Okay dann mal los ...
Matthias' "Leibesfrucht" hat's schon in sich, das muss man ihm lassen.
Die Telekinesenummer finde ich gar nicht mal uninteressant, da man eigentlich tatsächlich kaum etwas dagegen unternehmen kann, wenn man nicht dazu kommt, völlig überraschend zu handeln oder eben John Sinclair heißt und einen starken Talisman bei sich trägt, der dem Feind schon mal quergehen kann^^
John steht am Eye ganz nah bei der "Doppelfrau" und sie spürt diesmal sein Kreuz nicht so "schmerzhaft", wie vorher bei Bill zuhause.
Okay, entweder, Tessa's zweites Ich ist grad in dem Moment so stark ausgeprägt, weil sie mit dem Schweben von Nancy beschäftigt ist oder es ist ein kleiner Fauxpas.
Da sich die Situation relativ zügig verändert, bzw. auflöst, um in einer anderen zu enden, macht es mir jetzt nicht so viel aus. Man hat es halt nur im Hinterkopf, weil Tessa's Reaktion auf John im Hause Conolly ja doch ziemlich heftig war und sie von da an nur noch aus der Ferne gegen die beiden Männer vorgeht.
Was auch immer sie nun im oder am Eye vorhat, es müsste eigentlich etwas größeres sein, als "nur" Sheila zu killen. Zum einen hätte sie Bill gleich mit in die Gondeln schleifen müssen, da er ja ihr Primärziel war, zum anderen ist selbst eine Gondel, die 30 Personen fasst, nicht groß genug, um ausreichend Abstand zwischen sich und John, bzw. zu seinem Kreuz zu gewinnen.
Ich tippe drauf, dass sie die Gelegenheit beim Schopfe packen wollte und Sheila samt allen, die sich im Riesenrad befanden, killen wollte, um mal wieder ein Zeichen zu setzen. Und weil die Gelegenheit halt gerade da war ... und Bill, der ja nicht eben froh über diese Entwicklung gewesen wäre, ständ als nächster auf ihrer Abschussliste, bevor sie versucht hätte, John aus dem Weg zu räumen.
So oder ähnlich hätte ich mir das jetzt gedacht
Hätte ich auch gut gefunden, der Plan war nett, Matthias ist stark genug, um seine Macht weiterzugeben und auch Ottonormalpersonen stark zu machen. Ihm macht auch das Kreuz im "Baumelmodus" nicht wirklich viel aus ... und da Tessa's zweites Ich von ihm stammt, konnte es sich vielleicht bei der zweiten Konfrontation drauf einstellen ... ?!
Wie gesagt, das macht mir jetzt nicht ganz so viel aus ... man denkt halt nur automatisch drüber nach^^
Die kleinen Morde zwischendurch waren auch
nett zu lesen ... zumindest kam da mal etwas von mehr von der sonst recht "farblosen" Tessa (samt
Inhalt) rüber. Was sie dachte, wenn sie die Angreifer, Passanten oder sich einmischenden Personen sah und überlegte, wie sie mal wieder mit denen spielen könnte ..
Viel mehr erfährt man von ihr ja auch nicht, außer, dass sie sich ihr Geld mit Überfällen verdient hat, um sich ne schicke Bude leisten zu können. Also war sie auch vor ihrem Tête à tête mit Höllenmatze kein Engelchen ... das war's dann auch schon. Reicht ja auch eigentlich, denn der Blick in ihre Augen verriet dann ja schon genug: Kaltblütigkeit und Mordlust ... und zwar einfach dann, wenn es ihr mal wieder in den Sinn kam. Oder wie sie es schlichtweg nannte: Zeugenbeseitigung und auf ihr "Inneres" hören!

Und genau deswegen hätte sie eigentlich eh alle auf dem Platz vorm London Eye umnieten müssen ... zumindest schon in Gedanken mal erwähnen können oder so ...
Dafür hab ich mich wegen ein, zwei Sätzen auch echt beömmeln können, z.B. " ... und auf dem Schädel lagen zwei Dutts wie verlassene Vogelnester." Welch eine Beschreibung einer bescheuerten Frisur! Sehr cool, fand ich richtig witzig!

