Zur Story:
Ein Serienmörder geht mal wieder um. Er lässt hübsche junge Frauen verschwinden, die er als Futter für seine "Monster" braucht. Bei denen handelt es sich um Bewohner eines Altersheims, mit denen grausige und dämonische Experimente im verborgenen Kellerbunker durchgeführt werden. Als Ergebnis produzieren diese eine Flüssigkeit, die als stark süchtig machende Droge namens "Red Devil" verkauft wird. Von dieser Droge war auch die als Star bekannte Pamela Quinn abhängig. Aber nicht nur das; der Drogenhersteller - bei dem es sich um einen Dämon handelt - hat sie auch in ihrem (unfreiwilligen) Drogenrausch geschwängert. Nun will er seinen Sohn an dessen siebten Geburtstag zu sich holen. Doch hier hat Tony Ballard noch ein Wörtchen mitzureden...
Das Buch hat mich dann doch enttäuscht, leider.
Es wird viel zu viel Platz für Nebenschauplätze vergeudet. Z.B. das Schicksal des Opfers Beverly Jackson. Das wird bis etwa Seite 130 gestreckt und dann ist sie doch nichts weiter als ein Opfer von vielen. Warum muss man das dann in allen Einzelheiten so darauf rumkauen? Was machte ihren Tod jetzt so bedeutsamer im Vergleich zu den anderen Opfern?
Ähnliches bei Pamela Quinn. Obwohl schon in der Inhaltsangabe verraten wird, dass sie Tony engagiert, wird das "bis-zum-geht-nicht-mehr" hinausgezögert (bis etwa Seite 80 ).
Ich empfinde es einfach nur als unnötig, wenn von irgendwelchen Nebenfiguren gleich der ganze Lebenslauf erzählt wird, obwohl sie nichts wesentliches zur Handlung beitragen. Das hat schon den Anschein von Seitenschinderei.
Dafür lässt AFM die Fans bis auf Seite 122 schmoren, was denn nun mit Mr. Silver geschehen ist (dessen Tod am Ende des letztens Bandes nicht eindeutig festgestellt wurde). Und warum wurde dieser in einen extra angefertigten Silbersarg gelegt? Welchen Zweck sollte das haben? (War zudem sicher auch nicht ganz billig).
Mir gefiel so einiges nicht an dieser Story. Z.B. als Tony 24 Stunden in der Gewalt des Dämons ist und bewegungslos an eine Wand gepappt wird - hat er da nicht ein mal ein gewisses menschliches Bedürfnis?
Und wie bescheuert muss ein Dämon eigentlich sein, dass er erstens Tony nicht entwaffnet, zweitens ihm alle wichtigen Informationen verrät und ihn dann auch noch selbst direkt in das Versteck bringt. Da hätte er ihm doch gleich die Waffe in die Hand geben können und seine eigene Stirn gegen den Lauf drücken können - so, jetzt mach mal. :wall: Also noch dümmer kann man sich als Bösewicht echt nicht anstellen...
Sehr fahrlässig fand ich es auch von Tony, den Brand zu legen. Er hat dabei riskiert, dass auch die normalen Bewohner des Altersheims umkommen können. Ist zwar nicht passiert, aber das konnte Tony nicht absehen. Ältere Menschen zu evakuieren geht ja nicht soo schnell.
Merkwürdig fand ich es auch, dass Roxane nach der "Entdeckung" selbst zu Vicky gefahren ist, um etwas Dringendes zu holen, anstatt sie einfach anzurufen, damit sie es bringt. Das hätte die Hälfte der Zeit (also den Hinweg) gespart, wo es doch auf jede Minute ankam...
Auch habe ich mich gewundert, dass es dann damit getan ist, den Dämon zu erledigen, der seinen Sohn haben will. Mutter und Sohn lebten dann glücklich bis an ihr Lebensende - oder wie? Er ist immerhin der Sohn eines
Dämons , also ein Halbdämon. Da muss doch noch was kommen?
Schade, dass in dem Buch soviel Platz für Nichtigkeiten verschwendet wurde. Ich - als Fan - hätte es besser gefunden, wenn man stattdessen endlich mal erfahren würde, was es denn nun mit Zeneeths Schicksal auf sich hat. Was wird denn nun aus ihm? Wenn man mal eine Handlung angefangen hat, sollte man sie auch zu Ende führen.
Und ich bin gespannt, wie sich Agassmea entwickeln wird. Sie wird sich wohl nicht lange untätig bei Paranorm aufhalten, das würde ihr sicher bald langweilig werden. Ich würde mir wünschen, dass sie für den Weißen Kreis tätig wird, schon allein, um es Loxagon heimzuzahlen.
Es gab schon viele Romane mit Tony, die weit besser waren. Dies wird wohl ein Ausrutscher bleiben. Für mich eines der schwächsten Bücher. Das nächste wird sicherlich wieder deutlich besser sein.