Ritter Roland Band 28: Roland und der Meuchelmörder
Ein Schrei durchbrach die Mittagsstille auf Schloß Camelot! Die meisten Bewohner schliefen fest. Das morgendliche Jagdvergnügen mit dem anschließenden üppigen Festschmaus hatte die Herren stark ermüdet. Manche waren noch an der Tafel eingeschlummert. Die Damen hielten Schönheitsschlaf. Da ertönte dieser entsetzliche Schrei! Es drang aus dem Erdboden, brach sich an den meterdicken Grundmauern und verhallte fast ungehört. Nur Paul, der diensthabende Wächter im Verlies, fuhr erschrocken in die Höhe. Es war der Schrei eines Menschen unter unerträglichem Schmerz, in auswegloser Todesnot. Und so verzerrt er auch klang, Paul erkannte die Stimme sofort. Sie gehörte Haggan vom Horn, dem Gefangenen des Königs.
"Hilfe! Hilfe!" brüllte Haggan. "Man hat mich vergiftet!"
Autor: Ekkehart Reinke