Während des Zweiteilers im heimischen Planetensystem haben die Helden in der Fremdwelt tatsächlich abwarten müssen, bis der Regen nachgelassen hat. Nun reisen sie weiter zum Transferturm. Die Wolkenaufzüge als Alternative haben sie wohl verworfen. Doch der Schnurrer bleibt verschwunden.
„Und die Wahrscheinlichkeit, dass er nach Wochen noch lebte, lag bei null“. Na, schauen wir mal.
Aruula beschäftigt ihr Lauschsinn.
„Es ist schwer zu erklären. In mir ist eine Ahnung, die mit Messis zu tun hat. Aus irgendeinem Grund werde ich das Gefühl nicht los, dass hier etwas Schreckliches vorgeht, von dem wir nichts ahnen.“ […] „Messis birgt ein Geheimnis, das kann ich spüren„ Ein Klassiker.
Tatsächlich erreicht die Gruppe bald eine Kleinstadt und wird davor direkt wortlos von Messianern angegriffen, die sich als Halbstarke entpuppen. Jetzt sind sie erst recht neugierig und wollen sich in der Siedlung umsehen. Sie zeigt sich als verlassene Geisterstadt und Aruulas schlechtes Bauchgefühl verstärkt sich. Was wäre in dieser unheimlichen Umgebung besser, als sich aufzuteilen? Die Barbarin sieht eine Gestalt vorbei huschen, die der vermisste Schnurrer sein könnte, und trennt sich von den anderen, um nachzusehen.
Matt und Xaana bemerken zwei der seltsamen Kinder, die wegrennen und von den Helden verfolgt werden. Geradewegs in eine Falle der Jugendlichen. Hoaard, der Anführer der Truppe, verhält sich nicht eben friedlich. Die Menschen fliehen, natürlich wollen sie keine Kinder angreifen und eventuell töten. Sie retten sich in einen Turm, der nun von Hoaards Leuten belagert wird.
Nach ihrer erfolglosen Suche nach dem geliebten Schnurrer sucht Aruula ihre beiden Begleiter und läuft ebenfalls in die Arme der Halbwüchsigen.
Im Turm festsitzend durchsuchen Matt und Xaana die Räume und stoßen auf ein Tonbandgerät. Tja, man ist zwar auf der ach so anderen Fremdwelt, aber wenn es darauf ankommt sehen Sachen wie auf der Erde aus und funktionieren auch nach dem bekannten Muster. Das stört mich schon seit Beginn des Zyklus.
Auf dem Tonband ist von unheimlichen Ereignissen die Rede. Leute verschwinden und Schatten ziehen durch die Straßen. Einige Verzweifelte flüchten sich sogar in Suizid.
Unter ihnen stürmt Hoaards Horde mit einem improvisierten Rammbock den Turm und man muss sich im obersten Zimmer verschanzen.
Die gefangene Aruula macht ebenfalls Bekanntschaft mit Hoaard. Von ihm bekommt sie einige Erklärungen. Angeblich beschützt er die Kinder und Jugendlichen vor den Schattenmännern. Und Aruula muss sterben, weil sie sicher von denen geschickt wurde. Warum werden die Protagonisten nur überall auf Messis als Agenten irgendeiner mysteriösen bösen Macht angesehen?
Nachdem der Anführer woanders gebraucht wird und verschwindet, passen zwei Kinder auf sie auf. Zu ihnen kann sie Vertrauen aufbauen. Doch Hoaard kommt zurück und will sie als Druckmittel benutzen, um an Matt und Xaana zu kommen. Das ist doch die gleiche Aufteilung wie im Aluhut-Roman! Tatsache, dort wollte der böse Drumb den heiligen Baum anzünden, um die Helden auszuräuchern. Jetzt will Hooard den Turm mit wichtigen Aufzeichnungen in Brand stecken, aus dem gleichen Grund.
Auf dem Weg zum Turm kann Aruula erlauschen, dass es in Hoaards Versteck einen Geheimraum gibt. Sie reißt sich los und rennt weg, um dort ein weiteres Tonbandgerät zu finden. Unter anderem mit einer Warnung vor Hoaard.
