Da hat wohl jemand zu viel „Dishonored“ gespielt, würde ich fast sagen. Renaissance-Gebäude, Steampunktroboter, Diebe die heimlich in Gebäude einbrechen und eine mysteriöse Kopfbedeckung. Da Andreas ein Autor der jüngeren Generation ist, würde mich echt mal interessieren, ob er sich an dem Schleich-Videospiel orientiert hat, es gibt einfach viele Gemeinsamkeiten.
Selbst wenn, als Kritikpunkt würde ich das nicht anbringen. Der Roman hat eine tolle abenteuerliche Note und ist spannend geschrieben. Keine ausufernden Sätze, wo es passend ist kurz und knapp, damit der Leser während der Schleichpassagen am Text klebt. Die Einbindung der Schwarzen Philosophen ist ebenso gelungen und macht sie als Bösewichte schon fast sympathisch. Charmant und gewieft, wie der Bondbösewicht im Anzug. Eine ganz andere Art Gegenspieler als der Archivar aber beide für mich auf dem gleichen Level, während Crow eher flach ist.
Und was steckt hinter Mellon? Er steht hinter den Philisophen, wird von ihnen erpresst. Aber er erzählt ihnen nicht alles. Ihm ist es zu verdanken, dass Juefaan den Symbionten noch besitzt. War das so geplant, will er seine Erpresser durch geschicktes Fädenziehen schwächen? Ich bin wirklich gespannt, was Teil 2 noch bringen wird.
Realistisch betrachtet wieder ein Ort der Woche mit einem Artefakt der Woche und einer Gruppierung der Woche, gut geschrieben und erzählt, mit einem Touch rotem Storyfaden dazu. Hat dieses mal aber genau meinen Geschmack (oder meine Stimmung?) getroffen.

:baff: (8,5 von 10 Kometen)
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Ich weiß nicht, ob hier aktive User noch still MX lesen oder ich wirklich der einzige bin. Der restliche Text richtet sich eher an die Leser, ich stelle ihn hier aber trotzdem mal rein.

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PS. Ein Wort zur Leserseite. Ich weiß, MM ist im Basteiforum nicht mehr unterwegs, um sich zu äußern. Aber Hallo.....“Man kann es nur immer wieder sagen: Lesen bildet, Fernsehen verdummt.“ Ach, kann man? Hat man nicht eher gerade als Beauftragter einer Leserseite gewisse Verantwortung, sich seine Formulierungen zu überlegen und nicht solche verallgemeinernden Mist zu schreiben? Wenn ich sowas von pseudoelitären Leuten auf Arbeit oder im Bekanntenkreis höre, schlimm genug. Aber im Nieschenbroschenromansektor über TV zu meckern...viele Leute meinen auch, Fachliteratur bildet, Groschenheftfiktion verdummt.
Auch wie er (oder bilde ich mir das nur ein?) leicht überheblich auf Herrn Bujaks Leserbrief eingeht hat mir nicht gefallen. Ob MM ihn auch abgedruckt hätte, wenn er wirklich entgültig ausgestiegen wäre? Ich kenne solche Verhalten als langjähriger Sinclairleser selbst. Habe mir viele male vorgenommen aufzuhören und mit mir gehadert, dann doch wieder weitergelesen, weil mir die Serie am Herzen liegt. Naja, letztendlich bin ich bei Sinclair dann doch raus, aber das gehört nicht hierhin. Musste nur bisschen Dampf über die Leserseite ablassen und mich würde interessieren, ob es nur mir so gegangen ist.

:baff: