Und das nächste Hindernis der Woche auf dem Weg zum Transferturm. Dem Heldentrio wurde dringend geraten, ein seltsames Tal zu umgehen. Also muss der arme Plothelfer Schnurrer wieder herhalten. Er flitzt genau in das Gebiet hinein und die Gruppe rennt natürlich hinterher. Das wird mir inzwischen deutlich zu oft genutzt, dass das Tierchen gezielt in Gefahrengebiete hineinrennt, damit man die Protagonisten wider besseren Wissens dorthin bringt.
Nun wurde man gewarnt, dass dieses Tal extrem gefährlich ist, falls es zufällig zu regnen beginnen sollte, wenn man sich gerade darin aufhält. Man kann sich denken, was plötzlich unerwartet geschieht. Doch nicht nur das Wasser steigt schnell, es greifen auch noch Hummerwesen an.
„Ihm war klar, dass sie auf verlorenem Posten standen.„
Oh toll, gleich am Anfang wieder eine ganz sicher ausweglose Situation. Es gibt eine Felsnadel in der Mitte des Tals. Dort erscheint der Messianer Mynyad und rettet die Menschen. Der Kampf verlief ebenfalls wie erwartet.
Matt untersuchte kurz seinen Oberarm. Er hatte Glück gehabt.
Doch solange es nicht zu regnen aufhört und das Wasser nicht abgeflossen ist, sitzt man hier fest. Voraussichtlich zwei Wochen. Wie langweilig, sowas will doch niemand lesen.
Das Gespräch mit ihrem Gastgeber kommt auf das Pulsarium und die Vorgeschichte der Messianer, die von den Friedenswahrern erst hier angesiedelt wurden. Alle anderen haben das meiste vergessen, aber die Helden stolpern ausgerechnet über den einen Eremiten, der dieses Wissen noch besitzt. Wie die Handlung sich wieder klassisch an einer Schnur aus Zufällen entlanghangelt.
Die Geschichte der Messianer interessiert mich sehr wenig. Zumal sie sehr vorhersehbar ist und erneut der Autoren-Zeigefinger erhoben wird. Der Planet wird übermäßig ausgebeutet. Sämtliche wissenschaftlichen Beweise für einen Klimawandel werden von den wichtigen Leuten ignoriert.
“Nur allzu sehr erinnerte ihn der Umgang mit dem eigenen Planeten an die Menschheit des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts.“Es gibt auch den obligatorischen Trumpfanatiker, der nur an Gewinnen interessiert ist. Spätestens als sich ein Wurmloch öffnet, müsste man etwas unternehmen. Aber das macht ein verbohrtes Messianer-Trumpeltier natürlich nicht.
Nach dem Motto: Soll die Welt doch zugrunde gehen, solange wir uns bis dorthin ein schönes Leben machen können.
Nach den schlimmen beiden letzten Romanen dieser Art um Nationalisten und Aluhutträger ist das alles dieses mal aber noch erträglich und läuft nicht total aus dem Ruder.
Mynyad unterbricht seine Erzählung. Matt und Aruula vertreten sich die Beine und aktivieren aus Versehen eine seiner Fallen. Nun kommen sie nicht wieder zurück und unter ihnen freuen sich die Hummer im steigenden Wasser schon auf Beute. Aruula ist bewusstlos und man kommt nicht an die Waffen. Das sieht nicht gut aus, was für ein total spannender Cliffhanger.
Beim Heimatplanet der Messianer geht es mit den verbohrten Klimaleugnern auf der einen Seite und den „Rebellen“, die das Unheil kommen sehen auf der anderen Seite weiter.
Matt und Aruula werden von Mynyad aus der Bedrohungssituation gerettet. Toll! Sie zerstören die Falle und bringen total Hektik in die durchgeplante Routine des Messianers. Der Kerl hatte seine Ruhe und nichts zu befürchten, bevor er die Helden netter Weise gerettet hat. Jetzt machen sie ihm alles kaputt.
Auf dem Ursprungsplaneten der Messianer kommt der erste von ihnen, der damals durch das frische Wurmloch ging, wieder zurück. Mit einer Botschaft der Friedenswahrer, die ihnen gern bei ihren Problemen helfen wollen. Der Messianer hat wohl als Probant sämtliche Fremdwelt-Prüfungen erfolgreich abgeschlossen. Vielleicht wird das doch noch interessant und es bietet einen Ausblick auf das Schicksal unserer Helden?
Der Planet kann leider nicht gerettet werden, aber die Evakuierung eines Teils der Bevölkerung ist möglich.
Zurück zu Mynyad, der bisher als Eigenbrötler beschrieben wurde. Vielleicht etwas verschroben, aber ansonsten normal. Mit viel wissen über die Historie seines Volkes und das Überleben auf Messis. Nun fängt er plötzlich völlig überraschend an von den Hominiden zu reden, die wie Aluhutträger. Offenbar wurde er von ihnen ausgestoßen, war zu irre für die Irren. Was für ein abrupter und auch unpassender Charakterwechsel. Will man hier jemanden noch fix zum Bösewicht ausbauen? Also ich verstehe ihn. Jetzt gehen auch noch die Vorräte zuneige und man verhungert vielleicht.
„Ihr taucht genau zur Regenzeit in meiner Hütte auf, macht meine Falle kaputt, demoliert meine Hütte. Und jetzt sehe ich nach, und es ist plötzlich nicht mehr genug Schnapperfleisch übrig, um euch Dummköpfe durchzufüttern!“ Meine Rede!
Ein letztes mal zurück in die Geschichte des Messianer, die von den Friedenswahrern höchstpersönlich besucht werden. Sie willigen dem Plan der Teilevakuierung ein. Der Planet geht sehr eindrucksvoll und echt gut geschrieben zugrunde, aber wenigstens ein paar von ihnen überleben. Ich ahnte es die ganze Zeit: In einem Epilog aus Sicht der Friedenswahrer erfahren wir, dass sie die Ereignisse manipulierten und die Messianer belogen haben. Der Planet hätte sich sogar von selbst regeneriert, wenn denn ein Umdenken stattgefunden hätte.
Und die Helden sitzen erstmal fest, bis das Wasser nach einem Zeitsprung zurück geht, sie irgendwie gerettet werden oder sonstwas tolles passiert. Naja, überzeugen konnte mich auch dieses Abenteuer der Woche nicht. Auch wenn die Autoren es mir anders weismachen wollen, ich sympathisiere mehr mit Mynad und nicht mit den tollpatschigen Helden. Aber irgendwas muss ja passieren, deshalb werden sie in solche unschönen Situationen geschrieben, die die ganze Vorbereitung des Messianers sabotieren.
Die ausführliche Geschichte dieses Volkes hätte man sich in der Art sparen können. Sie sind doch auch nur Nebendarsteller wie die Polatai oder die Ureinwohner von Botan. Zumal da wieder auf einem zu einfachem Feindbild herumgehackt wird. Dieses mal Klimazerstörer. Wenigstens am Ende gelingt es, die letzten Stunden des Planeten eindrucksvoll zu beschreiben, schönes Katastrophenfilm-Kopfkino.
Trotzdem nur

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kometen)