„Er ist eigenwillig, herrisch und selbstsüchtig. Es ist jedoch vor allem sein manipulativer Charakter, der mich erschreckt.“ Ich glaube, das hat der Leser inzwischen schon selbst mitbekommen. Außerdem gibt es eine mysteriöse Nachricht von Hoaard selbst.
Sie stellt den Knaben zur Rede, irgendwas muss sie ja unternehmen. Es folgt ein Kampf um das Tonbandgerät, bei der die Kriegerin natürlich die Oberhand behält. Dafür will er wenigstens den Turm anzünden. Aber in einem typischen MX-Zufall stolpert er doof und landet mit der brennenden Fackel in der Hand in einer Ölpfütze. Das war es dann für ihn, so schnell geht das.
Damit wäre die Situation geklärt und es besteht keine unmittelbare Gefahr mehr. Gerade jetzt seilen sich Matt und Xaana mit zusammengeknüpften Laken vom Turm ab, fünf Minuten eher wäre ganz gut gewesen. Aruula spielt den Heranwachsenden Hoaards Aufzeichnung vor. Er hatte einen Deal mit den Schattenmännern und ihnen die Erwachsenen ans Messer geliefert, damit die Kinder nicht geholt werden. Außerdem gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die Schattenwesen Friedenswahrer sind.
Die Kinder können nicht einfach hier bleiben. Das Menschentrio will sie zur nächsten Siedlung führen. Bei einer Rast erzählt Matt ein leicht abgewandeltes Gleichnis von David und Goliath. Mit der Moral, „dass ihr diesen Glauben nicht missbraucht, ihn anderen nicht aufzwingt. Dass ihr ihn in Frieden und Liebe miteinander teilt“. Wenn jetzt jeder Autor irgendwie den belehrenden Zeigefinger heben muss, dann bitte wie Ansgar Back. Ein Weltfriedenssatz und fertig, nicht ewig darauf herumreiten und den Leser damit zu Tode nerven.
Als sie die Stadt erreichen ist diese, ebenfalls verlassen. Bis auf die Kinder. Statt ihre Schützlinge sicher abzuladen haben die Helden nun zwei Gruppen am Hals.
Wie geht es nun weiter? Drei Friedenswahrer sind hier und froh, die gesuchten Menschen vor der Nase zu haben. Sie wollen verhandeln und zeigen sich offen. Endlich eine Plotentwicklung? Als sie sich offenbaren werden sie jedoch von den Kindern angegriffen und totgeprügelt. Menno!
Die Helden entdecken ein seltsames Gerät bei ihnen und drücken einfach mal auf ein paar Knöpfen herum. Schon werden sie tatsächlich zum Transferturm teleportiert. So einfach werden mit MX-Glück über mehrere Hefte lange Reisen abgeschlossen. Hier sind auch die verschwundenen Erwachsenen, in einem Lager eingepfercht. Matt merkt an, dass ihn das an eine Deportation erinnert und es ruft gewisse Erinnerungen hervor. Das würde noch fehlen, wenn man die Friedenswahrer endgültig zu eindimensionalen tiefschwarzen Nazi-Bösewichten macht. Die Helden werden erwischt und zum Ringplanet gebracht.
Einige Entwicklungen am Plot gefallen mir hier gar nicht. Messis wird zu schnell auf MX-Art beendet. Und was die Hintergründe der Friedenswahrer angeht irre ich mich hoffentlich. Ich weiß, ich wollte garantiert bis zur 500 durchhalten, aber ich merke gerade, dass es doch noch ein paar Dinge gibt, die mich wieder zum Abbrechen bringen könnten.
Aber zur Handlung der Woche von Ansgar Back. Tolle Stimmung in der Geisterstadt! Unheimliche Ritualplätze, alte Leichen in den verfallenen Gebäuden. Eine fiese Kinderbande, die die Helden jagt. Und der Mythos von den Schattenmännern. Das passt alles. Gruselflair statt SF, das nehme ich doch dankend an.
Mhh, wenn ich nur diese Handlung betrachte würde ich mal als kleines Highlight eine gute Wertung vergeben. Das letzte Viertel zieht den Lesespaß etwas runter, aber das ignoriere ich mal.

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kometen) So einer Wertung komme ich vielleicht lange bei MX nicht mehr nahe.