Auch der zweite Teil steht für mich dem ersten in nichts nach.
Achtung, spoilerbehaftet!!
Nach dem Kampf an der Absturzstelle konnten sich soweit alle in Sicherheit bringen.
Allerdings bleibt John verschollen und Sedonia liegt im Sterben.
Ist gerade letzteres ein weiterer Einschnitt in den Figuren-Cast der Serie?
Das bleibt abzuwarten ... und ist dadurch spannend bis in sämtliche Eingeweide
Um John zu retten und die Welt vor der Herrschaft des Bösen zu bewahren, wollen unsere Freunde also einen Pakt mit dem Spuk ein gehen, dem letzten der Große Alten und damit einem ziemlich mächtig gewordenen Wesen.
Das zeigt der Spuk auch, als die Freunde ihn zu erreichen versuchen. Jeder erlebt dabei etwas anderes beängstigendes und doch gewährt man ihnen Einlass in den Thronsaal.
Meine Hoffnung auf ein, nunja, wie ich wohl zugeben muss nur für MICH "tolles Ende", schwanden allerdings zunehmend, als der Spuk Bill den Trank des Vergessens gab.
Anschließend fühlte der Reporter sich "erleichtert", zufriedener, sorgenfreier. Er beschreibt es selbst so, als wäre ein Teil seiner Seele, der voller Sorgen und Nöte war, verschwunden.
Ein Teil, der aber zu seinem Leben und Erlebten gehört!! Es wirkt auf mich, als sei es die Vorbereitung darauf, dass er "einfacher" ohne Sheila und Johnny klarkommen soll ... und es dabei nun auch noch "leichter" zu bewältigen ist, ihn auf diese Weise wieder in den normalen Sinclair-Alltag nach der Trilogie zu integrieren.
Genau das ist es, was ich befürchtet hatte und eigentlich so gar nicht lesen wollte.
Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend und auch wenn der Titel des dritten Teils es anders beschreibt, so gilt für mich NOCH: die Hoffnung stirbt zuletzt ...
Die Art und Weise, wie unsere Freunde in die Dimension des Schwarzen Doms gelangen, fand ich absolut Hammer! Nie hätte ich vorher geglaubt, dass sich die Reiter der vier Erzdämonen Astaroth, Eurynome, Bael und Amducias zusammen mit ihnen in die Schlacht begeben, dass sie quasi temporäre Verbündete sein könnten!
Hier wurde es dennoch auf logische Art und Weise wahr und trefflich ins Rollen gebracht.
Der Spuk hat meines Wissens nach noch nie SO viel an einem Stück gequatscht und erklärt, was das episch anmutende Ausmaß der ganzen akuten Situation noch um ein Vielfaches unterstreicht.
Die Szenen auf den Pferden, als sie sich auf den Weg machen, als die eine Dimension an die andere "andockt", herrlich beschrieben.
Die Tresore des Yards wurden dafür "geplündert" und sämtliche Waffen eingesetzt und mitgenommen, was für einen angenehmen Hauch von "sinclairscher" Nostalgie sorgte.
Die Ankunft bei den Feinden, der Blick auf das Echsenheer des Spuks, der Angriff der monströsen Feinde in Form von Mantikoren oder prähistorischen Riesen-Drachen, etc. und der Blick auf das unwirkliche und kaum zu begreifende Gebilde des Schwarzen Doms, es war genauso episch geschildert, wie Hill es schon im ersten Teil zu erzählen wusste und ich meinte hier und da, es sogar vorm geistigen Auge sehen zu können.
Ein wenig erinnerte mich diese gewaltige Darstellung an die ebenso epischen "Herr der Ringe" - Schlacht(en), an das Zusammenrotten der Heerscharen vor den zwei Türmen oder vor Saurons Festung.
Sehr eindrucksvoll waren auch die Kampfszenen geschildert, die trotz des "Getümmel-Modus" bestens nachzuvollziehen waren. Ich möchte nämlich mal behaupten, dass gerade Kampfszenen, in denen evt. sogar sehr viel auf einmal passiert und nicht nur die aktiven Kämpfenden, sondern auch noch das Umfeld miteinbezogen wird, gar nicht so einfach zu beschreiben sind, sodass es vernünftige oder actionreiche Kampfhandlungen sind UND es für den Leser auch noch nachzuvollziehen ist.
Hier finde ich es daher einmal mehr sehr gelungen!
Die Handlung um John, die Erzdämonen, den Täufer, etc. wurde hier noch nicht weitererzählt.
Ich denke mal, dieser Teil hier war jetzt sozusagen die Vorbereitung auf das "ganz große Finale" im dritten Teil, wo es dann von und an allen Seiten wieder richtig zur Sache geht!
Aber so kamen die Ereignisse in Peelham vielleicht auch ein wenig zu kurz, bzw. gingen sie in der epischen Vorbereitung etwas unter, obwohl das alles genauso lesenswert war und wohl im schlimmsten Falle eine nicht zu unterschätzende Vampir-Epidemie hervorbringen könnte.
Nun bleibt auch hier abzuwarten, wie es um Abt Basil und die Pensionswirtin Sarah O`Donnell weitergeht, zumal ja Sir James himself auch noch auf dem Weg zu ihnen ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Und es hat mich ein wenig Angst und Bange werden lassen, als mir klar wurde, dass im Vorfeld öfter erwähnt wurde, der gute "Sör" sei nu auch nicht mehr der Jüngste usw.
Sämtliche Spekulationen auf mögliche "Konsequenzen" dazu unterlasse ich an dieser Stelle aber tunlichst und warte da lieber auf den dritten Teil
Natürlich lässt gerade der Cliffhanger am Ende den geneigten Leser jetzt wieder tierisch zappeln, was ich natürlich nicht toll finde^^ Aber es muss wohl so sein und wieder einmal wird eine Woche zu quälend langen sieben Tagen, die sich gefühlt wie ein Äon und Myriaden von Tagen dahinziehen ...
Mit der Bewertung tue ich mich jetzt allerdings ein wenig schwer.
Normal würde ich auf Grund des erneuten "epischen" Feelings gerne wieder ein "top" vergeben.
Auch textlich habe ich nicht das Geringste auszusetzen.
Was mich aber davon abhält, ohne zu zögern die Höchstwertung zu vergeben, ist die Sache mit dem Trank des Vergessens und Bill (warum "hilft" der Spuk ihm damit überhaupt und "erleichtert" seinen seelischen Schmerz??? Hab ich da was überlesen?), sowie auch die Angelegenheit in Peelham, die in diesem Werk irgendwie nur "nebensächlich" wirkt, obwohl es auf Grund der Tragweite auch dort zur Katastrophe kommen könnte.
"Kleine" Dinge, die ein "top" mindern können ...
(... und ich möchte ganz nebenbei betonen, dass mein neu aufgekeimtes, leider sehr ungutes Gefühl in Sachen Sheilas Tod und die wahnwitzige Hoffnung auf ein "Happy End" NICHT da miteinfließen!)
Ich tendiere also momentan mehr zu einem satten und außerordentlich gutem "sehr gut" ... werde aber vor dem tatsächlichen "klick" nochmal ne Nacht drüber schlafen
edit: Danke, incorp

.... und da hatten wir wohl die gleichen Assoziationen mit dem "Herr der Ringe Schlachten-Bild" vor Augen^^
