Inhaltsangabe:
[spoiler]
Robert Calm ist etwas Besonderes.
Er hat eine besondere Gabe, die sich der Secret Service in der Person von "Grant" zu nutzen macht.
Doch als er auch dort nicht mehr sicher ist, da es einen Mord in den eigenen Reihen gegeben hat, versteckt er sich bei einer Bekannten: Purdy Prentiss.
Die benachrichtigt John Sinclair, der noch am selben Abend zu ihr fährt, um sich mit dem besonderen Mann zu unterhalten.
Der erklärt, dass er seinem Gegenüber nur ins Gesicht sehen muss, um zu erkennen, ob derjenige Mordabsichten hegt. Er bekam diese Gabe von einer Art von Engeln, als Geschenk.
Außerdem scheint er zu spüren, wenn sich Gefahr nähert. Und zwar in Form eines gutaussehenden Mannes mit bösem Blick. John weiß ziemlich schnell, um wen es sich dabei handelt
Währenddessen erscheint ein Besucher beim Geheimdienst, tötet zunächst einen Mitarbeiter und foltert anschließend Grant, bis der ihm den Aufenthaltsort von Calm verrät. Anschließend wird auch Grant getötet.
Bei dem Angreifer handelt es sich um niemand geringeren, als die erste Hand Luzifers: Matthias.
Der macht sich auch gleich auf den Weg zu Purdy Prentiss, um sich Robert Calm samt seiner Gabe zu eigen zu machen.
John will in der Zeit mit seinem Schützling zum Yard, um ihn dort in Schutzhaft zu nehmen. Noch während sie Purdys Wohnung verlassen, spürt Robert, dass Böses auf dem Weg ist und alsbald eintrifft. So verstecken sich die beiden auf dem Dachboden, statt den Wohnkomplex zu verlassen und Matthias in die Arme zu laufen.
Der erscheint bei Purdy, die von John noch schnell per Handy gewarnt wird und sich bewaffnet in ihrer Wohnung versteckt. Matthias wird von ihr angegriffen, als Purdy die Gelegenheit günstig erscheint und jagt ihm zwei Kurzschwerter in die Brust. Getroffen bleibt Matthias liegen.
Schließlich erscheinen auch John und Robert wieder in der Wohnung, da John ein schlechtes Gewissen hat, die Staatsanwältin allein gelassen zu haben. Der erzählt, dass sie Matthias erwischt hat.
Als sie die Leiche zeigen will, ist selbige natürlich verschwunden.
Also setzt John seinen Plan fort, Robert Calm zum Yard zu bringen, lässt unterwegs allerdings von dem Mann dazu überreden, in dessen Wohnung zu fahren.
Unterwegs tappen sie in eine Falle, die wohl von Matthias gelegt wurde, kommen aber so gut wie ungeschoren davon und gelangen in Calms Wohnung.
Dort erscheint der Nachbarsjunge Benny Truman. Seine Hände sind verdreht. John solle mit Robert in die Wohnung kommen, da ein Mann seine Eltern als Geiseln hält und alle tötet, wenn er nicht darauf einginge.
John und Calm folgen dem Aufruf und treffen in der Wohnung der Trumans auf Matthias, der dem Vater den Arm und der Mutter den Fuß verdreht hat.
Matthias will Calm, sonst würde er alle töten. John pokert und verlangt, dass Matthias die Glieder der Familie wieder richtig dreht, dann würde er Robert Calm kriegen.
Matthias zeigt sich gnädig und korrigiert die Glieder des Vaters und der Mutter. Nur bei dem Jungen nicht, da er ihn ebenfalls behalten und für seine Zwecke erziehen will.
Das passt dem Vater natürlich und der greift Matthias an. In der Zeit will John den Jungen in Sicherheit bringen, der aber plötzlich von Nebel eingehüllt wird, aus dem eine Stimme sagt, dass das Gute da ist, wenn das Böse wütet. John vermutet, dass es sich um den Schutzengel Bennys handelt.
Schließlich kümmert sich John mittels zeigen seines Kreuzes um Matthias, der daraufhin verschwindet.
John fühlt sich diesmal als Sieger, da Matthias nichts von dem bekommen hat, was er wollte. Weder Robert Calm, noch Benny und die Familie ist ebenfalls von ihren verdrehten Gliedern befreit und nicht ihr Leben lang gezeichnet .... [/spoiler]
* * *
Sodele, das war mein erster in Gänze gelesener Roman nach dem 15./22.11.2016 (so langsam musses ja wieder weitergehen, besonders wenn ich beim kommenden Dreiteiler nicht ganz ahnungslos dastehen will
Ergo wird jetzt täglich ein Roman gelesen, von 2003 (zuende) bis hin und inkl. 2013!
Sollte in knapp 13 Tagen bis zur Täufer Trilogie zu schaffen sein^^)
Okay, back to topic ...
Die Geschichte an sich fand ich ganz ok: Robert Calm mit seiner Gabe, die allerdings so richtig nur am Anfang in Erscheinung trat: in den Räumen der Secret Service Leute und auch, um in eine Falle gelockt zu werden. Der Rest beschränkte sich eher auf das Gespür für die Gefahr. Und natürlich Matthias, den ich ja irgendwie gut leiden kann, so als gutaussehendes Kerlchen mit dem Hobby des Gliederverdrehens.
Dann kam allerdings eine Szene, die mir da irgendwie nicht so recht reinpasste: während der Fahrt zum Yard oder dorthin, wozu Robert John noch überreden will, spürt der Gute plötzlich wieder Gefahr und lässt John bei nem Park halten. Dort werden sie Zeugen einer Szene, bei der zwei junge Frauen von bösen Kerlen bedroht werden. John schlägt mittels Knarre und Polizeigerede drei der bösen Buben in die Flucht. Der letzte des Grüppchens, der eins der "Mädels" geschlagen hat, soll sich verantworten und entschuldigen. Doch die Mädchen winken ab und John soll auch den letzten ziehen lassen. Da nimmt Robert den Geisterjäger beiseite und sagt ihm, dass die Gefahr nicht von den 4 bösen Buben ausginge ... John macht seinen Kreuztest und die Mädels entpuppen sich als grünhäutige Dienerinnen des Bösen, die schlussendlich kurzerhand vernichtet werden.
Was sollte diese Szene? Kurz Action? Eben zeigen, dass Matthias schon weiß, wohin sie wollen und er ihnen unterwegs Fallen stellt ... ?? Naja, wie dem auch sei ... MIR erschien das etwas überflüssig.
Da erschien mir der Rückblick als eigene Passage, in dem Calm erklärt, woher er seine Gabe hat, schon plausibler und eben "nett angerichtet".
Die ganze Story spielt sich eigentlich nur an dem besagten Abend ab (vielleicht war ich deshalb auch innerhalb einer Stunde durch mit dem Lesen, weil es so "flott" ging

).
Das titelgebende "Tor zur Vergangenheit" diente letztendlich innerhalb eines Rückblick lediglich als Ursache für Robert Calms Gabe.
Über kleinere Logik-, bzw. Handlungsfehler kann ich ja geflissentlich drüber wegsehen, aber die Glieder, die verdreht wurden, sollten bei nur drei Personen vielleicht dieselben bleiben.
So wird aus Mr. Trumans verdrehtem Arm ein verdrehtes Bein, das wieder in seine normale Position zurückfand (nur deswegen ein Manko, weil er John und Robert ja gar nicht die Türe hätte öffnen können. Ansonsten ... meine Güte, Arm, Bein, Hand, Fuß ... Hauptsache es dreht sich wieder richtig^^). Was sich allerdings nicht wieder richtig gedreht hat, waren die Hände des Jungen!
Und trotzdem war am Schluss bei der Familie alles wieder "normal" und ging gut aus. Entweder hab ich den Moment überlesen, wo Matthias dem Kleenen die Hände doch wieder vernünftig machte, oder es war dieser Schutzengel, der das übernommen hat. Zumindest wüsste ich rückwirkend nicht, dass das erwähnt worden ist.
Jason Dark sagte mal, dass er seine Stories immer wie einen Film ablaufen sieht und er die Regie-Anweisungen dazu schreibt. Der Roman. In dieser Geschichte war das mal richtig gut zu merken, würde ich sagen. Kurze, knappe Sätze, aber auch sehr viele Wiederholung und sich doppelnde Namenserwähnungen.
Der Schreibstil war also gewohnt JD-mäßig, was ich ja bekanntlich mag. Also gibt's da soweit nix dran auszusetzen

Ein bisschen genervt und quasi rappelig gemacht hat mich dieses ewige Hin und Her während des Gesprächs bei Purdy in der Wohnung. Ich an Johns Stelle hätte dem guten Robert gesagt, dass er endlich mal in einem Rutsch mit der Sprache rausrücken und sich nicht nur in wagen Einwortsätzen alles aus der Nase ziehen lassen soll ... Aber der Mann war sich ja nie so ganz sicher, hatte Angst und wusste ja auch nicht, ob und wem er noch vertrauen kann. Da sei das mal "entschuldigt"
Das Cover find ich ganz ok. Es zeigt Robert Calm in seinem "Domizil" beim Geheimdienst und auch diese Haltung kommt in der Geschichte so vor. Die angedeuteten Klauen bringen dazu noch die Gefahr selbst rüber, die mehr und mehr nach dem Mann mit der Gabe greift ...
Fazit:
Nette Grundgeschichte ... mein Kumpel Matthias war gliederverdrehend wieder mit von der Partie ... dann allerdings eine mir persönlich überflüssige Szene während der Fahrt in die Wohnung dabei .... JDs Schreibstil - check - mag ich ja eh

... uuuuund: der Typ, also Robert Calm lebt noch (und man könnte ja mal wieder Gebrauch von ihm machen^^) .... ergo und alles in allem ... schwanke ich zwischen "mittel" und "gut" ... daher gibt's jetzt von mir noch ein seeeehr wohlwollendes "gut"
