Der zweite Teil befasst sich also mit der Gegenwart und dass John nun dem Erlebnis aus seiner Kindheit auf den Grund gehen, bzw. das Böse von damals, das sich nun wieder zeigt und erneut zuschlägt, ausmerzen will.
Dazu kommt noch, dass sich sein damalig bester (aber auch damals verschwundener) Freund Rudy "gemeldet" hat.
Das titelgebende "blutige Wiedersehen" war allein in der Scheune der McTaggarts schon gegeben.
Im Haus auf dem Hügel trifft John dann nicht nur auf den frisch aus dem Gefängnis entlassenen Creepy Gregg, sondern auch auf Jane, die von den Gordons, Rudy's Eltern, engagiert wurde ... eben aus dem Grund, weil Rudy auf höchst mysteriöse Art und Weise Kontakt aufgenommen hat (und Gregory Ainsworth zufällig genau jetzt aus dem Gefängnis entlassen wurde).
Diese Zusammenhänge waren für mich sehr plausibel und es passte auch alles zusammen:
Warum und wieso wer da jetzt auftauchte und schlussendlich mit von der Partie war.
Dazu kam dann auch noch Maureen McTaggart, deren Tochter ebenfalls verschwindet. Durch den Polizisten Zak Roberts, dessen Sohn Lamont damals ebenfalls verschwand, wird der Bezug zu Scotland Yard/John hergestellt.
Chris Ainsworths Auftauchen passt ebenso ins Bild, der in einer Kneipe durch die Nachrichten weiß, was abgeht. Natürlich macht er sich seinerseits auch auf den Weg zum Haus auf dem Hügel, seinem Elternhaus, wo alles seinen Anfang nahm ...
So finden alle Figuren von heute und damals zueinander und auch Rudy, sowie die "böse Präsenz" sind logisch eingebracht.
Allein wie der "Hexen-Dämon" zustande kam (was auch gut erklärt wird), fand ich sehr gelungen .... wie auch das Einbringen von Janes latenten Hexenkräften gerade in dieser Geschichte sehr schön logisch eingesetzt wurde.
Irgendwie war es auch schön, dass Rudy quasi seine Finger im Spiel hatte und beeinflussen konnte, dass sie (er und der Hexen-Dämon, samt Katzenlockvogel) erneut in einem bereits "abgegrasten" Ort auftauchten. Wenn auch nach der Vernichtung von Lilah Ainsworth an einem anderen Ort.
Auch warum er nicht gefressen wurde kam logisch rüber ... und leider ebenso, warum er, genau wie auch die Hexe, mit der er ja verbunden war, nicht aus ihrer Welt raus konnte.
Die Art und Weise, wie anfänglich die Geschichte erzählt wurde, quasi durch eine Mischung aus aktuellem Geschehen und dem Brief von Creepy Gregg, der dann sehr passend im Hier und Jetzt endete, sich quasi nahtlos einfügte, war schon eine coole Sache.
Genauso wie die Erzählungen aus der Sicht von Bugsy, dem Hund der McTaggarts.
Erst war ich irritiert, weil immer nur "Mädchen" und "Frau" geschrieben wurde, aber nach ein paar Sätzen war dieses Mysterium auch geklärt

Eine schöne Idee. Umso fieser war es dann, den Angriff der Katze mit den grünen Augen auf den armen Bugsy so "hautnah" mitzuerleben, was aber wohl genau durch diese Schreibweise so rüberkommen sollte und/oder einfach mal einen andere Erzählweise war
Irgendwie hätte ich mir am Ende für Rudy noch einen etwas anderen Ausgang gewünscht, aber erstens wäre das zu kitschig gewesen und zweitens müsste man sich mal überlegen, wie das altersmäßig in der heutigen Zeit gewesen wäre ... Also alles gut und auch passend

Die letzten beiden Sätzen hatten dann auch nochmal ein gewisses Mitleiden mit John zur Folge. Zumindest konnte man ihm den Wunsch nach einem langen Weg nicht verdenken ...
Aber zumindest für die Gordons wird wohl noch "gesorgt" werden, da John Glynn Keane noch zu ihnen schickt, nachdem er mit ihnen geredet hat ...
Ein bisschen was hatte das alles auch von Hänsel und Gretel ... Hexe, Kinder fett füttern und dann fressen, etc. ... für mich sogar mehr von dem Märchen, als die Assoziation zu irgendwelchen Horror-Filmen/Serien, denn die ähneln sich ja thematisch schon oft genug untereinander ... was gerade zu Halloween ja auch nicht immer gut zu vermeiden ist

Abgesehen davon find ich irgendwelche Ähnlichkeiten auch nicht schlimm ... solange sie für sich gut erzählt sind und der "Personenkreis" stimmt!
Allein durch die "Jahreszeit", dem
Echtzeit-Feeling, der versteckten Hand im
Kürbis, das Zerhacken selbiger, der
Atmosphäre generell usw. war auch der Halloween-Bezug für mich immer da.
Für diesen zweiten Teil (und damit auch für den gesamten Zweiteiler) gebe ich ein
top!
Ich fand es von der Story, vom Stil, der Schreibweise und den für mich logisch nachvollziehbaren Hintergründen her sehr ansprechend und habe mich mehr als sehr gut unterhalten gefühlt
edit: Ganz vergessen: die Leserseite fand ich zwar recht "kurz", aber dafür auch echt nett!
Ich finde solche Einblicke immer richtig schön und das handschriftliche "Gekrakel" muss einfach sein!

:thumbup: