Der leidige Mars Plot geht weiter. Die Hydree-Anlage hat nicht nur das Wachstum auf dem Mars beschleunigt, sondern auch Partikel herabregnen lassen, die Mensch und Tier mutieren ließen. Neben politisch Rechts vs. Links und Stadtmenschen vs. Waldmenschen gibt es nun also auch noch Normalos vs. Mutanten. Das erinnert mich extrem an X-Men, aber vielleicht lässt sich das bei dem Thema nicht vermeiden? Die Mutanten-Rebellen trainieren heimlich, verstecken sich und überfallen Gefangenentransporter, um Ihresgleichen zu befreien.
Eine bunte Mischung aus Frauen und Männern, alt und jung. Sogar ein Kind war dabei, das kaum sechs zu sein schien. Sie alle waren wie Vieh zusammengetrieben und abtransportiert worden.
Keine Sorge. Das bleibt das letzte Zitat. Ich halte mich damit zurück, versprochen. Zumindest bei den Mars-Romanen. Wer meine Rezis zu diesem Plot regelmäßig liest, sollte eh wissen, in welche Richtung das geht.
Immerhin gibt es in puncto Waldmenschen eine Entschärfung. Die Menschenrefugees sollen nicht mehr in ihrem Gebiet angesiedelt werden, sondern in einer verfallenen Ruinenstadt. Dort könnte es zwar noch einen fiesen Virus geben, aber dagegen kann man die Leute impfen.
Auch die Sache mit dem Regen lässt sich lösen. Wang’kul hat im letzten Mars-Roman zufällig eine nützliche Vision erhalten. So machen sich Hydree, Hydrit und Initiator auf eine abenteuerliche Reise. Sie stoßen auf klassische Hindernisse, wie man sie aus Abenteuerromanen kennt. Bedrohliche Sandstürme oder Käfer, die sich durch ihr Vehikel fressen. Schließlich kommen sie am Ziel an, stehen aber vor verschlossenen Toren. Das kann nur geöffnet werden, wenn Hydrit und Hydree gemeinsam eine Geistverschmelzung durchführen. Puh, wenn man direkt den Hydree von Aquus mitgebracht hätte, um die Mars-Anlage zu aktivieren (und den Hydrit sozusagen übersprungen), säße man jetzt ziemlich in der Tinte. Aber wie man es von MX kennt, fügt sich alles perfekt und jeder scheinbare Rückschritt wird irgendwann punktgenau für die Handlung wichtig. Wang’kul weiß nun, wie die Anlage richtig funktioniert und wie er sie ein weiteres mal aktiveren kann, ohne dass es Nebenwirkungen gibt.
Den Waldmenschen machen mutierte überaggressive Tiere weiterhin Probleme. Ihr Seher und Nachtstimme reisen zur Heimat der Ahnen, was auch immer das ist. Man kann es vielleicht erraten, es ist genau dort, wo auch das andere Reisetrio gerade ist. So treffen die beiden Gruppen aufeinander.
Währenddessen gibt es noch den Plan des bitterbösen und gemeinen Armand Salvator Gonzales. Klingt schon wie der geheime uneheliche Sohn in irgendeiner Soap, der sich nun rächen will. Sein Umsturz-Plan gelingt sogar, nun ist er der neue Präsident. In Ordnung, diese Handlung ist ziemlich altbacken und nichts besonderes. Aber das kann man schon so machen.
Als die Mutanten erfahren, dass die Anlage ein zweites mal in Betrieb genommen wird, setzen sie sich freiwillig dem Regen aus, um noch stärker zu werden und ihre Reihen zu erweitern. Stattdessen müssten sie nun geheilt werden. Ob dem so ist, erfahren wir erst in der nächsten Geschichte, es ist kein Platz mehr. Ein ziemlich abruptes Ende, wenigstens diese Auflösung hätte ich gern noch gehabt.
Schade, dass auch auf dem Mars der Zug für mich schon abgefahren ist. Wer da jetzt Präsident ist, wie es den einzelnen Fraktionen geht oder wie es in den Schlüsselromanzen gerade läuft ist mir emotional egal. Aber ohne die politische Meinungsmache der Autorin ist das alles schon viel angenehmer zu lesen. Erfüllt sicher seinen Zweck für die große Zyklus-Auflösung und läuft für mich nebenher mit.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (5 von 10 Kometen)