@Das Gleichgewicht:
Hier muss ich mal deutlich widersprechen.
Der Stab beeinflusst Lebewesen und Umwelt gleichermaßen. Ich weiß, das ist manchmal schwer zu beissen, aber es ist tatsächlich belegbar.
Taschenbuch Nr. 2 "Der goldene Buddha" - Szene: Suko erhält den Stab und wird über dessen Funktionsweise informiert. Der Abt sagt folgendes (Zitat):
„Ich möchte dir erklären, welch eine Bedeutung dieser Stab hat«, drang die Stimme des Klostervorstehers durch Sukos Gedanken, und der Chinese schaute auf. »Er ist keine Angriffswaffe, so etwas hat der große Buddha verabscheut, aber du kannst mit diesem Stab die Zeit anhalten. Das heißt, befindest du dich in einem Kampf und sagst ein bestimmtes Wort, so erstarrt dein Gegner für eine Zeitspanne von fünf Sekunden zur völligen Regungslosigkeit. Aber nicht nur er, auch die Umwelt wird so reagieren.“
Ich möchte den letzten Satz hervorheben. "... auch die Umwelt wird so reagieren."
Weiter im Text. Ein Beispiel, dass der Stab tatsächlich die Zeit stoppt und somit alle Vorgänge, die daran gebunden sind.
Heftroman 187 "Mannequins mit Mörderaugen" - Szene: Suko ist in Lebensgefahr. Lady X lenkt einen Lkw direkt auf ihn zu. Er zückt den Stab und ruft das Wort:
»Topar!«
Um den Chinesen herum erstarrte alles. Suko sah dicht vor sich den gewaltigen Reifen, der über seinen Körper gefahren wäre, rollte sich zweimal um die Achse, kam auf die Füße und hetzte um die Kühlerschnauze herum, um die Fahrertür aufzureißen.
Seine Hand hatte den Griff soeben berührt, da war die Zeitspanne um.
Suko stand noch nicht richtig, der Wagen fuhr weiter, er selbst rutschte ab, berührte den Boden und hatte Glück, daß er nicht von den Beinen gerissen wurde.
Ich glaube nicht, dass Suko in der Lage gewesen wäre mit dem Leben davon zu kommen, wenn der Lkw trotz der Stabmagie weitergefahren wäre.
Jetzt noch ein letztes Beispiel für die Wirkungsweise des Stabes. Vielleicht das Krasseste.
Heftroman 217 "Die Hexeninsel" (legendärer Roman, gell?

) - Szene: John jagt aus luftiger Höhe in die Tiefe, nachdem ihn Jane Collins und die Hexen einfach fallengelassen haben. Suko reagiert blitzschnell, zieht den Stab und ruft:
"Topar!"
Plötzlich war alles anders!
Die magische Wirkung des Stabes hatte voll eingesetzt. Der mörderische Fall des Geisterjägers wurde dicht über dem Grund abgebremst. Es war wirklich im letzten Augenblick geschehen. Suko hätte keine Sekunde länger zögern dürfen, und er rannte auf John Sinclair zu. weil er ihn auffangen wollte, wenn die Zeit verstrichen war.
Suko hetzte über den Felsboden. Seine Waffen hatte er wieder weggesteckt, da er beide Arme benötigte um das schreckliche Unheil abzuwenden.
Vier Sekunden waren vorbei. Noch ein langer Sprung. Dann stoppte Suko.
Schluß - die Zeit war um. John Sinclair fiel.
Suko sah ihn riesengroß werden, hatte plötzlich schreckliche Angst, daß er daneben greifen würde, und konnte froh sein, daß die Geschwindigkeit des fallenden Körpers nicht mehr so groß war.
Er spürte den Aufprall.
Obwohl Suko ein starker Mensch war und John Sinclair auch auf seine vorgestreckten Arme fiel, riß ihn diese Kollision von den Beinen.
Er schrie auf, wurde zur Seite geschleudert, umklammerte seinen Freund wie einen lebensrettenden Balken und überschlug sich auf dem harten Felsboden mehrere Male, aber er begriff auch, daß es ihm gelungen war, John zu retten."
Okay, dass mit der Erstarrung Johns Fallgeschwindigkeit von 9 Metern pro Sekunde nicht unbedingt abgebremst werden würde und sofort nach Abklingen der Magie wieder einsetzen müsste, lasse ich einfach mal dahingestellt.
Keiner von uns will das ein ca. 90 Kilogramm schwerer Geisterjäger seinen chinesischen Freund zu Brei zerdrückt und dann selber auseinandersplattert, nur damit der physikalischen Realität Genüge getan wird, oder?
Trotzdem sind diese Auszüge für mich als Sinclair-Autor aber auch als Fan bindend.
Allein die erste Aussage, immerhin stammt sie aus dem Roman, in dem der Stab eingeführt wird, ist für mich quasi Gesetz.
Ich werde es in Zukunft weiterhin so halten (zumindest bis ich von der Chefetage eine andere Order erhalte

) dass der Stab die Zeit an sich anhält.
Sicher wurde und wird oft in den Romane geschrieben, dass "alles in Hörweite erstarrte". Doch das ist für mich nur eine Formulierung, denn tatsächlich können Suko und John nur diesen Bereich in der Fünf-Sekunden-Frist ausmachen.
Suko kann binnen dieser Zeitspanne keine weite Reise unternehmen, um herauszufinden, ob die Menschen weltweit in ihrem Tun erstarren.
Außerdem wäre es doch, von Seiten der Überlegungen Buddhas an sich ein bemerkenswertes Problem.
Er, der Leben bewahren will und sogar soweit geht, dass nichts und niemand (nicht einmal Dämonen) während der Einwirkzeit (;) ) des Stabes getötet werden darf, erschafft ein magisches Werkzeug, bei dem Menschen ums Leben kommen, weil sie erstarren und ihre Fahrzeuge nicht?
Aktiviert Suko den Stab, beispielsweise in einem Flugzeug und bekommen die Piloten das mit, während sie weiter über die Alpen (oder sonstwo) dahindüsen, könnte es doch unweigerlich zu einer schrecklichen Katastrophe kommen.
Nein, nein ... ich bin fest davon überzeugt, dass Jason Dark damals den Stab unter dem Gesichtspunkt geschaffen hat, dass er tatsächlich die Zeit für fünf Sekunden (natürlich nur subjektives Gefühl des Trägers, denn die Zeit ist ja angehalten) stoppt.
Und damit alle lebendigen, physikalischen und sonstwie gearteten Abläufe und Bewegungen.
Das zeigt schon wie stark dieser Stab sein muss, und wie gut es ist, dass die Spanne nur fünf Sekunden umfasst. Nicht auszudenken, Suko könnte die Zeit für Stunden, Tage oder Monate stoppen. Creepy!
Und was die anderen Funktionen angeht ... davon hatte der Stab bislang ja auch ein paar zu bieten.
In Band 323 z. B. versucht der böse Piau-Tu den Stab einzusetzen und in den fünf Sekunden den bewusstlosen Suko zu töten, damit die Kraft des Buddha verloren geht.
Buddha straft den Unwürdigen, in dem er ihm seine Hand verstümmelt (ich glaube, mich zu erinnern, dass sie sogar abfault)
Jetzt könnte man fragen, warum Buddha oder der Stab das in Band 672 "Das teuflische Ultimatum" nicht auch tun, doch das würde den Rahmen sprengen, denke ich.
Der 450/451-Zweiteiler ist auch interessant. Im zweiten Band verwandelt sich der Stab. Er wird gläsern und ... jetzt kommt es ... vernichtet sogar Dämonen, wenn man ihn wie eine Art Messer einsetzt.
Im ersten Teil grübelt Suko darüber nach, dass in dem Stab Kräfte schlummern, die er noch nicht kennt.
Zitat:
Mit ihm war es dem Chinesen möglich, wenn er ein bestimmtes Wort rief, die Zeit anzuhalten. Shao ins Leben zurückholen konnte der Stab nicht, obwohl er angeblich auch stärkere Kräfte besaß, die Suko noch nicht kannte.
Also, möglich wäre da noch einiges, obwohl ich auch der Meinung bin "Eile mit Weile".
Man sollte diesbezüglich nichts über das Knie brechen und tatsächlich laufen in der Serie ja einige spannende Storylines ab, die genügend Aufregung und Unterhaltung beinhalten.
Trotzdem: Never say never again.
In diesem Sinne
Bis denne
Stefan "Lobo" Albertsen
PS: Eines noch. Hätte ich bald vergessen.
Natürlich steht es jedem frei, die Sache mit dem Stab anders zu sehen. Gerade die Unterschiede sind es doch, die das Leben so interessant machen.
