Wahoo! Was für'n Ding!!
Was ich damit sagen will: mir hat der Roman sehr gut gefallen, und das, obwohl Jane Collins dabei war!
Allerdings kam sie mir hier nicht so nervig vor wie sonst und die Geschichte um sie herum war interessant genug, ihre Anwesenheit für okay zu befinden^^
Na gut, sie konnte mir ja auch nicht wirklich nervig vorkommen, weil sie die meiste Zeit gefesselt rumsaß und quasi misshandelt wurde ... Und nein, ich bin eigentlich gar nicht sadistisch veranlagt, aber ich fand's trotzdem cool!
Aber zurück zum Anfang.
Mir hat schon die Einleitung der Story gefallen, die Geschichte um Helen Dunham.
Die Szene in der Küche, wie das Böse Besitz von ihr ergriff und ihre ständigen Gedanken dazu ... das alles fand ich sehr schön bildhaft beschrieben. Zumindest konnte ich das wunderbar nachvollziehen.
Auch wurde ja sehr oft mittels der Gedanken Helens oder einem Blick in den Spiegel/Fenster, ihre noch nicht voll hervorgetretenen Vampirzähne immer wieder bis zu einem gewissen Zeitpunkt beschrieben, dass sie sich noch im Verwandlungsmodus befand, weswegen ihr die Silberkugeln nichts anhaben konnten ... und die Kugeln an sich auch nicht, weil sie ja unter Einfluss des Bösen stand (z.B. auch der Sprung aus dem Krankenhausfenster). Außerdem finde ich auch Helens Vorgehenswiese logisch und gut. Da sich bei ihr die Verwandlung etwas hinzieht, hat sie auch Zeit genug zu überlegen, warum das mit ihr passiert und warum sie das fremde Gesicht bekommt.
Dass sie dann Jane aufsucht und Helen beim "Handgemenge" schließlich vernichtet wird, samt derer, die sie vorher schon infiziert hatte, fand ich auch gelungen. So rennen jetzt nicht noch irgendwo Vampire rum, um die sich gekümmert werden muss .. und so ganz nebenbei passt es ja auch: Verursacher tot, Keim tot, Nachkommen tot, check!
Jaaaaa, die Gesichternummer ... Helen Dunham mit Janes Gesicht ... Shyleen Coringham damals mit Janes Gesicht ... eine Vorfahren-Sache? Weit entfernte Verwandtschaftsbezüge? Neeeee, von wegen! Viel besser!! John und Jane tappen trotz Recherchen in diese Richtung und aufrollen des alten Falles, sowie die nette (Schrottplatz-Zentralen

