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Band 325: Der weiße Hirsch vom Geistergrund

Verfasst: Mo Sep 23, 2013 8:47 pm
von woodstock

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Draußen war es stockfinstere Nacht. Kalte Windböen rissen die letzten Herbstblätter von den Bäumen. Im Park des Schlosses schwankte ein Windlicht. Feuchtes Laub wurde aufgewirbelt. Die kahlen Äste schlugen peitschend gegeneinander.

Autor: Gordon Walby

Titelbild: Hans-Joachim Lührs


Verfasst: Mi Jun 28, 2023 1:34 pm
von Olivaro
Wenn man es sachlich und aus der Distanz betrachtet, hat der Kelter-Verlag über Jahre hinweg mit schundigen Heften, aus denen der Geister-Krimi nun mal zu gut einem Drittel besteht, den gutgläubigen Kunden schlichtweg unverschämt das Geld aus der Tasche gezogen. Da gab es anscheinend weder Vorgaben noch Lektorat, und jeder noch so sinnfreie, stilistische und unlesbare Unfug wurde gedruckt und dem zahlenden Leser untergejubelt. Gäbe es nicht die Romane mit Rick Masters und großzügig geschätzte fünfzig wirklich gute und originelle (und nicht nur höchstens lesbare) Einzelromane, wäre diese Reihe keiner näheren Betrachtung wert.

Auch wenn der Titel des vorliegenden Heftes eher an einen Heimatroman erinnert, ist es doch wieder diese höchst unerfreuliche Mischung aus allen möglichen Genres, die zu keiner lesbaren, spannenden oder auch nur nachvollziehbaren Handlung geführt hat. Ist zum Beispiel Lady Lucia nun ein Vampir oder eine bösartige Frau oder einfach nur eine schrullige Alte? Das Heft bietet durchgehend Stereotypen und lässt kein noch so alberne Gruselklischee aus. Der titelgebende weiße Hirsch hat keine Funktion, sondern taucht nur dann und wann röhrend und stampfend im Wald/Park auf, und man kann das Tier mit etwas gutem Willen höchstens als product placement interpreterieren, das vielleicht auf das Lieblingsgetränk des Verfassers hinweisen mag. Schade um Zeit und Geld, die man in dieses merkwürdige Ding investiert hat.