So wie ich bei solchen, netten kleinen Ausdrücken herzhaft lachen kann, so kann ich mich auch in die ein oder andere Situation hineinversetzen ... oder ich meine es, zu können^^
Sheila hatte z.B. von Anfang an vor, sich mit Freundinnen zu treffen, bummeln zu gehen, trinken, essen und u.a. auch dem London Eye einen Besuch abzustatten. Wieso sollte der mysteriöse Anruf einer Unbekannten, den Bill dann auch erst noch lapidar abtut, sie davon abhalten?
Also zieht sie den Ausflug weiter durch.
Dann zeigt sich Tessa ihr und macht ihr auch klar, dass es heikel werden kann, vielleicht sogar tödlich.
Sheila redet mit Bill ... oder umgekehrt ... und immer noch will sie bei ihren Freundinnen bleiben.
Ich kann mir schon vorstellen, dass sie nicht sofort wieder nach Hause fährt ... sie ist doch grad erst "wieder zurück" und soll sich dann zuhause verkriechen? Das ist nun mal ihr Leben und das ihrer Familie. Sie werden ständig mit dem Bösen konfrontiert. Sie hat sich früher nicht verkrochen und will's jetzt auch nicht. Außerdem sieht sie auch eine mögliche Gefahr für ihre Freundinnen, wenn sie jetzt plötzlich abhaut. Oder eben, dass die Schwarzhaarige direkt zuschlägt und weder sie selbst, geschweige denn Bill oder John noch was dagegen tun können. Sie macht das, was für sie in dieser Situation vielleicht am logischsten erscheint.
Als sich die Lage dann zuspitzt, stimmt sie ja auch zu, dass John und Bill kommen. Allerdings greift Tessa Moreno dann auch schon an ...
Die Geschichte an sich hat mir gefallen, ich steh auf so'n Psychozeugs, wie Psychokinese, Telepathie, etc.pp., nur wurde hier Tessa's Potenzial nicht wirklich ausgeschöpft. Es hätte alles noch größer, böser, fieser, blutiger, .... werden können. Matthias hätte Tessa zu sich holen können, als es brenzlig für sie wurde ... oder er hätte selbst in der Gondel auftauchen können, um John und Co plattzumachen ...
Hätte, hätte, Fahrradkette ...
MUSS es denn immer so sein? Bombastisch, blutig, eklig ... verzwickte, weit verzweigte Handlungen/Situationen?
Nö, für mich nicht. Da reicht auch mal der Versuch, mit großem, MÖGLICHEN Potenzial zu arbeiten, es aber relativ klein zu beenden. Denn das ist wieder die Mischung, die ich so mag: verschiedene Autoren, verschiedene Schreibstile, verschiedene Ideen und verschiedene Vorgehensweisen.
Außerdem war hier Jason Dark mal wieder vernünftig rauszulesen, was ich persönlich ja auch sehr schätze

Da gehören gewisse Ausdrücke genauso dazu, wie auch die berühmten Sprüche als Aussage einer wörtlichen Rede!

Zudem wurde mit der Vernichtung Tessas auch die Gefahr für die Conollys gebannt. Hätte die Doppelfrau überlebt, würde es die Gefahr ja immer noch geben und John müsste ständig ein besonderes Auge auf seine Freunde haben oder Bill verpasst Sheila kompletten Hausarrest. Fänd ich auch irgendwie blöde^^
Das Cover haut mich jetzt nicht gerade von den Socken, ist aber passend zum Roman und daher okay
Ich fühlte mich jedenfalls eineinhalb Stunden
gut unterhalten, hab mich nicht gelangweilt, die Geschichte für interessant befunden und war auch ebenso erbaut, von Matthias zu lesen ... entweder, weil der Tessa im Vorfeld schon vernascht hatte oder nach seiner Höllenaction im Dreiteiler doch noch seinen Kopf auf den Schultern trägt. Letzteres wäre mir wohl echt am liebsten, muss ich ja sagen ... Höllenmatze hat irgendwas an sich, das noch immer faszinierend daherkommt. Ich mag den Kerl einfach irgendwie .... und er ist nebenbei so schön bösig böse, sieht dabei noch nett aus, kann aber auch coole, böse Sachen tun ... wenn er will ... und nicht mal wieder "Dienerkreaturen" erschafft, die er ins Rennen schickt oder an vorderster Front verballert ...

:thumbup: