Dieser Roman hat mir mit allem drin, dran und drum saugut gefallen!
Warum?
Gleich auf den ersten Seiten wird suggeriert, dass ein gewisser Reverend Bull eine Respektperson ist und sein Zorn entfacht werden sollte ... und irgendwie hab ich da dann "voll die Kante von nem Kerl" erwartet, der evt. auch mal mit Fäusten predigt

Doch wer denkt das alles? Kinder? Erwachsene? Kollegen? Gemeindemitglieder? Einbrecher?
Kinder erschienen mir am logischten ... auf Grund des Titels^^ ... und weil der Hauch des Verdachts aufkam, es könnte sich ähnlich abspielen, wie im Halloween-Zweiteiler
Es erinnerte tatsächlich daran ... entfernt ... und war doch um einiges anders.
Zunächst erfährt man noch keinen einzigen Namen (außer dem des Reverends) und das schürt die Neugier ungemein.
Genauso wie die Geschehnisse um den alten Mann und seinen Werkstattschuppen ... und die Sachen, die er dort mit seiner Frau Brenda (ok, doch noch ein Name) fertiggestellt hatte.
Herje, was für
Sachen? Doch bevor man eine Antwort bekommt, wird der alte Mann von einem Geist dahingemeuchelt ...
Weiter geht es mit dem Weihnachtsfest bei den Conollys ...
Ach, was war das nett geschrieben

Richtig was für's Herz und weihnachtliche Gemüt.
Die Stimmung .. das Ambiente .. aber auch die Gedanken, die sich so mancher wegen Johnny macht .. oder das Essen, welches auf den Tisch kommt .. die jazzige Musik im Hintergrund .. alles inkl. des very happy Christmas Weihnachtsgrußes der Queen und sämtlicher englischer Weihnachts-Bräuche (ich liebe diese Papier-Krönchen-Nummer

). Alles ist da, was diese Szene feierlich und weihnachtlich wirken lässt.
Außerdem find ich die Konstellation Jane-Chris sehr cool, was der von mir bis dahin irgendwie nicht so gut gelittenen Detektivin ein paar ordentliche Pluspunkte verschaffte. Ich weiß auch nicht wieso ... aber es ist so^^
Dass Father Ignatius auch noch auftauchte, fand ich eine schöne Zugabe. Und man erfährt, dass er genauso verfressen ist, wie Suko

Sogar Tanner schneite noch rein und Will Mallmann fand dank einer alten Platte ebenfalls noch Erwähnung. Super!
Mein persönliches Highlight war natürlich nochmal die Erwähnung aus dem Dartmoor-Grauen

