Dies ist der dritte PZ Band für mich ... und auch beim dritten Mal ohne PZ selbst^^
Ich kenne mich immer noch nicht aus mit der Materie, obwohl mir schon viele nette Leute Seiten und Artikel empfohlen haben. Die hab ich auch soweit alle gelesen und angeguckt ... nur nutzt das nicht gaaaanz so viel, wenn man nicht auch mal was vom eigentlichen Protagonisten der Serie und seinen Gefährten liest^^ (Naja, zumindest namentlich wurde der gute Professor hier einige Male erwähnt

).
Aber irgendwie machte mir das auch hier überhaupt nichts aus, denn das ganze Drumherum, die Leute, die Orte, die Story an sich, die netten Erklärungen zu "Fachbegriffen" in Form von Fußnoten ... all das war für mich Anreiz genug, immer weiterzulesen und drauf zu warten, was noch passiert und wie es wohl ausgehen wird! (immer vorausgesetzt, ich stell mich nicht allzu dumm an und hab das so richtig verstanden ... wie ich's verstanden hab^^)
Wie dem auch sei, mir hat's jedenfalls gefallen!
Zunächst schlichtweg wegen des Schreibstils.
Als nächstes fand ich toll, wie die Story angefangen hat ... nämlich direkt spannend und auch so, dass ich das kapiert hab (obwohl ich von dem Erlebten, das im Traum vorkam, ja nix weiß/wusste) ...
Dazu noch das geniale Setting .... und schließlich die Figuren, die schon sehr bald zu gut gelittenen "Bekannten" wurden!
Ich mag generell diese detaillierten Beschreibungen zu den Personen/Dämonen, die in einer Geschichte vorkommen, weil man sich alles besser vorstellen, bzw. die Leute, ihren Charakter, ihre Lebenssituationen, etc. besser
sehen und (mit)erleben kann; das beschriebene "rege Treiben" auf den Straßen sorgt für ein nettes "Ich bin da, stehe neben den Protagonisten und sehe mir das alles selbst an" - Feeling.
Selbst die Arbeiter auf dem Dach, mit ihrer lauten Unterhaltung, dem "Baustellen"-Radio, aus dem ein bestimmtes Lied dudelt (das ich auch gleich gegoogelt hab und ja, hört sich tatsächlich ein bisschen wie die spanische Version von "Skandal im Sperrbezirk" an^^) ...
Sowas, und noch vieles mehr in der Richtung, sorgt dafür, dass ich schnell "drin" bin und reicht, um mein Interesse zu wecken. Ich mag Figuren, die nicht blass und farblos sind ... das ist für mich schon die halbe Miete, eine Geschichte interessant zu finden. Dann noch das passende Genre, schöne Orte und eine nette Grundstory ... und check, ich hab mich festgebissen!
Außerdem konnte man hier auch wieder wunderbar erleben, dass auch kleine, unwichtig erscheinende Situationen wichtig sein können (wie z.B. die Sache mit den Fischen). Wäre diese scheinbar belanglose Angelegenheit nicht passiert, hätten Willem und Ibrahim die Sahira bestimmt nicht bemerkt ... und vor allem nicht erlebt, wie auch ein "Wissender", wie Willem, durch die kurze Begegnung und Berührung ihr unterliegen kann ... und das nicht nur einmal.
Außerdem liebe ich ja solche Sprüche wie
"Inzwischen wusste man ja, dass Rauchen nur für Romanhelden ohne gesundheitliche Folgen blieb"
oder
"Das klang so abwegig, als würde das Nachtmahl zurückbeißen"
oder
"Solche Zufälle passieren nur in Heftromanen" - "Ich wusste gar nicht, dass du so was liest"
Ich find's auch toll, wenn die Sprachen "ausgeschrieben" werden ... und nicht nur erwähnt wird, dass er oder sie grad französisch, niederländisch, etc. gesprochen hat, daher hatte ich auch alles irgendwie im Ohr

War schön!
Genauso wie die Erklärung zu Madame Jeudi ... Klar, Professor Samedi ist mir ein Begriff, aber so kann man gewisse Dinge dann direkt zuordnen. Mich stören solche Fußnoten-Erklärungen eigentlich nie, im Gegenteil, ich find sie gut und für manche Dinge, gerade in Bezug auf Übersetzungen auch echt wichtig (besonders für PZ-Newbies wie mich^^).
Dann holte sich die Sahira den armen Khalid. Es wurde erwähnt, dass er ihr im Todeskampf büschelweise die Haare ausriss, aber nachher, als Ali Yasman Choukri anruft und von dem fünften Vermissten berichtet, sagt er, dass es keine Spuren gab, nicht mal ein Haar.
Also auch keins von den ausgerissenen? Aber vielleicht verschwanden die Haare auch, weil die Erscheinung der Sahira zu dem Zeitpunkt nur Tarnung war ... oder Khalid hatte sie tatsächlich nur in seiner Hand und als sie ihn mitnahm, eben auch die Haare ... ?!
Die Szene an sich aber, als die Sahira ihre Brut in Khalid reinquetscht, fand ich echt gut beschrieben und richtig schön eklig ... Hammercool!!
Aber der arme Kerl!!
Durch die kurzen Beschreibungen zu seiner Person und seinen Verhältnissen hatte man auch da wieder genügend Infos bekommen, um ihn irgendwie zu betrauern und nicht nur als "das fünfte Opfer" abzutun ... bzw. mit Choukri zu fühlen, für den Khalid ja kein Unbekannter war.
Als Willem und Choukri dann in die Synagoge einbrechen/einstürzen, fand ich die kurze und knappe Abfolge von beschreibenden Sätzen, was sie dort unten vorfinden, super ... es kam mir fast vor, als würde ich mich selbst da umsehen und das alles entdecken.
Die Kampfszenen mit der Sahira waren spannend und nachvollziehbar. Außerdem kam deutlich rüber, wie gefährlich dieses Hexenbiest ist, mit den Zähnen, der Festbeißerei und, eigentlich relativ unüblich für Bösewichte, sie quatschte nicht lange, sondern haute direkt drauf!
Schade nur um die ganzen Artefakte in der Synagoge ... aber manchmal muss man Opfer bringen, wenn man am Leben bleiben will
Das Einzige, was mir ein bisschen fehlte, war der Bezug zum Titel. Die Dreizehn Schwestern. Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich dabei um diese Thejadendolche, die Dämonen besiegen können.
Einer liegt irgendwo zerstört in einem See. Einen haben Willem und Ibrahim auf den Gemälden entdeckt, der dann wohl beim Sohn der Königin von Saba gelandet ist ... Vielleicht ist dies hier ja auch eine Vorbereitung auf irgendwas, z.B. das Finden der/des Dolche(s) irgendwann, um diesen Ahtan-Dschinn zu vernichten ... ?!
So oder so oder auch anders^^ .... mir hat das Gesamtpaket jedenfalls
sehr gut gefallen und das Lesen hat Spaß gemacht!

:thumbup: