dann auch noch so'n Schickimickietepeteteklamottenkram^^) und leidet auch weiterhin unter ihren komischen Launen (bin gespannt, was schließlich dahinter steckt. Die ist doch bestimmt schwanger!

).
Oki, zufällig war das verblichene Tantchen ne Art Hexe .... oder schlichtweg unzufrieden mit dem Ort, den Leuten, dem ganzen altbackenen Kram. Also muss Action her ... und wie klappt das besser, als ne Teufelei heraufzubeschwören oder selbst der Teufel zu sein?! (lustig auch die Bezeichnung, die dazu noch super zum Namen passt ..." Dewel - Duval")
Ganz klare Sache: genau sowas will ich ja auch lesen! Und dann noch mit diesem Ambiente ... fand ich super! Deswegen waren mir auch sämtliche zufälligen Zufälle total zufällig egal!

:thumbup:
Was andere vielleicht nervt, wie z.B. das Kennenlernen des Arztes und dann die "Zusammenarbeit" mit ihm, fand ich hier irgendwie total nett und richtig schön. Und vielleicht hat der Prof so viel Überzeugungskraft oder Charme in seiner Stimme oder einfach ne sympathisch Vertrauen vermittelnde Art (auch ohne Hypnose oder Beeinflussung), dass er da überall mitmischen durfte, als das Trüppchen sich zum Tatort begeben will.
Und so wie Karl, der Polizist oder Jens Krohn, der Arzt beschrieben wurden, kann ich nichts negatives daran finden, wenn die beiden Zamorra da am Tatort rummachen lassen. Ist vielleicht etwas befremdlich, nen Außenstehenden da so nahe und viele Einblicke oder sogar Untersuchungen zu gewähren, aber immerhin hat Zammy sich dem Arzt ja auch als gelegentlicher Ermittler vorgestellt. Und wenn die Leute in Travemünde noch nie so einen bestialischen Mord erlebt haben, kann ich mir schon vorstellen, dass sie Zamorras Hilfe/Unterstützung nicht misstrauisch ablehnen. Was sollte der da am Tatort auch groß anstellen? Das wichtigste war doch eh schon geklaut worden ...
Nee, das hat für mich alles so gepasst und mich auch bei der Stange gehalten (sonst hätte ich die Story sicherlich nicht in einem Rutsch und mit Begeisterung durchgehabt!

).
Von Anfang an war herauszulesen, dass dort nix los oder der Hund begraben ist ... das Ende der Saison halt ... quasi so, als würde niemand bemerken, wenn Travemünde von Zombies platt gemacht wird. Und das wird auch Jessica - Kapitän Dewel - Duval gedacht haben, wenn sie schon mit ihren kleineren "Hexenversuchen" nicht so groß aufgefallen ist, dass niemand mal der Polizei nen Tipp gibt, wegen seltsamer Vorkommnisse oder dergleichen. Hat also auch gepasst.
Ein kleines bisschen gestört hat mich nur, dass Helen Schneider oder Teri Rheken fast immer nur "Schneider", bzw. "Rheken" genannt wurden (ich war zwischendurch schon so weit, dass ich "Rheken" als den Vornamen ansah^^). Ich persönlich stehe da deshalb eher auf die Nennung der Vornamen oder den ganzen Namen (und Nachnamen-Solos nur ab und zu)

Aber das ist dann ja doch eher Geschmacks- oder Ansichtssache und sehr subjektiv zu sehen. Ich wollt's ja auch nur mal angemerkt haben

:thumbup:
Auch wenn ich noch nicht genau weiß, ob das bei Zamorra passend ist: ich sehe jede Geschichte irgendwie für sich (vorausgesetzt, sie ist kein Mehrteiler, dann sehe ich schon auch die Zusammenhänge mehrerer Hefte

), daher finde ich es trotzdem spannend, dass Zamorra auch mal mit seinem Leben abschließt, wie er es hier auf der
Passat angesichts der Übermacht an Zombies und dem Tentakel-Titanen-Wirrwarr in den Wolken tut. In dieser Situation sieht er nun mal keinen Ausweg. Es hat ihn für mich noch sympathischer gemacht. Und das ist auch gleich mehrmals in dieser Story so gewesen (z.B. auch sein Zusammenklappen nach der Zeitschau, sein ausgemergeltes Erscheinen beim Leuchtturm).
Er ist Dämonenjäger, da wird das wohl öfter vorkommen ... also brenzlige Situationen, die ausweglos erscheinen ... und wenn er dann eben des Öfteren denkt, dass es jetzt vorbei ist, dann glaub ich ihm das auch! Schließlich befindet er sich zu dem Zeitpunkt genau dort, in dieser misslichen Lage! Wäre eher unglaubwürdig für mich, wenn er obgleich dieser Situation(en) NICHT an einen möglichen, bevorstehenden Tod im Kampf denken würde ...
Ich find z.B. auch gut, dass die Zeitschau ihn so schwächt, je weiter er zurückgehen muss ... oder eben, dass Merlins Stern ihn (seine Kraftreserven) anzapft, wenn es einen Schutzschild aufbaut. Geben und nehmen, ein Wechselspiel der Kräfte .... das auch sein muss, um glaubwürdig zu sein in so einem Genre.
Ich sehe Zamorra als mächtig an, er hat ein mächtiges Artefakt, diverse Fähigkeiten und mächtige Möglichkeiten ... Wäre da nicht die Energie, die Kraft, die ihm für das Einsetzen der Dinge/Artefakte/Fähigkeiten abgezapft werden würde, so käme er lächerlich übermächtig rüber. Das Lesen würde MIR dann keinen Spaß mehr machen. So aber bleibt er trotz seines ... wie war das jetzt? Unsterblichkeit, Verjüngung, ...?? ... jedenfalls ist er durch das "geschwächt sein" beim Einsatz z.B. von Merlins Stern für mich doppelt sympathisch ... und deshalb darf er in Gefahren-Situationen, die ihm so einiges an Energie und Kraft abverlangen, auch durchaus an seinen möglichen Tod denken, wenn er die jeweilig aktuelle Situation als ausweglos ansieht!
Genauso wie Teri Rheken's
Vision 15 Stunden im Voraus: da war erschreckendes Endzeit-Feeling angesagt und hat die Geschichte mit dieser kleinen Portion an Action nochmal zusätzlich aufgewertet. Dieses Einbringen der Druidin fand ich zudem auch wichtig, weil es innerhalb der Geschichte (durch ihre Vision und die Fehlsprünge) zeigte, was eben noch alles passieren könnte ... welches Ausmaß das Geschehen/die Vorkommisse um Jessica Duval haben
kann/können.
Da selbst die tollen Telefone von Zamorra und Nicole nicht funktionierten und offenkundig irgendwelche großen Interferenzen (die Pascal ja auch entdeckt hatte) stattfanden, war es auch bestens nachzuvollziehen, dass Teri Probleme mit ihrer Springerei hatte.
Alles in allem hat sich der Roman bei mir
8,5/10 Amuletten geangelt!
Die Leserseite war ebenfalls wieder sehr interessant ... aber auch ein bisschen
traurig.
Interessant war auf jeden Fall die
augenzwinkernde Entschuldigung des Autors und die Erklärung, wie und warum dieser Roman geschrieben wurde.
Ich mag ja generell, wenn sich Begebenheiten/Inhalte einer Geschichte mit der Wirklichkeit vermischen.
So hab ich natürlich auch hier wieder mal rumgegoogelt und konnte mir "Duval Moden" in der Vorderreihe 42 ansehen oder den "Alten Leuchtturm" und das "Maritim-Strandhotel", sowie auch einen Blick auf die echte "Viermastbark Passat" werfen! Super sowas!!
(Ich hoffe nur, das "Kurhaus-Hotel" an sich ist nicht dauerhaft geschlossen (steht so bei google^^) worden, weil da mal des nachts ein paar Zombies aufgeräumt haben ... ?!

)
Den weiteren Text der Leserseite fand ich eher
traurig, im Sinne von: dass der überhaupt da stehen musste! Ich war eigentlich der Meinung, dass die Formulierung "Geschmackssache" als Antwort auf spezielle Meinungen von Lesern sehr kompromissbereit ist und dadurch nicht eine einzige "richtige" Meinung vordiktiert wird.
Ein Autor schreibt ja etwas, weil er es so möchte oder davon überzeugt ist, dass die Geschichte so für die Serie funktioniert, wie er oder sie (oder alle zusammen) sich das überlegt hat (haben). Wenn man das als Leser mag oder eben nicht oder infrage stellt, dann ist das doch wirklich Ansichts- oder Geschmackssache des jeweiligen Lesers. Oder will der-/diejenige dann etwa behaupten, seine/ihre Interpretation und Auffassung der Geschichte wäre genau die richtige und andere Leser irren sich, nur weil sie etwas anders empfunden haben??
Ich fing mit Zamorra an, da tauchte 3x hintereinander gar kein Zamorra auf! Trotzdem war es sehr interessant und hat Spaß gemacht, denn irgendwas war immer dabei, das mit Zamorra, bzw. dem großen Ganzen der Serie zu tun hatte.
Aber gut, vielleicht hab ich da auch Scheuklappen auf oder bin zu kurz dabei, um das zu beurteilen.
Jedenfalls fand ich's halt irgendwie traurig, dass man da wegen solcher Vorwürfe überhaupt in die Rechtfertigungs-Situation reingepresst wird. Ich persönlich find's schlichtweg schöner oder auch harmonischer, wenn eine Meinung halt mal "stehen gelassen" oder mit "Geschmacks-/Ansichtssache" kommentiert wird ... einfach aus dem Grund, weil's manchmal genau SO ist: subjektive Wahrnehmung einer Story, respektive Geschmackssache!