Von Christian Schwarz kommt der nächste Fall der Woche, der nur sehr lose an den roten Faden um Vassagos Plan anknüpft. Schade, als der Dämon direkt auf den ersten Seiten einen kurzen Auftritt hatte, hoffte ich, dass er eine größere Rolle spielen wird. Aber erst auf der allerletzten Seite greift er wieder kurz ein. Immerhin steckte er nicht hinter der Zombie-Sache. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dann wurde überraschend Stygia als Strippenzieherin enttarnt. Der Umgang mit modernen Medien passt auch besser zu ihr, nachdem sie sich schon als Angela Dean so modern gegeben hat.
Zur eigentlichen Handlung. Gut geschrieben, kaum Logikfehler, solider Handlungsablauf. Persönlich hat mir das Thema „Zombieauftragskiller die sich per Smartphonevideo und Alpträume ankündigen“ nicht gefallen. Einfach zu speziell für mich, obwohl das Thema gut umgesetzt wurde und der Autor sich glaubhaft mit der Materie beschäftigt hat. Eigentlich kann ich wirklich nicht meckern, sondern eher loben.
Der einzige Logikpunkt, der mir aufgefallen ist betrifft Jules Majonchi. Ganz klares Fehlerchen ist, dass er nach dem Besuch seiner Mutter das Zombievideo in der Galerie aufruft. Später, als Zamorra mit ihm spricht, behauptet er, das Video wäre irgendwie da, aber nicht in der Galerie aufzufinden. Was für mich auch nicht zusammen passt ist die Reihenfolge der Ereignisse. Es heißt, er habe seine Freundin nach dem Erhalten des Videos kennen gelernt, weil sie wie der unverwandelte Zombie aussah. Er habe sie auch direkt darauf angesprochen und sie ihm erzählt, dass sie früher mal dieses Video als Filmprojekt gedreht hat. Als er dann aber von ihr als Zombie träumt tut sie so, als wäre das Thema ganz neu. Zusammengefasst waren mir die Ereignisse nach dem Besuch der Mutter und der Bericht beim Besuch von Zamorra nicht gut genug logisch verzahnt.
Apropos verzahnt. Die Geschichten der einzelnen Autoren dürften gern verzahnter sein. Das schafft JS momentan bei den Co-Auotren wesentlich besser. Kürzlich gab es Ärger mit den Regenbogenblumen, beziehungsweise Nicole hatte eine Vision, dass diese zukünftig verdorben und unbrauchbar werden könnten. Jetzt reist man über die Blumen nach Lyon und es gibt von Nicole keinen kurzen Gedankengang dazu.
Zum Schluss ist mir noch das Verhalten des Amuletts seltsam vorgekommen. Ich sehe mich mittlerweile nicht mehr als Neuleser, aber auch nicht als alter Hase mit genug Expertenwissen, um das wirklich beurteilen zu können. Das Amulett kann also magische Beeinflussung an Personen sofort erkennen, diese gleichzeitig hypnotisieren und automatisch alle Hinweise analysieren? Und es reagiert auf eine von einem Dämon erstellte Website, aber auf einem fremden nicht dämonischen Rechner? Das kam mir in etwa so vor, als würde John sein Kreuz auf das harmlose Foto eines Werwolfs legen und es würde sich erwärmen. Wäre für mich auch unsinnig.
Das sind jetzt keine Punkte, wo ich knallhart mit dem Finger drauf zeige, weil sie die Geschichte kaputt machen. Ein guter Fall der Woche, dessen Thema mir persönlich nicht gefallen hat, wofür aber niemand etwas kann.

:baff: :baff: :baff: (6,5 von 10 Amuletten). Lesespaß bei mir aber eher 5 von 10 Amuletten.
PS.
https://www.youtube.com/watch?v=FRR-bpGlyLM
Tja. Sollte Stygia in dem Business weiterhin arbeiten seid ihr jetzt alle am Arsch, wa?