Inhaltlich brauche ich mich ja nicht mehr auszutoben, da ist ja schon einiges so nett verfasst worden
Aaaaalso .... mir hat die Geschichte echt gut gefallen!
Das Dorf mit dem düsteren Schloss, welches erhaben darüber thront, die Sage vom darkwood'schen Teufel, die zusammengewürfelte Reisegesellschaft verschiedenster Nationalitäten, die allgemeine Klischees bedient, usw.
Natürlich gibt's hier und da auch was zu mäkeln, aber wenn das Ambiente stimmt und die Geschichte nett ist, kann ich auch mal geflissentlich darüber wegsehen.
Wenn ich mich recht erinnere, war das hier erst der dritte Roman des Autoren und deswegen sehe ich ihm auch die Handhabung, bzw. Wirkungsweise des Kreuzes nach.
Obwohl des Kreuzes "Wirkungsweise" mir beim Auffinden von Darkwoods Geheimtür in der Mauer des Schlosses schon ein kleines Schmunzeln entlockte

Rabisana war cool, ihr Auftreten, ihr Aussehen, ihre Fähigkeiten ... und da sie nicht direkt vor Johns Augen abgefackelt wurde, wie Lord Darkwood himself, bestand (gerade wenn man bedenkt, in welchem Universum man sich hier befindet) immer noch die Möglichkeit, dass sie doch irgendwie wieder auftauchen könnte
Die ganze Leichensache am Anfang war gleichermaßen irgendwie lustig, wie auch unheimlich. Da Rabisana die Gestalt von Toten/zukünftigen Toten annehmen kann, war ihr Spiel anfänglich etwas undurchsichtig (weil man da ja noch nicht wusste, was sie so kann). Dazu noch die Aussage, dass Steve mit seiner Story, seine Frau wäre schon 2 Jahre tot, den Fluch erst heraufbeschworen hätte ... da wusste man nachher tatsächlich nicht, was jetzt wahr ist/war.
Aber Rabisana wollte ja IHN, nicht seine Gattin. Ich hab's mir dann so gedacht: sie hat sich halt Steve geschnappt. Dass Ernie und das "Kneipen-Rudel" dann Steves Gattin Scarlett als lebende Leiche im Wagen gesehen hatten, schreibe ich ebenfalls Rabisanas Fähigkeiten zu und dass sie die Jungs eben einfach getäuscht hat. Sie hat sich Steve Marssons Leiche in den Kofferraum gepackt (weil sie ihn ja noch brauchte) und ist dann selbst als lebende Scarlett-Leiche an den "Jungs" aus dem Dark's vorbeigerauscht. So trug sie gewissermaßen auch dazu bei, dass der Fluch/die Spukgeschichte bloß nicht in Vergessenheit gerät
Die gute Dame und potenzielle Witwe lebte noch, war ja auch okay und sie sah dann eben ihrerseits ihren vermissten Gatten ab und an als lebende Leiche ums Haus schleichen. Sehr gut, Spukgeschichtenfutter ohne Ende für Darkwood

Kurz musste ich allerdings nochmal drüber nachdenken, als es eine kleine Gleichheit gab: Glenda sagte, ihre Freundin, die Lord Darkwood tatsächlich schon mal
gesehen hatte, wäre schon zwei (!!) Jahre tot ... aber die hieß ja Jennifer, war also irrelevant

:gruseliger:
Tja, die Sache mit dem abgesagten Essen bei Suko und Shao ... ich muss ehrlich sagen, dass mich auch das nicht wirklich gestört hat. Wieso sollte John denn nicht ein Essen absagen, das man doch eigentlich ziemlich bald schon nachholen könnte? Herrgott, die wohnen direkt nebeneinander, da hüpft man mal schnell rüber und gut ist

Immerhin stand für John ein Wochenende auf nem waschechten Dracula-Schloss und ein Wiedersehen mit 'ner alten Püppy ... äh ... Poppy ins Haus, termingebunden!^^

... und btw. .. ich glaube langsam, wir kennen wohl ziemlich viele von Johns alten Flammen nicht^^ Ist aber bei dem "Schürzenjäger" auch irgendwie okay, wenn mal hin und wieder eine auftaucht, deren Namen wir doch tatsächlich noch nie irgendwo gelesen haben! Ich finde, wenn das jemandem zu weit hergeholt erscheint, dann müsste der Verlag mal ein kleines "rotes Notizbuch" rausbringen, in dem John alle seine Errungenschaften dokumentiert hat: wer, wann, wo, wie, mit wem und wie oft ... DANN könnte man beanstanden, wieso immer noch neue "alte" Damen auftauchen, von denen unsereins noch nie was gehört hat, aber so ... Es passt doch zu ihm, weil er immer schon ein charmanter "Weiberheld" war .. und ist

)
Die Nummer mit den Fackeln fand ich ebenfalls passend, da Ernie Miller ja wusste, wo sie hingehen, mit welchen Kreaturen sie es zu tun hatten und wie man sie vernichtet. Außerdem war es Nacht und sie mussten sich den Weg beleuchten.
Dann hatten sie ja noch Waffen und Pfähle bei sich ... Wozu also noch unbedingt "moderne" Lichtquellen? Damit man unnützen Kram in der Hand hat, wenn es zur Konfrontation kommt? Neee, dann lieber gleich Fackeln, mit denen man direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: leuchten und vernichten! Fand ich völlig in Ordnung

:thumbup:
Mir kam das Dörfchen auch nicht besonders hinterwäldlerisch oder rückständig vor ... altbacken vielleicht, weils da wegen Fluch, lebende Leichen Sichtungen und Co niemanden hinzog und somit nicht wirklich modernisiert wurde, aber genau das hat ja auch zusammen mit der Dorfgeschichte den Reiz ausgemacht. Das verlassene Hotel, in dem Ernie die Reisegruppe untergebracht hatte, erinnerte mich z.B. an das Haus aus "Eine Leiche zum Dessert" und irgendwie hab ich drauf gewartet, dass in den Zimmern auch noch irgendwas vor sich geht^^ Aber dem war nicht so und das war auch gut! Da in dieser Story generell viel geboten wurde, war es so völlig okay. Und genau deshalb konnte ich den Roman auch besser lesen, als so manchen aktuellen. Da war irgendwie ein "alter Charme" zu spüren, der mich schnell gepackt hatte und durch den ich die ganze Geschichte in einem Rutsch lesen konnte.
Ich find auch alte s/w Gruselfilme toll, obwohl ich ja in einer modernen Zeit lebe und sie eigentlich "out" sein sollten. Sind sie aber nicht ... und genau deswegen finde ich auch innerhalb der Sinclair Romane hin und wieder "ältlich" wirkende Stories, die noch den alten Gruselcharme versprühen und auf Grund von schön geschaffener Atmosphäre zu packen wissen, äußerst interessant und lesenswert!
Als einzigen, etwas größeren Kritikpunkt muss ich mich den anderen anschließen, in dem auch mir der eigentliche Teufel von Darkwood viiiieeel zu kurz kam! Auch wenn es mich nicht störte, dass er erst ziemlich zum Schluss eingebracht wurde - manche Titelfiguren stehen eben auf nen starken Finalauftritt - so hätte ich es doch passender gefunden, wenn er an sich einen spektakuläreren Auftritt gehabt hätte und ihm evt. sogar die Flucht gelungen wäre. Auch als John über den Burghof schleicht und unter der Erde dieses "Herzschlag" - Geräusch bemerkt, DAS allein fand ich schon ... naja ... irgendwie
ambientisch. Die Beschreibungen, dass es sich bei dem Teufel um einen relativ großen, siebenbeinigen und spinnenähnlichen Dämon handelte, fand ich super! Ich steh auf Viecher-Stories!

Von dem hätte ich gut und gerne nochmal was lesen können!
Wie dem auch sei, besser kann ich meine Bewertung nicht erklären^^: diese Geschichte hat mich bestens unterhalten und ließ mich deswegen auch potenzielle Fehlerchen "überlesen" ... sie hatte Charme, Blut und Monster ... und am Ende sogar noch nen kleinen Suko/John-Witz ... und zusammen macht das bei mir ein "sehr gut"
P.S.: Manche "Mängel" hab ich nur kurz ausgeliehen, sie dienten lediglich als Beispiele!! Daher hab ich auch nicht zitiert oder Namen geschrieben 
Verschiedene Stories, verschiedene (Beweg-)Gründe, verschiedene Schreibstile, verschiedene Vorlieben, verschiedene Sichtweisen, etc. ... ergibt verschiedene Bewertungen! Sooo muss das und deswegen mag ich auch ausführlicherere Rezis ... nämlich um die verschiedenen Gründe zu lesen!
Lange Rede, kurzer Sinn: ich will keine anderen Meinungen kritisieren, sondern nur anmerken, warum und wieso ich es teilweise anders oder nicht ganz so eng sehe ... besonders wenn meine Meinung mal ... *hust* etwas abweicht
Hätte ich diese angeführten Kritikpunkte nicht benutzt, wärs wohl mal wieder noch viiiieeel länger geworden, weil ich noch viiieel mehr hätte erklären müssen^^