Hm, wo fängt man da am besten eigentlich an? Naja, dann mal bei der Erwartungshaltung.
Nö, zuerst das Cover, es zeigt Smythe, quasi als Gebieter der Seelen.
Diese Erwartungshaltung beinhaltet doch ein nicht zu geringes Mächtigkeitspotential, vielleicht sogar unangefochten als Widersacher gegenüber jeder wissenschaftlichen Lösung, die in naher Zukunft dagegen halten könnte. Als der zukünftige ultimative Gegner.
Im selben Atemzug - spekulative endlose vier Jahre, entwickelt aus der gesellschaftsfeindlichen Erdgeschichte der Vergangenheit oder (vielleicht) sogar auch aus der Zukunft!
Nach dem Ende des Lesegenusses der Jenseits-Seelen-Eskapaden war eher doch ersichtlich, es kann sich eigentlich nur um eine Einbahnstraßenmodel handeln, oder doch, vielleicht anders wiederum auch nicht? Genauso, wie die kurzfristige Vorstellung mit beseelten Robotern als Endzeitgegner gegen Helden und Menschheit entgegenzutreten, einfach überschaubar und spannungslos wäre, dass die Serie sich selbst abqualifizieren würde. Nur, wie es bereits vorgeführt wurde, doch für Informationen allemal. In der Serie haben wir zumindest locker zwei Verfasser die auf wissenschaftlicher Basis, wichtige Informationen oder Berichte von Seelen - nicht nur - aus dieser Gegenwartsebene im Sammelaquarium von Bewusstseinsinhalten fischen gehen könnten. Im Endeffekt eigentlich nichts neues, inhaltliche Langweile wäre angesagt.
Zurück zum Ausgangspunkt, eine zweifellos interessante Thematik, was sich noch hinter dieser Idee des Transkommunikator verbergen könnte. Das die Themenstellung weitergeführt als voluminöser Exponent einer Knolle - zwar nicht gänzlich neu - und dennoch als Zwiebelschalenmodel immer noch reizvoll genug. Kann man eigentlich nach der Stellungnahme aus dem Paralleluniversum sofort abhacken, zumindest was den nächsten Zyklus betrifft. Diese Thematik wird also keine Rolle spielen.
Was wir haben ist die aktuellen Seelengeschichte. Himmel oder Hölle sind für jeden woanders aber in einer gemeinsamen Richtung, sehe ich schon als Vorzug. Unzweifelhaft unterhaltsam, aufschlussreich aber letztendlich nur, was das Ableben von Rulfan betraf. Womit ich aber haderte sind die menschlichen Bedürfnisse der Seelen, die inhaltliche schlichte Denkweise von Begierden. So wie es dargestellt wurde, kann es sich eigentlich nur um die ersten Schritte als Auffangbecken in einen Sammelsurium dienen. Was dann allemal fehlt waren die typischen rätselhaften, undurchsichtigen, mystischen Komponenten. Nach dem Ende der Jenseits-Lektüre ergab sich eine in der ersten Stufe ausgereifte, einfache und übersichtliche Version und eine ernüchternde Betrachtung. Wenn man so will, habe ich nach dieser Lektüre eine noch nie so furchtbare Betrachtungsweise, über den Schrecken nach dem Tod bekommen. Kurz, eine weitere Entwicklungsphase dieser Thematik, auf Rücksicht meiner eigenen Seelenbedürfnisse wäre dringend notwendig. Kein Wunder das niemand mehr Kirchensteuer für die Wolke sieben als Seelenparkplatz zahlen möchte.
Ich sag mal so; Atheismus ist Selbstmord der Seele und in dieser Jenseits-Version hinterfragt es Aruulas Körperbemalung.
Wenn wir schon dabei sind, proportional zum Intellekt aus dem Jenseits zum Diesseits betrifft die Darstellung unseres Antagonisten. Gerade in dieser Geschichte charakterisiert sich die Erzählung des Bösewichts entscheidend. Eine wesenshafte Basis wurde wiedergefunden und erweitert sich auf seine eigentliche Natur als nur mit tödlichem und zerstörerischem Denkvermögen. Smythe wird zunehmend durch seine eigentliche Berufung vorangetrieben. Seine eigentliche Mission zum bisherigen Gegensatz ermöglichte es, geradezu wunderbar aufzuhorchen - als nur verhältnismäßig zu zerstören und zu töten - um sein ursprüngliches Endziel zu erreichen. Die Zielstrebigkeit von Smythe ist ja bereits legendär und unabdingbar und hat sich auch nicht geändert. Jedoch durch seinen wiederentwickelten wissenschaftlichen Fundus, floriert der primäre Zweck dagegen ins sekundäre. Diese Geschichte charakterisiert seine Figur und sie entwickelt sich, eingebunden in Lösungsmöglichkeiten zum Erreichen seiner inhaltlichen Ziele.

:baff: :baff: (8 von 10 Kometen)