Das tolle bei PZ ist für mich unter anderem der Wohnsitz des Hauptteams. So ein Schloss bietet Raum für Abenteuer und Charakterentfaltung daheim. Man kann die Figuren in ihrem Heim beobachten und ihren Alltag mitverfolgen, ohne dass es langweilig wird. John macht in seiner kleinen Bude ja nichts anderes als essen, telefonieren, schlafen und duschen. Zumal Zamorra schlau genug ist, seine Wohnung mit Schutzzaubern zu versehen. Das wiederum wären Sachen die John oder Tony auch machen könnten. Einfach mal ein paar weißmagische Runen an die Wände kleistern und man hat Ruhe vor fiesem Dämonengesocks auf Hausbesuch.
Dieses mal bekommt es der gute Professor mit einer düsteren Engelsgestalt zu tun, die im Kellerlabyrinth erscheint und nach ihrem Ausbruch aus dem Schloss in Note Dame Leute ermordet. Ein unüblicher Fall wie üblich, könnte man sagen.
Die erste Hälfte der Geschichte war ganz nett. Dann geht es zu Nikolaus und Nele ins dunkle Parallelparis und die Qualität sackt ab. Viel zu viel Gerätsel, viel zu viel Gerede. Jo, da passiert also wieder etwas mysteriöses und die beiden folgen der Spur aus herabfallenden Vögeln. Dann wird es kalt, fängt an zu schneien. Vielleicht habe ich es nur nicht gemerkt, aber dem Leser werden keinerlei kleine Hinweise gegeben, damit er selbst mitraten kann. Er hat zu warten, bis die Helden die Lösung aufdecken.
Und da haben wir es dann: Ein mächtiger Gegner, der scheinbar Narveshs Reich übernommen hat. Erst hatten wir Eden mit einem gottgleichen Behüter der Paradiswelt. Dann kam heraus, dass der gottgleiche Behüter nur von einem noch mächtigeren Herrn eingesetzt wurde. Narvesh, der Dimensionen erschaffen und zerstören kann. Und jetzt gibt es einen noch mächtigeren Engel, der den Weltenerschaffer mal eben so in einem Heft besiegt und Qualen erleiden lässt. Wie lange soll dieses nervtötende Übertrumpfen noch weiter gehen? Bald kommt Luzifers Papa, der den Engel verprügelt und dann überraschend Luzifers Opa, der seinen Sohn zurechtweist. Zum Schluss Karel Gott aus der Sinclair Comedy.
Weil ich den Autor sehr schätze war ich lange Zeit unsicher, jetzt reicht es aber. Manfreds aktueller Plot bzw. seine Romane gehören zu den beiden schlechtesten, die ich momentan bei PZ sehe. Schlecht nicht, aber sie strinken gegen den hochwertigen Lesestoff der anderen ab.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (5 von 10 Amuletten)