Fortsetzung von meinen Auslassungen bei Band 699; Assunga ist also wieder fit, und nimmt den Zug nach Rumänien. Sie will dort ein Erbstück das Grafen Dracula bergen, damit sie nicht mit leeren Händen vor Dracula II stehen muss, dem sie sich nämlich anschließen will, obschon sie unter der Schirmherrschaft der mächtigen Lilith steht. Wenn man weiß, dass Asmodis nicht eben ein Förderer von Willy war, tut sich rasch die Frage auf, welches Spiel Lilith mittels ihrer Figur Assunga da eigentlich treibt? Achja, die Geschichte beginnt eigentlich so, dass Lilith den Anführer der erwähnten Satansjünger bestraft, weil die Erweckung nicht unbemerkt blieb, sondern John auf den Plan rief. Bevor der Unselige endgültig abkratzt, sucht er bei John Hilfe, die der ihm aber nicht geben kann.
Zurück nach Rumänien, Assunga stößt zur Ruine eines verfallenen Lustschlosses des originalen Grafen Dracula vor, und macht sich drei Wölfe untertan, welche die Stätte eigentlich bewachen, und Menschen fernhalten sollten. Um die Loyalität der Tiere zu testen, lässt sie zwei Wölfe gegeneinander kämpfen, einer unterliegt und wird tot gebissen (da waren's nur noch zwei). Kleiner Kontinuitätsfehler: im nächsten Roman erinnert sich Assunga daran, diesen dritten Wolf mit ihrem Feuerblick selbst getötet zu haben. Noch ein wölfisches Logikloch: anfangs zeigen sich die Tiere nicht, was Assunga verwundert, denn "sie mussten einfach ausgehungert sein". Wenig später heißt es aber, "sie konnten keinen derartigen Hunger haben, dass sie sich auf Menschen stürzten, im Winter wäre das anders" (unsere Geschichte spielt im Hochsommer). Okay, egal, weiter. Assunga findet in einer Grube gespickt mit Pfählen, was sie sucht - den Umhang des Grafen! Und mit diesem Zaubermantel versetzt sie sich in die Vergangenheit, und trifft auf den echten Dracula und eine ganze Riege seiner Gespielinnen. In der Gegenwart sind mittlerweile John, Suko und Marek angekommen, die beiden letzteren laufen aber wieder zurück ins Dorf, um es gegen Angriffe zu wappnen. Denn noch wissen sie nicht, wo sich die Hexe verbirgt und wo sie erneut zuschlagen wird, hat sie doch bereits im Zug grausam gemordet.
Und dann wird's unfreiwillig komisch. Assunga hüpft mittels Mantel in die Gegenwart, taucht hinter John auf, und schubst ihn in die Grube mit den Pfählen, und springt wieder zu Dracula zurück. Dem legt sie den Mantel um, der springt in die Gegenwart, und steht ziemlich verloren in der Gegend herum. Ihm gegenüber John, der nicht aufgespießt wurde, sondern sich befreien konnte! Beide glotzen dämlich, dann taucht Dracula wieder ab in die Vergangenheit, wo er in einem Zornesausbruch seine Gespielinnen pfählen lassen will. Assunga rettet sie, nimmt sie unter ihren Manel und hüpft wieder in die Gegenwart. John ist allerdings nicht mehr da, sondern auf dem Weg ins Dorf. Bei Perry Rhodan kann ich mit Teleportation sehr gut umgehen, aber Assunga ist halt nicht Gucky, und dieser Cameo-Auftritt von Dracula war ein einziger "häh?" Moment.
Schließlich kommt Assunga mit ihren neuen Kampfgefährtinnen (den bösen Frauen!) im Dorf an, und räumt dort ordentlich auf mit Kirche, Bahnhof und den Polizeieinheiten, es kracht wie bei Indiana Jones. Letztlich obsiegt unser Heldentrio John-Suko-Marek, aber Assunga kann fliehen, die überlebenden Mädels sind vom Hexenbanne befreit und werden von Marek unter die Fittiche genommen - sie sind ja jetzt in der Zukunft, und müssen da erst mal das Leben neu lernen... also nicht drei Engel für Charlie sondern vier (blutjunge, knackige) Hexen für Marek - wenn das mal sein Herz aushält!
Spionagefilm-Feeling (Assunga schaltet im Zug Soldaten aus), viel Atmosphäre (dichte Wälder in Rumänien, Ruinen, Wölfe), viel Grusel mit einem ordentlichen Schuß Erotik (düstere Vergangenheit! Dracula! Vampirbräute!) und schließlich Action wie bei Bond, mit Showdown im Dorf - das alles liefert dieser Dreiteiler. Eigenartig - wie sich Assunga durch den Wald kämpft, das war spannend; wie sich dann John durch den Wald kämpft, das war langatmig. Es gab also schon auch "lange Stellen" in den Geschichten. Über kleinere Logiklöcher bin ich einfach hinweggesprungen, sprachlich gab's auch wieder ein paar Hoppalas (she Ausschnitte), in Summe aber sehr solide, gute Unterhaltung.
Interessant- auf der Leserseite im 700er wird aus Joachim Otto ein Achim, und JD führt aus, dass ein JS Comic "nicht in seinem Sinne" sei, weil zu teuer. Wie wir heute wissen, kam das ja dann doch noch anders.
Besonders gelungen - die Wächter "grunsten zurück" - eine Mischung aus grinsen und grunzen, passt zur Situation ?
Tibis
700 Assungas Zaubermantel - wieder Maren (she frühere Posts von mir)
701 Draculas Blutgemach - das Tibi wurde auch für die polnische Ausgabe von W.H. Hallahans "Monk" verwendet:
https://allegrolokalnie.pl/.../william- ... -mnich-jn5 Irgendwie bezweifle ich, dass es sich um Blalla Hallmann handelt:
https://ebensperger.net/blalla-w-hallmann
702 Die Nacht der bösen Frauen - wieder ein Luis Martinez Roca, she auch da frühere Postings von mir