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Band 245: Unheimliche Erbschaft

Verfasst: Sa Sep 21, 2013 7:03 am
von woodstock

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„Du mußt verrückt sein, Agnes“, sagte Peter Weingart, aber der zärtliche Blick seiner Augen strafte seine Worte Lügen. Dabei hatte er besser auf die Straße vor sich achten sollen. Es regnete schon seit Stunden und die Fahrbahn glänzte feucht.

Autor: Hardy Bayer

Titelbild: Hans-Joachim Lührs


Verfasst: Sa Mai 09, 2020 11:39 pm
von Olivaro
Hinter dem Black Panther-Titelbild verbirgt sich einmal mehr diese typische Geister-Krimi-Melange, die einfach nicht überzeugen kann. Alleine von der unvermeidlichen Autopanne bis in das warme Zimmer mit gedecktem Tisch im Schloss, das eine Viertelstunde Fußmarsch entfernt liegt, werden schon 19 Seiten vergeudet. Danach gibt es ein Durcheinander an Szenen und Personen, die letztendlich nur zu der Erkenntnis führen, dass der Erbonkel menschliche Gehirne in Hundekörper verpflanzte (und umgekehrt) und der unvermutet aufgetauchte Dr. Natas (dass es sich hierbei um ein äußerste originelles Anagramm handeln könnte, würde nicht in hundert Jahren jemandem auffallen) diese Tradition fortsetzen und perfektionieren möchte. Das führt unter anderem zu unfreiwillig komischen Szenen, als sich herausstellt, dass sich im Kopf des verwahrlosten Dieners ein Hundgehirn befindet. Umso erstaunlicher deshalb, weil der Alte ein verdammt gutes Frühstück auf den Tisch zaubern kann; sogar Kaffee brühen, Betten beziehen oder Feuer im Kamin entfachen gehören zu den erlernten Kunststücken. Lassie müsste eigentlich vor Scham vergehen.

Zum anderen hat der Autor selbst seine Schreibe nicht im Griff:

Der Alte und sein Hund waren verschwunden. (Seite 41)

Sie warf einen schnell Blick auf den Alten hinüber. (Seite 41, gleiche Spalte weiter unten)

Riesige Fangzähne wurden sichtbar, die Augen des schrecklichen Tieres liefen rot an, und der ganze mächtige Körper spannte sich wie zum Sprung.
(Seite 44)

Aber der Hund sah ihn gar nicht an. Zwischen ihm und Agnes hindurch schien der Blick der gelblichen Augen das Mauerwerk und den dahinterliegenden Nebel zu durchdringen.
(Seite 44, gleiche Spalte weiter unten)

Der Autor bemerkt selbst auf Seite 26: "Das ergab alles keinen Sinn." Wie recht er doch hat...