)Telefonlawine im Dunkeln und kommen nicht weiter.
Aber, was auch sehr cool war: die Erklärung, warum Shyleen nicht von Anfang an eine Hexe war, aber trotzdem Janes Gesicht hatte!! Und durch Asmodis, bzw. durch Janes Vision kommt's dann schließlich raus UND die damalige Storyline wurde auch noch miteinbezogen ...
Auf sowas muss man erstmal kommen! :thumbup:
Mit der damaligen Vernichtung Shyleens war ja schon ein Seelenteil von Jane vernichtet, mit Helen Dunham der zweite. Den dritten MUSSTE Jane schließlich behalten und hoffen, dass es gut geht, denn wie wir ja auch schon aus Harry Potter wissen, mussten bei Voldemort 7 Horcruxe (worin sich seine Seelenteile befanden) vernichtet werden. Und bei SIEBEN ist denen ja schon die Kinnlade auf den Boden geklatscht, da fand ich das mit den drei Teilen bei Janes schon richtig schön "normal" und gut gewählt! Nicht zu viel, dass es überladen wirkt und noch eine regelrechte Suche danach hätte stattfinden müssen, aber auch nicht zu wenig, so dass mit den beiden anderen Teilen noch genug "rumhantiert" werden konnte und nicht zuletzt, um auch Spannung zu erzeugen ... sowie auch eine Art von Wissensdurst ... warum, verflucht noch eins, haben die Damen Janes Gesicht, wenn sie nix mit ihr zu tun haben/hatten??
*Wobei mich mal interessieren würde, ob hier auch so viele "Fans" gejubelt hätten, wenn Jane das nicht überlebt und man sie mit dieser Story aus dem Rennen genommen hätte ...*
Nun ja, halten wir uns nicht mit Sentimentalitäten auf, es geht hier ja noch weiter:
Gut fand ich nämlich auch, dass nicht Ignatius es war, der John wegen dem Verlust der Hexenbibel angerufen hatte und somit den Fall ins Rollen gebracht hätte (denn das wäre dann schon wieder irgendwie zu konstruiert für diese Story daher gekommen) ... nein, John fragt ihn um Rat/nach Hilfe und auf Grund dessen kommt erst allmählich raus, dass die Hexenbibel bei dem "Malheur" überhaupt verschwand ... und John erklärt ja nachher auch noch, warum und wieso, schwarze Magie im Spiel, etc.pp
So kann John Ignatius jetzt z.B. auch erzählen, in was sich die Person mit dem dritten Seelenteil verwandelt hat ...
Alles super aufgedröselt und von hinten nach vorn gesponnen!
Vielleicht müsste man mal versuchen, den Roman von hinten nach vorne zu lesen? Wobei man dann auch noch
"Wenn dich die Hexe holt ..." irgendwo dazwischen packen müsste.
Naja,
müssen eigentlich nicht (obwohl die Story auch nett war!), denn in diesem Roman hier kriegt man ja durch Johns "Erinnerungen" und Janes Visionen noch genug Info, was da damals abgegangen ist .... und sonst wird die Story "nur" um Shyleen auch zu lang, da es hier ja mehr um die Aufdröselung und des Rätsels Lösung um Janes "Gesichtsverleihungen" ging.
Hier haben beide Handlungsstränge (der von Helen und der von Shyleen) die richtige Länge gehabt und passten anschließend wunderbar zusammen!
Super logisch alles, ich hab nix gefunden, was da NICHT passte/nicht passen könnte (außerdem suche ich auch generell nicht mutwillig nach Ungereimtheiten, wenn das Feeling beim Lesen stimmig ist!!)
Karen Sykers, die "normal" durch die Bibel zur Hexe wurde, war zwar auch wichtig (eigentlich sogar sehr wichtig) und man könnte diesen Teil noch als dritten Handlungsstrang bezeichnen, aber weil ihr Seelentransfer (oder ihre "Seelenwäsche"??

) im Endeffekt ausschlaggebend war für alles, gehört sie für mich mit zum Hauptstrang um Jane selbst, also insgesamt 3 Handlungsstränge (was ja auch bestens passt: 3 Seelenteile/3 Geschichten dazu, die am Ende ... oder eher am Anfang

zu
einer sehr cool durchdachten Story verschmelzen)
Die Lösung des Ganzen fand ich total genial! (weswegen man den Roman doch nicht von ganz hinten rückwärts lesen könnte^^)
Nichts Einfaches, sondern ein wenig komplizierter, so dass sich die Hirnwindungen glatt mal ein wenig anstrengen mussten^^ (genau sowas machte für mich vor einiger Zeit immer die sehr geniale Mischung jedes einzelnen Co-Autoren und JD aus, es gab immer was Unterschiedliches/Verschiedenes zu lesen und das Lese-Feeling wurde nie eintönig)
Und auch, wenn es hier mal wirklich so richtig intellektuell stimulierend zuging, war dabei alles auch noch logisch nachvollziehbar mit den drei Seelenteilen aus der Gegenwart, von der eine in Helen Dunham huschte, womit dieser Roman quasi begann (eigentlich ja noch bevor es eigentlich passierte^^) und die andere sich in die weit entferntere Vergangenheit verzog, zu Shyleen. (wohin sich die flüchtenden Seelenteile verzogen, war dann wohl wahrscheinlich Zufall, weil sie selbst nicht wirklich wussten, wo sie bei ihrer Flucht vor "dem Guten" landen würden. Hauptsache weg^^)
Der Teil, in dem John und Jane vermuteten, es hatte etwas mit der bereits vernichteten Dame zu tun, bildete das ruhigere Mittelstück dieser Geschichte, das in Richtung Aufklärung führte, wieder für etwas Input sorgte, aber dann doch noch keine Erklärung lieferte ... denn die kam ja erst zum Schluss, beim großen Showdown, als quasi alles eigentlich seinen Anfang nahm ...
Was kam zuerst, das Huhn oder das Ei?
Bombig, hat mir total gut gefallen und deshalb gibt's dafür auch ein
top!! :thumbup: