Dieser Roman beinhaltet drei Handlungsebenen und was soll man dazu sagen, ich fand es gut. Gerade auch was die Schreibe von Sascha anbelangt, aber vor allem um das Gespür um die Feinheiten der einzelnen Geschichten, für diese apokalyptische Welt.
Wie gruselig muss bloß die Erkenntnis um eine Vorstellung sein, wenn menschliche Körper wie Kanonenkugel vor und neben den Panzer einschlagen. Das Berserker-Gen agiert menschenverachtend, dennoch versucht der Lenker von PROTO die Horden menschlicher Körper dem seinen Panzer nicht zu zermalmen. Vielleicht mit den ersten Gedanken nicht so unmittelbar nachvollziehbar, schlussendlich könnte durch jeden vernichtete Berserker im Gegenzug menschliches Leben in der Umgebung oder im Nachbardorf retten. Gleichen mit Gleichen vergelten, vernichten, gefühlskalt oder wutendbrandet als Alternative die Körper der Berserker niederwalzen? Der Lenker ein junger Mann, getrieben von seinem ehrgeizigen Ziel, seiner großen Liebe von einem Parasiten zu befreien für diese Handlung - sein Gewissen auszublenden.
Der Verfasser zeigt in einen Szenario die furchtbare Wirkung des Meng-âmok auf, ohne zu splattern. Sascha könnte es sich auch einfach machen und mit einen Vierzeiler mit dem Einsatz des Radpanzers diese Geschichte abschließen. Nein, er findet eine nachvollziehbare Lösung ohne dass eine Hemmschwelle verletzt worden wäre. Lob im Abonnement aber tötet und natürlich könnte man etwas mehr sinnieren und die individuelle Gefühlspalette, verbunden mit unterschwelligem Horror zum Einsatz einbringen.
In der zweiten Geschichte spricht mir Autor (fast) schon aus der Seele.
„Diese seltsame Gesellschaft mit ihrer kruden Philosophie bestand fast ausschließlich aus devoten Befehlsempfängern, die selbst keine Verantwortung übernehmen wollten. Das galt für den kleinsten Diener wie für den Ersten Philosophen. Es wundert wie die Schwarzen Philosophen überhaupt so weit entwickeln konnten.“
Echt, dazu meine vollste Zustimmung – des ist eigentlich auch nicht möglich –sollte man meinen.
Der Mensch ist ein denkendes Wesen und stets denkend könnte es auch für etwas sein, was aktuell gar nicht so undenkbar wäre. Manche nennen es eine Möglichkeit, das andere wäre dann wohl Glauben. Wie auch immer, alles ist besser als solch eine Religion von konfessionellem Absolutismus und überschwallenden Fanatismus- fehlt nur mehr der Dogmenwahn.
Naja, was bleibt, ist eine gut geführtes Abenteuer um einen Hydriten mit einem starken Cliffhanger.
Bei der dritten Geschichte, welche den eigentlichen Erzählstrang beinhaltet, gab es eine Szene die mir stimmig und atmosphärisch besonders gelungen vor dem geistigen Auge ablief. Hier präsentiert der Verfasser sich abermals bewandert und zeigt, wie verbunden er sich mit dieser außergewöhnlichen Welt arrangiert. Natürlich eine rein subjektive Empfindung eigentlich auch nicht eine wirklich aufregende Szenerie, aber ein kurzer Moment des Lesegefühls der Zufriedenheit.
Bleiben dann noch die Heinzelmännchen. Ihre Schlittenkuffe verlieren sich im Bereich der Feuerkörbe im Schneematsch bei einer geschätzten Außentemperatur von minus 10° . Naja. Der Ablauf gegen das Ende mit der Abenteueraktion unserer Helden ist dann zwar notwendig aber ungeschickt. Den Heinzelmännchen hätte auch mehr Zeit für ihre Hilfe zugestanden werden müssen, meines Erachtens werden die Teile nur reproduziert. Was das Motiv der Abenteuer anbelangt war unklar, aber klar, dass mehr verloren als gewonnen werden konnte.
Alles dreht sich um ein einziges Thema, die Wiedergeburt, jene Essenz, was eine Seele ausmacht. Archivaren haben es bereits vorgezeigt, alles ist Energie und speicherbar.

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kometen)