RE: Band 2064: Geliebt, gehasst, gepfählt
Verfasst: Di Apr 24, 2018 3:31 pm
Viermal Drama
Die ganze Geschichte ist so prall gefüllt mit Drama, dass es eigentlich eines Zweiteilers bedurft hätte, um all das in voller Breite erzählen zu können. Alleine schon wegen des schillernden Judas-Pendels hätte ich zwei Bände besser gefunden. Das Drama zwischen Roderik und Lisa, die Konfrontation John und Assunga, der Tod des Touristen Paul Giddes und die Risse in der heilen Polizeiwelt von Comisario Alfredo Belmonte, der vergessene Templerorden auf Lanzarote zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das ist eine ganze Menge. Michael Breuer erzählt die Geschichte in einem Atemzug, aber, wie gesagt, es hätten auch zwei sein können.
Innere Monologe
Stark finde ich die inneren Stimmen der Figuren. So wird das ganze äußere Drama noch einmal im Bewusstsein gedoppelt. Vor allem der Figur des Belmonte tut das sehr gut. Gerne in Zukunft mehr von diesem Mann. Der Rückblick hätte noch mehr in die Erinnerungen von Roderik geflochten werden können. Anders als DARK SIDE hat es mir dann auch sehr gut gefallen, wie die Gefühle der Vampirin erzählt wurden. Das war auch notwendig, um das Drama Roderik-Lisa zu emotionalisieren.
Etwas fehlt!
Umso ärgerlicher (und da schließe ich voll und ganz „Gleichgewicht“ an), dass nichts zu der Wiedererweckung von Lisa gesagt wurde. Zu Beginn wird sie gepfählt und „es kehrt Frieden ein“ (S. 9). Aber genau an dieser Stelle hätte man doch etwas erzählen müssen, was es dem Leser dann plausibel macht, dass Lisa zurück kommt. Irgendetwas wie „Alles schien vergessen… Bis heute!“ Das fehlt; und weil das fehlt, leidet die Hälfte der Geschichte.
Scotland Yard! Lassen Sie den Mann los!“ (S. 58 und 61)
John kommt, um Roderik zu retten und was sagt er? Nun, ich mag es von der humorvollen Seite nehmen. Ja, John ist ein Mensch. Ja, John ist nach all den Jahren Geisterjagd in erster Linie immer zuerst Polizist. Daher mag ich dieses unsinnige Kommando auch Johns Charakter zuschreiben. So ist John nun einmal.
Was ich nicht verstehe, ist, warum das Kreuz auf einmal verschwindet. Zuerst erlöst John damit einen Vampir (S. 38/39). Dann aber kommt nichts mehr. Im Kloster wird es nicht einmal mehr erwähnt (oder habe ich das überlesen?). Warum hat John nicht vor seiner Brust baumeln? Warum gibt es kein Aufeinandertreffen von Pendel und Kreuz?
Templer-Zombies
BIERELLI sagt, dass es diese Zombies nicht gebraucht hätte. Ich finde sie genau richtig. Während oben auf dem Hügel, die Existenz des Kloster ausgelöscht werden soll, kommt das Kloster zurück in die Stadt. Ich mag diese Zuspitzung. Somit findet der letzte Kampf an zwei Orten statt. Das ist sehr gut erzählt.
Insgesamt finde ich die Geschichte dann auch trotz ihrer Ungereimtheiten immer noch sehr gut. Ein Zweiteiler hätte dem Pendel und Roderik allerdings viel besser zu Gesicht gestanden.
Die ganze Geschichte ist so prall gefüllt mit Drama, dass es eigentlich eines Zweiteilers bedurft hätte, um all das in voller Breite erzählen zu können. Alleine schon wegen des schillernden Judas-Pendels hätte ich zwei Bände besser gefunden. Das Drama zwischen Roderik und Lisa, die Konfrontation John und Assunga, der Tod des Touristen Paul Giddes und die Risse in der heilen Polizeiwelt von Comisario Alfredo Belmonte, der vergessene Templerorden auf Lanzarote zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das ist eine ganze Menge. Michael Breuer erzählt die Geschichte in einem Atemzug, aber, wie gesagt, es hätten auch zwei sein können.
Innere Monologe
Stark finde ich die inneren Stimmen der Figuren. So wird das ganze äußere Drama noch einmal im Bewusstsein gedoppelt. Vor allem der Figur des Belmonte tut das sehr gut. Gerne in Zukunft mehr von diesem Mann. Der Rückblick hätte noch mehr in die Erinnerungen von Roderik geflochten werden können. Anders als DARK SIDE hat es mir dann auch sehr gut gefallen, wie die Gefühle der Vampirin erzählt wurden. Das war auch notwendig, um das Drama Roderik-Lisa zu emotionalisieren.
Etwas fehlt!
Umso ärgerlicher (und da schließe ich voll und ganz „Gleichgewicht“ an), dass nichts zu der Wiedererweckung von Lisa gesagt wurde. Zu Beginn wird sie gepfählt und „es kehrt Frieden ein“ (S. 9). Aber genau an dieser Stelle hätte man doch etwas erzählen müssen, was es dem Leser dann plausibel macht, dass Lisa zurück kommt. Irgendetwas wie „Alles schien vergessen… Bis heute!“ Das fehlt; und weil das fehlt, leidet die Hälfte der Geschichte.
Scotland Yard! Lassen Sie den Mann los!“ (S. 58 und 61)
John kommt, um Roderik zu retten und was sagt er? Nun, ich mag es von der humorvollen Seite nehmen. Ja, John ist ein Mensch. Ja, John ist nach all den Jahren Geisterjagd in erster Linie immer zuerst Polizist. Daher mag ich dieses unsinnige Kommando auch Johns Charakter zuschreiben. So ist John nun einmal.
Was ich nicht verstehe, ist, warum das Kreuz auf einmal verschwindet. Zuerst erlöst John damit einen Vampir (S. 38/39). Dann aber kommt nichts mehr. Im Kloster wird es nicht einmal mehr erwähnt (oder habe ich das überlesen?). Warum hat John nicht vor seiner Brust baumeln? Warum gibt es kein Aufeinandertreffen von Pendel und Kreuz?
Templer-Zombies
BIERELLI sagt, dass es diese Zombies nicht gebraucht hätte. Ich finde sie genau richtig. Während oben auf dem Hügel, die Existenz des Kloster ausgelöscht werden soll, kommt das Kloster zurück in die Stadt. Ich mag diese Zuspitzung. Somit findet der letzte Kampf an zwei Orten statt. Das ist sehr gut erzählt.
Insgesamt finde ich die Geschichte dann auch trotz ihrer Ungereimtheiten immer noch sehr gut. Ein Zweiteiler hätte dem Pendel und Roderik allerdings viel besser zu Gesicht gestanden.