Weiter geht es mit der Dämonendiebin Kyra, die sich bei Baba Yaga zur Genesung befindet, nachdem ihr die Flucht aus der Hölle gelang.
Und natürlich mit dem Châteu und seinen Neuzugängen. Es gibt wieder Problemchen und Diskussionen. Da gibt es ja diese tolle neue Zauberschule mit den Lehrern und Zöglingen, die aus den Abenteuern herausgeglaubt werden.
[COLOR=d19da6]Und ein neues, diesmal ein menschliches Chaos ballte sich über Château Montagne zusammen ..[/COLOR] Es ist vielleicht unfair, aber ich lese diese Hogwarts-GZSZ-Passagen schnell weg. Ich bin nämlich für Gruselabenteuer hier und nicht für zwischenmenschliche Spannungen. Außerdem scheine ich eh einige Charaktere verpasst zu haben, weil ich die letzten Hilleberg-Romane ausgelassen habe?
In der Hölle gibt es die üblichen Intrigen. Eigentlich bin ich ein Fan von Stygia, aber irgendwie ist da langsam die Puste raus. In der alten Hölle gab es genug andere stoischere oder destruktivere Dämonen, um sie auszugleichen. Das hier ist auch wieder eine gehörige Portion Soap-Drama.
Als wäre das nicht genug fehlt mir auch in Sibirien anfangs die Action. Auch hier geht es viel um menschliche Belange. Boris wird bald 80 und überdenkt mal wieder sein Leben und die Beziehung zu einem Elementarwesen. Außerdem haben die beiden jetzt sozusagen Kyra adoptiert.
Das erste Drittel des Roman ist für mich ehrlich gesagt ernüchternd. Wann passiert hier denn mal was, das mich wirklich interessiert? Vielleicht ist es wieder das Problem, dass jeder Autor sein Ding macht und es keine gemeinsame sich stetig entwickelnde Plotentwicklung gibt, die mich an den Reader bannt. Falls diese Zauberschule das neue Hauptthema von PZ wird, dann Gute Nacht für mich.
Kyra und Boris begeben sich nun hinter Yagas Rücken auf die Spur von Koschtschej, der Boris übel mitgespielt hat. Kurz vor ihrem Ziel werden sie von Stygia überrascht, die auf Kyra nicht gerade gut zu sprechen ist. Und auf nervige Sterbliche noch weniger.
[COLOR=d19da6]Er war so kurz vor dem Ziel gewesen! Und nun? Er würde sterben.[/COLOR] Das heißt, wenn nicht wie üblich in letzter Sekunde überraschende Rettung naht. Na gut, Stygia tötet dann doch niemanden, sondern nimmt sie mit in die Hölle.
Im Château geht der Zauberschulen-Kram weiter. Teri Rheken soll zukünftig die Stelle der Direktorin besetzen. Die will aber nicht.
[COLOR=d19da6]“Ein Schulleiter, der in sexueller Hinsicht offen für Lehrer und Schüler egal welchen Geschlechtes ist, das ist kein guter Direktor.“[/COLOR] Immerhin erklärt sie sich bereit, den Schülern ein paar nette Tricks beizubringen. Toll. Doch es droht Gefahr! Butler William hat sich den Knöchel doof gebrochen und fällt erstmal aus. Asmodis manipuliert wieder mal, um einen seiner Getreuen als Ersatz im Schloss einzuschleusen. Diese Geschichte ist auch mit einer Prise Humor geschrieben, die nicht immer sinnig ist. Jeden Bewerber ohne Telefonat oder Mailverkehr einfach ins Schloss zu lassen und sie die Wahrheit über die paranormale Welt und Monster wissen zu lassen, ist nicht gerade geschickt.
Bei mir hat sich inzwischen eine gewisse PZ-Müdigkeit eingeschlichen. Es hat mir nichts ausgemacht, jetzt Lücken in meinem Lesestapel zu haben, weil ich inzwischen 5 Hilleberg-Zamorras ausgelassen habe. Und ich konnte mich erst jetzt dazu aufraffen, nach anderthalb Monaten die Reihe weiter zu lesen. Da muss ich mal gestehen: Da mich sämtliche anderen Basteiserien auch nicht mehr reizen, denke ich immer mehr ernsthaft darüber nach, mit einem gewissen Mausbiberfreund fremdzugehen. Da mischt Hilleberg wenigstens nicht mit.
Wobei es wirklich nicht nur an dem einen Autor liegt. Früher wollte ich immer moderne Romane. Das habe ich jetzt bekommen. Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass im aktuellen Literaturzeitgeist menschliche Probleme und irgendwelches Sozialdrama so im Vordergrund steht. Die Geister, die ich rief. Ich will doch nur einfach Gruselromane lesen. Bei PZ ist es momentan diese Zauberschule, die mich einfach Null interessiert. Leider nimmt das die Hälfte des Romans ein, zusammen mit dem neuen Butler, der für Asmodis schnüffelt. Apropos, eine neue homosexuelle Figur als dezent dauergeil zu beschreiben, erweist der Diversitäts-Sache sicher keinen Dienst. Und andere Zauberschul-Figuren habe ich verpasst, die sind wohl in den Hilleberg-Romanen eingeführt worden.
Ich habe ab der zweiten Hälfte den Roman nur noch relativ unbegeistert runter gelesen, um ihn fertig zu haben. Das ist dem Autor gegenüber unfair, ich weiß. Es liegt nicht an ihm, es liegt an der Handlung. Was ein Problem ist, wenn jetzt jeder seinen Beitrag zu der Zauberschule leisten muss, werde ich generell mit der Serie ein Problem haben.
Ich weiß noch, wie ich vor 10 Jahren ein Fan von JS, PZ und MX war. Wo ich mit der Vampira-Neuauflage und der Horror Factory begeistert von den Lübbe-Projekten war. Es liegt so lange zurück.