und als wir bei unserer eigenen Bescherung und mit allen Kids der Family ebenfalls "Ihr Kinderlein kommet" dahinschmetterten, musste ich sofort an den Roman denken ... und richtig fett grinsen
Mit diesem Lied beginnt nun auch die eigentliche Geschichte, die John schließlich auf der Weihnachtsfeier erzählt ... und damit auch die Reise des Lesers in die Vergangenheit ... zurück nach Lauder, vor etlichen Jahren ...
Nach einem kleinen Unfall auf dem Weg nach Lauder, auf Grund des Wetters und einer mysteriösen Erscheinung, hat John ein seltsames Erlebnis nach dem anderen und entdeckt schließlich, dass er sich im Lauder aus der Vergangenheit befindet ... in dem er seine Urgroßeltern Fitzgerald und Gwendolyn Sinclair trifft.
Er lernt auch den Arzt Brodie kennen, der ihn durch die Story begleitet .. und Reverend Bull entpuppt sich später, obgleich seines Namens und seiner "zornigen" Beschreibung, eher als "kleines Männeken", der aber dann weiterhelfen kann. Genauso wie Brenda, die Frau McGuffeys und zuvor die Kinder selbst, die Träume hatten, in denen ihre besonderen Spielzeuge vorkamen.
McGuffey ist also der Alte vom Anfang der Story, der sich wunderte, wie er und seine Frau es schaffen konnten, die ganzen Geschenke für die Kids fertigzustellen. Und er hatte die leise Ahnung, sowie auch dann und wann das Gefühl, dass ihnen von heimlichen Helfern unter die Arme gegriffen wurde.
Oder eben von EINEM heimlichen Helfer ... nämlich vielleicht dem Geist desjenigen, den die Kids beschworen hatten und der durch diese ganze Aktion eben seinen eigenen Körper zurückgewinnen will (vielleicht hat er da auch den Spielsachen (s)ein dämonisches Eigenleben eingehaucht?!)
Er tötete McGuffey und bediente sich dessen Körpers, um die Geschenke in Gestalt eines anderen, vorzugsweise von "Father Christmas" zu verteilen. Außerdem floss noch das Hoffen und Wünschen der Kids in die selbst übersetzte Beschwörungsformel mit ein ... weil es ja in Latein sein sollte. Wer weiß, was sie da im Endeffekt noch alles mit beschworen haben ... so wie den Geist eines Dämons, der seinen versiegelt, verbuddelten, gebannten Körper zurück will ...
Vielleicht hätte er es als Geist direkt tun können und sich irgendein Kind schnappen und töten können. Aber doch nicht zur Weihnachtszeit ... und nicht, wenn es auch fieser und morbider geht. Quasi so, dass der Geistliche, der von dem Geheimnis unter der Kirche weiß, es nicht zu früh merkt.
Alle Kinder wünschten sich, dass Father Christmas sie besuchen und beschenken sollte. Und genau das ist passiert. Nur anders, als sie sich das vorgestellt hatten ... denn Father Christmas war hier ein Dämon, der diese Sache der Kinder ausnutzte und sich mittels deren Vorstellungen/Wünsche/Hoffnung auch der Traumebene bediente, um seine Ziele zu erreichen (Vielleicht dieselbe Ebene, die auch John zum richtigen Zeitpunkt dorthin gebracht hat?!)
Und sein Ziel war der Tod eines Kindes, in diesem Fall der Tod von "Litte John Sinclair", den Veronica, wie Moses in der Bibel, im Körbchen dem Fluss übergab. McGuffey, oder der Dämon in ihm, sagt es John selbst: die Ermordung seines Ahnen wäre die ultimative Tat zum Wohl des Bösen , um das Siegel letztendlich zu brechen und Geist und Körper des Dämons wieder zu vereinen ...
Das Beben und Grollen unter der Kirche und dem Friedhofsgelände, sowie die Auferstehung der Toten (das bevorstehende Ereignis der Zusammenführung von Körper und Geist des Dämons, also quasi mit "Auferstehungsflair"), machten zudem die Dringlichkeit und den Handlungsbedarf deutlich.
John schaffte es schließlich, den dämonischen Father Christmas mit Hilfe von Weihwasser zu vernichten. McGuffeys Körper zerfließt im Flusswasser, das sich mit dem Weihwasser vermischt ... und damit scheint auch Johns Reise in die Vergangenheit vorbei zu sein und er "fließt" selbst im Fluß zurück in seine Zeit ... wo er von seinen Eltern im Auto am Wegrand gefunden wird ...
Hat John das alles "geträumt", weil er sich den Kopf beim Unfall angeschlagen hat?
Oder hat er das alles wirklich erlebt, auf Grund des weihnachtlichen Flairs und seiner "Aura" als zukünftiger Geisterjäger, bzw. weil sein Opa sonst ermordet worden wäre und er damit gar nicht existieren würde?
Wie dem auch sei, die Geschichte war toll! Sie passte hervorragend, verbreitete sogar Weihnachtsstimmung durch ihre Erzählweise und die Erlebnisse an sich .. und war in sich stimmig. Auch Brodie und Bull waren coole Nebencharas und das Ende der Weihnachtsfeier im Hause Conolly, sowie das nette Geschenk von Chris, das nochmal eine kurze "Träumerei" in Form der Spieldose à la "Ende gut, alles gut" entfachte - da die Kids jetzt ohne Geschenke, sondern schlichtweg dankbar darüber, dass es ihn gibt, um Father "John" Christmas herumtanzten - rundeten alles wunderbar ab.
Diese JS-Weihnachtsgeschichte ist sofort in den Reigen derer reingehuscht, die ich in der Weihnachtszeit immer wieder rauskrame und lese!!
TOP!
(Besonders nett fand ich das Einflechten von der verhassten Großtante Veronica, die wir ja schon in der genialen Adventskalender-Story vom letzten Jahr kennenlernen durften ... wenn ich mich jetzt nicht ganz täusche!

)
* * *
LKS-Weihnachtsgeschichte "Der Gast"
Auch diese Kurzgeschichte verbreitete herzliches Weihnachtsflair und ich war echt hingerissen
Und mehr noch.
Durch den Gast (oder Gästin^^) und ihrem Geschenk, den goldenen Apfel - ausgerechnet auf
Johnnys Kopfkissen - keimt Hoffnung auf.
Wohl nicht nur für die Conollys ... vielleicht sitzt da ja doch noch ein kleines DAL/JS Crossover drin.
Ich meine noch im Ohr zu haben, dass Sheila sagte, sie wüsste das Johnny noch lebt ... eine Mutter könne sowas spüren.
Vielleicht besteht darin ja eine Möglichkeit, den verschollenen Sohnemann zu sehen oder zu kontaktieren ... irgendwie halt. Bin ja keen Autor und wüsste jetzt nicht, wie man das hinkriegen könnte, aber mein Hirn sagt, dass diese Mutter-Kind-Sache da eine Verbindung schaffen könnte.
Wäre schon irgendwie schön, wenn da noch was in der Richtung kommen würde, der Grundstein wäre mit dieser kleinen Geschichte und der "Botschaft" doch schon gelegt (oder ich hab das jetzt alles völlig falsch gelesen/interpretiert^^ ... oder es war "nur" ein Hinweis und es würde auch anders gehen ... und/oder Sheilas Aussage hatte gar nix zu bedeuten) ... aber im JS-Universum war doch noch nie irgendeine Begebenheit unbedeutend ...

War auf jeden Fall sehr schön zu lesen ... mit ner hoffnungsvollen Andeutung :thumbup: