Tja ... gaaaanz schwierige Frage .... sehr schwierig ... um nicht zu sagen, subjektiv schwierig ... und sie wird von Woche zu Woche schwieriger ...
Eine Frage, mit der ich mich eigentlich nie auseinandersetzen wollte, die aber aktueller ist, denn je!
Wie beantwortet man etwas, das Jahrzehnte betrifft und schon eine gewisse Art von Sucht beinhaltet?

... etwas betrifft, das zwar fiktional ist, aber das man von Kindesbeinen an kennt, das dazugehört, sogar einen Teil vom Alltag für sich beansprucht und buchstäblich in die Familie integriert wurde ... ?
Langversion, mit Erklärung
:
Was kommt nach Jason Dark ...
Ich will's mal so formulieren: vom 30.12.2013 bis zum 8.11.2016 hätte ich im Rahmen der Entwicklungen, was Sinclair Neu-, bzw. Co-Autoren betrifft, gesagt: weiter, Leute! Ihr habt's drauf!
Jason Dark ist noch dabei, das Autorenteam schreibt durch die Bank weg ebenfalls für mich schöne Stories innerhalb meiner Lieblings-Heftromanserie, also alles check: die Sinclair-Zukunft ist mit dem Autorenteam, sofern JD das befürworten würde, auch dann gesichert, wenn er selbst nicht mehr schreiben kann oder will!
Doch dann kam für
mich persönlich der Schock des Lebens, eine Art Vertrauensbruch ... oder eben schlichtweg die Wende (wobei man da ja auch eins bedenken muss: ich bin nur
eine, also sogesehen nicht rechnenswert oder mal salopp ausgedrückt: ob ICH als eine Leserin von vielen noch weiterlese oder nicht, interessiert im Grunde einen Toten).
Nicht der Schöpfer hatte sich an seinen Grundfiguren "vergriffen", sondern das Autorenteam, das vorher in sämtlichen Interviews schrieb, KEINE krassen, veränderlichen Maßnahmen zu ergreifen! Es hieß dort, sie würden die Figuren
benutzen, aber am Ende wieder so hinterlassen, wie sie sie vorgefunden hatten, damit jeder Autor, inkl. JD sie auch wieder einsetzen konnte, wie er wollte, ohne gucken zu müssen, ob ein Haupt-Charakter irgendwelche gebrochenen Knochen hatte oder eben gänzlich von der Bildfläche verschwunden war. Außerdem hoffte ich natürlich auch auf Geschichten aus der Feder sämtlicher Co-Autoren, die mal
mein Lieblingsthema, bzw. Lieblings-Protagonisten aufgriffen. Das kam allerdings nur selten vor, bzw. nahmen das nur wenige Autoren in ihren Ideen mit auf. Im Nachhinein und bei nochmaligem Lesen einiger Interviews wurde mir auch hier klar, dass das wohl so auch nicht passieren würde, denn "meins" war nun nicht gerade das Lieblingsprojekt vieler Co-Autoren und so würde ich da eh nicht viel zu lesen.
Aber dennoch war ich beruhigt, denn durch vielerlei Aussagen würde sich nichts auf irgendwelche drastische Weise ändern, denn die Autoren waren zu einem Großteil auch Fans der Serie und würden niemandem aus dem Sinclair-Uni, zumindest auf der guten Seite, etwas antun, sondern brachten sogar eigene, neue Charaktere mit ein! Super!
Allerdings hab ich wohl leider den großen Fehler gemacht, das Wort "Anfangsphase" innerhalb der Interviews von 2014 zu überlesen oder eben falsch zu deuten. Oder ich habe neuere Interviews verpasst, in denen dann stand, dass die Anfangsphase aufgehoben wurde und ab einem bestimmten Zeitpunkt jeder mit jeden Figuren tun kann, was dem Kollektiv an Ideen vorschwebte ...
Ab dem 15.11.2016 dachte ich also nur noch: einstampfen! Sofort! Ich wäre nicht bös drum gewesen! Die Enttäuschung war zu groß, das Vertrauen in die "Neuen" massiv erschüttert.
Zugpferd in dieser Phase, während der ich mir dennoch wöchentlich die zwei neuen Romane holte, aber nicht lesen
konnte, war Jason Dark!
Diese Phase des
Ablehnens und der innerlichen Bitte, der ganzen Serie ein Ende zu setzen, ging dann bis Anfang Februar 2017.
Danach kam wieder eine kurzfristige Wende, denn eigentlich hatte ich ja vor Band 2001 auch alle Bände des Autorenteams uneingeschränkt gemocht.
Bald sollte die Täufer-Trilogie erscheinen!
Irgendwie ein ersehnter Mehrteiler aus Autorenteam-Feder. Also hab ich lese-technisch alle Romane nach Band 2002 aufgeholt, um für Teil 1 der Täufer-Trilogie, ergo Band 2014, wieder up to date zu sein!
Das Lesen fiel mir zwar nicht schwer, denn die Bände waren gut! Allerdings kamen sie mir auch sehr ... wie soll ich das mal nennen ... eben
leer vor ... und auch die Euphorie, die jeder neue Band für gewöhnlich jeden Dienstag mit sich brachte, blieb aus. Es fehlte etwas.
Ich las nicht mal mehr die letzte Seite, so wie früher, denn damit hatte ich durch Band 2001 schon die Quittung gekriegt.
Mit der Täufer-Trilogie kam dann irgendwie eine neue, im Nachhinein äußerst dummdämliche Hoffnung auf, die im Endeffekt nach der Trilogie (wie ich insgeheim auch nicht erwartet hatte, mir selbiges aber nicht eingestehen wollte) nicht erfüllt wurde, obwohl die drei Bände super geschrieben waren und auch eine fulminante Geschichte beinhalteten.
Danach kam mit Band 2017 wieder ein "Jason Dark" und damit eben ein netter Fall der Woche. Keine Erwähnung der einschneidenden Ereignisse, auf die ich jedoch auch aus der Feder des Schöpfers mal gehofft hatte. Irgendwie ein neuer "Schlag".
Wenn ich ehrlich bin, dachte ich sogar daran, mit Band 2017 im Jahr 2017 mit meiner ehemaligen Lieblingsserie zu brechen!
Ich hab's nicht getan ... allerdings ist es im Moment wohl "nur" die jahrelange Gewohnheit, jeden Dienstag zum Zeitungsladen zu rennen, bzw. meine 33jährige Serientreue, die mich aktuell daran hindert, alles "einfach so" an den Nagel zu hängen.
Nur ist da keine "Liebe" mehr, denn jeden neuen Sinclair halte ich irgendwie nur noch wehmütig in Händen und trauere den Zeiten, wo für
mich noch alles gut war, sehr hinterher.
Meine Beweggründe hab ich ja schon bis zum Geht-nicht-mehr durchexerziert, das brauche ich sicher nicht mehr aufzudröseln .
Das alles sah vor ein paar Monaten eben noch anders aus, als ich das Autorenteam als
vollwertige Autoren der Serie ansah,
gleichwertig mit Jason Dark, nur mit anderen Schreibstilen. Das war es aber auch, was ich so mochte: alle Autoren schrieben so schön verschieden und jeder brachte sein eigenes Wissen, seine eigenen Ideen mit ein! (ob nu als Kollektiv oder als Motw oder als Meister!)
Dabei war's mir auch egal, ob da jemand viel oder wenig von der "Materie" wusste, Sinclair belesen war oder nicht, alle vorangegangenen Ereignisse auf dem Schirm hatte oder "nur" wusste, wo man sich eben informieren konnte ... Jeder, der mit einem Roman, einer neuen Geschichte zu meiner Lieblingsserie beitrug, war für sich gut und bei mir aufs herzlichste willkommen!
Bis zum Bruch ... den sie jedoch bewusst selbst gewählt haben ...
Diesmal betraf es nur mich ... ein einzelner Fan fällt nicht ins Gewicht ... Doch vielleicht trifft es beim nächsten "gewollten" Einschlag mal mehrere Fans ... und was dann??
Kurzversion
:
Was jetzt allerdings meine Antwort auf die Frage "Was kommt nach Jason Dark" ist:
Ich WEISS es NICHT!!
Ich bin aktuell sowas von hin- und hergerissen und stecke in einer massiven Sinclair-Krise!
Ich kaufe zwar und blättere auch durch, lese Rezi's dazu, lese sogar DAL-Zusammenfassungen und Rezis, usw. ... und irgendwo ganz tief in mir drin ist da auch noch ein gewisses Interesse ... nur eben ohne Herz, der Anreiz ist sozusagen perdu gegangen (worden). Ich habe keinen wirklichen Grund mehr, um bei den Geschichten
mitzufiebern (und ich hatte es ja seit Anfang Februar mit dem Aufhol-Lesen noch versucht!!).
Eine Freundin, die nach jahrelangem Sinclair-Lesen auf Grund der Jubiläums-Trilogie aufhörte, fragte mich vor nicht allzu langer Zeit, ob ich noch lesen würde ... und wenn ja, ob ich auch noch mit dem Herzen dabei wäre.
Letzteres muss ich wohl inzwischen wehmütig und schweren Herzens, aber leider ganz klar verneinen, da meine Grundsituation, die mich 33 Jahre lang die Sinclair-Serie hat lieben lassen, inzwischen gar nicht mehr existiert. Ich muss mir wohl eingestehen, dass mich die Geschehnisse sehr kratzen, mehr als ich jemals im Rahmen einer "schnöden Heftromanserie" für möglich gehalten hätte und mehr, als ich wohl eigentlich zugeben will, weil es irgendwie lächerlich klingt und auch ist. Allerdings für
mich wohl nicht.
Was also sollte mich
nach "Jason Dark", der momentan wohl wirklich (der Ehrlichkeit halber zusammen mit zwei weiteren Autoren) noch "mein" einziges Sinclair-Zugpferd bildet, bei der Serie halten, wenn ich weiß, dass ich sowieso nie wieder lesen werde, was ich so gerne las, was mich an Sinclair herangeführt hatte und was mich auch mit derselben Vorfreude jeden anderen Roman lesen ließ, der eben nicht
mein Thema/Charaktere beinhaltete?
Das alles heißt jedoch nicht, dass ich aktuell nicht mehr lese ... es heißt lediglich, dass man mir mein Lieblingsspielzeug weggenommen hat!
Es war für mich und "meine" Serie eben wichtig.
Das wiederum heißt, dass JD nun als Hauptgrund fungiert und er, sowie die zwei Autoren gleich nach ihm, es leichter haben, mich überhaupt noch zum Sinclair-Lesen zu animieren.
Allerdings glaube ich ebenso, wenn JD z.B.
jetzt seinen berühmt, berüchtigten letzten Roman aus seiner Schublade kramen würde und die Gully-Variante zum Tragen käme, ich wäre gar nicht mal so traurig ... was im Grunde wohl, ich muss es mal sagen, nichts anderes heißt, als:
Was kommt für MICH nach der Ära Jason Dark, sollte er aufhören oder anderweitig verhindert sein?
Vor ein paar Monaten: ein gutes Autorenteam, das selbst Fan ist!
Im Moment: wahrscheinlich doch nichts mehr ...