
Der Garten der Lüste des niederländischen Malers Hieronymus Bosch, oder die bizarre Phantasievielfalt des Lebens auf Terminus.
Ein Moloch ist dieses Toxx.
Dieses Band orientiert sich bereits um die erste Devise, gegen die Anpassung als menschliches Opfer vor dem Moloch der galaktischen Gesellschaft. Diesmal nicht in Form einer CF-Strahlung, sondern um das Schirmfeld über Toxx, als Ergebnis einer Erinnerungsblockade. Vielleicht, ebenfalls vergleichbar als eine Variable nach apokalyptischen Vorbild, allerdings ohne Degeneration oder Mutation. Was Terminus anbelangt, über das eigentliche Motiv der Entführung, fische ich gänzlich noch in trüben. Es ergeben sich für mich noch keine Zusammenhänge.
Gleichwohl interessant, was die ersten Machenschaften um die Machtverhältnisse der Gesellschaft anbelangt – zwar die Verknüpfung durch Smythe ersichtlich aber auch undurchsichtig, fast würde ich entgegnen in diesen Zusammenhang sogar spannungsarm. Zwangsläufig dabei eine normale Frage die sich aufdrängt: wenn Smythe den Namen Maddrax hört, brennen „normalerweise“ seine Synapsen durch, doch diesmal beschränkt er sich durch Beobachtung?
In diesen Band fühle ich mich auch nicht unmittelbar auf eine SF-Welt versetzt. Eine fremdländische oder wie so schön formuliert wird, eine exotische Orientierung ohne technischen Firlefanz, zumindest vorerst in den niedrigen Rängen. Die zukunftsorientierte Ausführung gilt später sicherlich noch auf andere Aspekte orientieren, schließlich gilt es noch eine Welt zu retten. Bisher gelang es bravourös eine wunderbare fiktive Atmosphäre aufrecht zu halten. Das Ambiente um die Figuren und die Ausrichtung des mittelalterlichen Touch unterstreicht dies zusätzlich, aber sicherlich eine individuelle Ermessenssache und vielleicht ergeht es nur mir so.
Grundsätzlich kann ich zu dem Schachzug um den neuen Zyklus nur gratulieren. Gänzlich was anderes, was man so bisher nicht erwarten konnte.
Auch mit dem Beginn der Autorenwahl bezeugt Mike seine Spitzfindigkeit. Was den Kulturschock anbelangt, fand ich den Vorgänger doch spezifischer und würziger. Verdeutlicht wird mit dem vorliegenden Band, wenn die Sprache stirbt, stirbt auch zwangsläufig die Kultur. Namen, Rasse, Religion werden unbedeutend und der Autor vermag die Wichtigkeit um die Identität hervor zu heben. Allerdings was die Unterwasseraction betrifft, habe ich so meine Vorbehalte und kann durch Lucy Gray zu jener Option sicherlich mehr erfreuen. Mal sehn wann Hydriten oder ihre Vorgänger zum ersten Mal auf Terminus ihren Einstieg feiern.

:baff: (9 von 10 Kometen)