Man, ist ja schon spät ... oder früh?!
Na ich versuch's trotzdem mal ...
Grünleuchtende Skelette erhellen den dunklen Nachthimmel ...
Allein das find ich schon cool. Giftgrün ... das steht eh für fiese, böse Sachen ... und Aibon.
Doch bevor dessen Aura in Erscheinung tritt, gab es noch einige andere Sachen:
Bill war dabei ... zum Beispiel!!
Okay, aber es ging ja anders los:
Der Einstieg war nicht schlecht und die Heimfahrt von Sarah Henderson erschuf schon eine gruselige Atmosphäre ... auch wenn ziemlich schnell klar war, dass sie die ersten Seiten nicht so wirklich überstehen würde.
Dazu kam noch, dass man die Wege und Örtlichkeiten durch die Story nahezu mit dem Finger auf der Landkarte verfolgen konnte, sowas find ich ja per se schon bestens :thumbup:
Etwas irritiert hatte mich dann aber der Einsatz unserer beiden Geisterjäger in der Villa beim/im New Forest National Park ... ich hab's nicht so recht geschnackelt^^
Der Einsatz war doch mit Sir James abgesprochen, der auch extra nochmal auf mögliche Sprengfallen von McKenna hinweist ... Hätte der es tatsächlich drauf angelegt, wäre Suko wohl hinüber, sobald er die Klinke betätigte. Schließlich lassen sich genau dort am besten Drähte und Verkabelung für Sprengfallen anbringen, die durch das schlichte Betätigen der Klinke ausgelöst werden (können). Theoretisch hätten sie bei so einer Gefahr, um die sie ja wussten, nen Spiegel unter der Tür durschieben müssen, um das erstmal zu checken ... o.ä.
Denselben Eindruck hatte ich beim Durchsuchen des Hauses: solange man es doch mit einem Gegner zu tun hat, der auf Sprengfallen steht, rennt man doch nicht durch die Hütte und betätigt Klinken ohne zu wissen, was sich auf der anderen Seite der Türe befindet ... John und Suko hatten zwar Nachtsichtgeräte, aber normal ermöglichen die auch noch keinen Röntgenblick durch Türen ...

Dazu hatten sie ja schon Waffen inkl. Sprengstoff entdeckt, die wie auf dem Präsentierteller rumlagen und ihren Verdacht noch untermauerten ... ergo noch mehr Vorsicht walten lassen!
Dann kommt die Szene im Zimmer mit den beiden Frauenleichen auf der Matratze.
Irgendwie kam mir Johns Verhalten, als sie die beiden endgültig vernichten wollen, etwas lasch vor.
Der Geisterjäger hat doch inzwischen schon jahrelange Erfahrung und sagt kurz vorher auch noch extra zu Suko, dass der sich bereithalten solle ... und dann lässt er sich trotzdem so derbe überrumpeln? Die Frauen lagen auf dem Bauch auf einer Matratze, also dem Boden ziemlich nahe. John STAND daneben und BEUGTE sich nur runter ... dann wird er auch noch von der von ihm weiter entfernten Vampirin angegriffen, die sich erst hochhieven muss, über ihre Freundin hinweggreifen und gleichzeitig auch noch mit Schwung nach oben fassen, um John direkt so präzise an beiden Handgelenken zu erwischen. Eigentlich hätte der gute Geisterjäger selbst mit Einräumen einer Schrecksekunde, noch gut einen Schritt zurückmachen können, damit Suko, der sich ja schon bereit hielt und den ich spätestens seit der "Suche nach Leben" für den fitteren von beiden halte, gleich mit der Peitsche hätte zuschlagen können ...
Dafür war die Szene nach der Explosion und dem Fenstersturz absolut genial: Sukos Einsatz mit dem Stab des Buddha schlägt sozusagen fehl ... und so kurz vor knapp kommt was durch die Tür geflogen: das Vampirpendel! Diese Szene ist ja irgendwie sowas von cool ...
Dann allerdings war ich wieder irritiert, denn als das Pendel aufglühte, presste McKenna BEIDE Hände vor's Gesicht ... najaaaaa ... ich dachte eigentlich, dass ihm ein Arm fehlt, da der von Raniel abgeschlagen wurde ... ?!
Etwas später wird dann aber doch wieder erwähnt, dass ihm ein Arm fehlt und er einhändig die Machete schwingt
Bills Auftauchen und den Grund dafür, fand ich etwas fadenscheinig, bzw. zu sehr konstruiert.
Schließlich hatte er doch schon die halbe Welt bereist, auf der Suche nach weiteren Sphären und kommt erst jetzt auf die grandiose Idee, dass er dort vielleicht Antworten erhalten könnte, wo damals das Unheil begonnen hatte?! Najaaaaa, eigentlich ist Bill sonst etwas mehr auf Zack ... aber ich schustere es mal seinem aktuellen, zuweilen etwas labilen Gemütszustand zu, dass er dafür länger gebraucht hat^^
Lustig fand ich auch die Bezeichnungen, als John, Bill und Suko so unterwegs sind:
... drei junge, energiegeladene Männer wie uns ...
Und später dann:
... drei angeschlagene Männer mittleren Alters ...
Mit den Verletzungen schreitet auch das Alter voran?!
Auch der Vergleich mit der Amtszeit des ehem. Försters Dean Stanton mit der Amtszeit der Queen ... ich hätt mich beömmeln können^^ So nette Kleinigkeiten halt

Zwischendurch bekommt Dean Stanton dann noch einen Verwandten, denn der Constable heißt plötzlich ebenfalls Stanton und nicht mehr Derek Chase^^ Ist mir jetzt auch nur so aufgefallen, weil Derek erst alles Mögliche zu Dean Stanton resümiert, nur keine Verwandtschaft und dann meldet er sich plötzlich selbst mit dem Namen "Stanton" bei Stanton an
Die Schießerei im Hotel, die etwas mafia-like wirkte, fand ich da schon wieder sehr gelungen!!
Auch der Rest im Wald hatte was: der Riesentroll und die Beschreibungen, wie er aussieht ... dann Koolan, der Dravotan ist ... Jenny Draper ...
Die Action-Szenen mit dem Troll waren (für mich) jetzt auch wesentlich besser nachzuvollziehen, als anfangs das in der McKenna-Villa.
Schließlich auch noch Bills Ausbruch.
Sehr gut dargestellt und durchaus nachvollziehbar.
Da sieht der manchmal etwas psychisch angeschlagene Reporter endlich ne greifbare Chance, durch Aibon an Antworten zu kommen, hat auch noch das Glück, dass der Rote Ryan höchstpersönlich auftaucht ... und ausgerechnet der verweigert ihm dann den Zutritt?! Da hört er auch nicht zu,
weswegen Ryan ihm das im Moment untersagt, er zeigt stattdessen ne Kurzschlusshandlung ... für die er sich nachher kleinlaut entschuldigt.
Fand ich sehr nett geschrieben und auch treffend in Szene gesetzt!
(Für die Psychiatrie reicht es meines Erachtens nicht so ganz, denn dann hätten ALLE, also John und Co, schon längst eingewiesen werden müssen, bei dem, was sie so erlebt und durchlebt haben

Und eigentlich les ich das ja auch nicht, weil's realitätsnah sein soll, sondern weil's mich nach Möglichkeit schlichtweg gruselig und spannend unterhalten soll

)
Bei Suko fand ich die Sache mit seiner zunehmenden Schwäche auf Grund seiner vielen Einsätze ein bisschen zu viel. Selbst mit bewusstem Nachvollziehen, was ihm nun alles so passiert ist ... da hat er sonst aber schon ganz anderes erlebt und war anschließend noch einsatzfähig. Und hier haut er sich zunächst erst selbst und ganz freiwillig raus? Hmmmm ... wenn er zuvor nicht so oft der regelrechte "Superheld" gewesen wäre und auch dementsprechend agiert hätte ... dann ja. So aber fiel es mir eben auf, dass es für mich auch etwas gekünstelt rüberkam, statt menschlich zu wirken. Aber soll nicht tragisch sein, jeder sieht andere "Kleinigkeiten"
Der Schluss macht dann ja nochmal so richtig Lust auf mehr:
Das Höllenkreuz erscheint und Luzi lässt die Bombe platzen, in dem er sich mal eben ein ganzes Stückchen Wald mit vielen schlafen Riesentrollen nach Aibon krallt.
Und dann die kleinen Dinge, die noch offen sind ... Bill's Chance mit Aibon ... die schlafende Armee in Luzifers Hand ... Dravotan, der den Tod besiegen kann, in Luzifers Hand ... der Rote Ryan irgendwo dazwischen ... das klingt doch alles nach einer geballten Ladung "Oaktsch'n"
Sodele, weil sich das alles mehr negativ als positiv anhört, mach ich's hier mal kurz:
der Roman kriegt von mir ein
sehr gut , weil er mich eben sehr gut unterhalten hat!
Wenn mich die Story nicht interessiert hätte, dann wären mir solche Kleinigkeiten, wie die hier erwähnten, gar nicht erst aufgefallen

Und was Actionszenen angeht: was
ich nicht so ganz schnackel, kann für andere wiederum sonnenklar erscheinen. Also sehe ich sowas immer relativ. Kommt natürlich immer gut, wenn man sich das durch die Beschreibungen auch bildlich vorstellen kann, aber es ist auch nicht zwingend notwendig, um eine Geschichte gut zu finden

:thumbup: