Sodele, der Handlungsstrang um Lykaon und Co geht weiter und ich muss sagen, dass ich mich allein schon wegen Lykaon selbst und Töchterchen Denise drauf gefreut habe.
Natürlich wird dann auch Bezug auf vorangegangene Abenteuer mit bestimmten Personen und Situationen genommen. Ist für mich auch irgendwie logisch ... denn ... ähm ... wenn mich nicht alles täuscht, kann es bei einer RomanheftSERIE schon mal passieren, dass Dinge WEITERgeführt werden und dazu auch Namen, Ereignisse, etc. gehören, die wichtig WAREN und es in Folge dessen auch noch SIND.
Abe Douglas haut also die Neuigkeit raus, dass sie Lykaons Versteck aufgespürt hätten und John mit Suko sofort kommen müsse. Logisch, dass unsere zwei Geisterjäger das auch umgehend und bis an die Zähne bewaffnet tun. Die beiden nehmen von vorne herein entsprechende Waffen mit, gerade da sie wissen, gegen WEN sie kämpfen. Es wäre doch ziemlich blauäugig, bei einem Gegner wie Lykaon nur mit Berettas und Kreuz aufzutauchen ... 
Lykaon zeigt unterdessen Denise, was er von ihr hält. Er bestraft sie für ihren Verrat, dass sie seine männlichen Nachkommen quasi auf dem Gewissen hat ... 
... und sie versucht ihrerseits immer noch, ihm zu gefallen, keine Schwäche und keine Tränen zu zeigen. Sie buhlt um seine Anerkennung.
Dann der Schock für sie und auch für den Leser: er ... ihr eigener Vater ... Dad ... will mit ihr Nachkommen zeugen! 
Vergewaltigung ist schlimm, Mord ist schlimm, Folter ist schlimm ... Ich könnte mir vorstellen, dass für das Opfer ALLES Horror ist, was ihm oder ihr angetan wird. 
Fragt mal das Opfer, was es lieber will: vergewaltigt werden ... oder doch lieber bloß gefoltert und verstümmelt ... vielleicht aber auch nur getötet?? 
Wo will man da Unterschiede machen, welches Verbrechen ist schlimmer, über welche Taten von Verbrechern oder hier eben Dämonen zerreißt man sich das Maul, weil es schlimm und/oder verachtungswürdig ist??
Vergewaltigung ist abartig .... und alles andere ist also, rein von der Denkweise her, legitim und gehört schlichtweg in "solche" Grusel-Horror-Geschichten? Es wird also gebilligt, wenn das Opfer aus Strategie, Mordlust oder reinem Spaß gefoltert und gequält wird, ihm oder ihr Schmerzen zugefügt werden, über die ich nicht mal nachdenken will, wenn ich in deren Haut stecken würde ... aber eine Fast-Vergewaltigung ist "zu anstößig"?! 
Ooookay, jeder so, wie er meint .... 
Auch JD hatte z.B. schon mal Fast-Vergewaltigungen drin, was natürlich ebenfalls durchaus Horror darstellt ... Man mag über diese Art von Horrorthemen in JS-Romanen denken, was man will, aber die Rezis zu diesen Heften waren auch nicht ohne. Da wurde nämlich geschrieben, dass man es begrüßt hätte, wenn über diejenige, die es dann halt FAST getroffen hätte oder die "nur unsittlich befummelt" wurde, dann doch noch hergefallen worden wäre.
Das nur mal am Rande, denn ich fand, dass diese Szene hier in dieser Story noch was ganz anderes sehr deutlich gezeigt hat ...
Sie macht Lykaon nämlich zu einem noch fieseren und verachtungswürdigen Gegner, als er bisher schon war. Er ist nicht nur angsteinflößend, mächtig, größenwahnsinnig und brutal ... er hat zudem nicht den Hauch von Gewissen, auch nicht seinem eigen Fleisch und Blut gegenüber. 
Denise ist halt "bloß" ein Mädchen, nur (fast) eine Frau, die ihm Nachkommen bescheren kann ... wen juckts, dass sie nebenbei auch seine Tochter ist?! IHN ganz bestimmt nicht. Also denkt er "praktisch" und kann währenddessen ja auch noch wunderbar sein Ego streicheln, wieder mal seine Macht über andere spielen lassen ... und nochmal, warum sollte es ihn kratzen, dass sie seine Tochter ist? Was kratzen ihn menschliche Denkweisen, z.B. dass Vergewaltigungen böse sind? Dass Mord und Folter böse ist?? Er ist ein Dämon, ein Gott ... und will die Weltherrschaft, egal wie ... aber am besten, in dem er anderen möglichst viel Leid zufügen kann. Und wenn er durch Denise eben doch noch zu männlichen Nachkommen in direkter Blutlinie kommt, was schert IHN denn das WIE??
Weltherrschaft haben zwar schon viele gewollt, aber ER ist sich sicher, das auch zu schaffen. Und ich als Leser bin durch solche Taten oder Vorhaben auch durchaus gewillt, ihm das glatt abzunehmen! Kein Gewissen, pure Mordlust, Größenwahn, Stärke, beängstigende Fähigkeiten, Machtgeilheit, Überheblichkeit, Gleichgültigkeit gegenüber seiner "Familie" ... wenn sie ihm nichts nützen, kommen sie eben weg ... wie Abfall, wie Ballast.
Er selbst kennt keine menschlichen Gefühle ... aber er weiß um ihre Wirkung ... und er hat die Macht, sowie die entsprechenden Fähigkeiten, dazu kein Gewissen und ne ordentliche Portion Größenwahn, eben genau diese Wirkungen gezielt für seine Zwecke einzusetzen. Er will seine Gegner nicht nur töten und vernichten, er will sie leiden sehen. Denn Freude darüber, zu siegen oder zu sehen, wie andere wegen IHM leiden, die hat er ja sehr wohl und die bringt ihm Spaß und Befriedigung.
Das alles fand ich an so einigen Stellen sehr bezeichnend und macht Lykaon für mich mit all seinem Denken und Handeln noch gefährlicher, gruseliger und abartiger, als er so schon ist! 
Die Begegnung Baxter-Lykaon fand ich auch wieder sehr bezeichnend. Baxter ist eigentlich ein guter Agent, denkt noch dran, dass er dazu gut vorbereit und geschult ist, gerade auch in Bezug auf bestimmte Konfrontationen ... doch als Lykaons Blick ihn erwischt, ist das alles vergessen, quasi nicht mehr existent und es ergeht ihm wie jedem anderen auch, der es mal mit dem Wolfsdämon zu tun bekam ... 
In dieser Story gibt es nicht nur einen harten Kampf, bei dem es viele Opfer gibt.
Es wird auch viel "dazwischen" beschrieben, zumal die eigentliche Schlacht, das Gemetzel den wenigstens Raum des Romans einnimmt. Kam 
mir zumindest so vor.
Gerade die Beziehung Lykaon-Denise, Vater-Tochter tritt hier in den Vordergrund. Die Abgründe, die sich bei Lykaons Taten gegenüber seiner Tochter auftun, springen einem förmlich ins Gesicht. Aber auch die Handlungen von Tochter Denise, die trotz allem, was ihr Vater tut, bzw. nicht tut (was sie sich von einem Vater wünschen würde), zu ihm steht, ihm gefallen will, nach Lob und Anerkennung von ihm sucht, immer wieder derbe Enttäuschungen einstecken muss ... aber wieder und wieder alles dafür tut, dass er ihr nur einmal anerkennend zunickt oder ein Wort des Lobes für sie übrig hat, das kommt ebenfalls bestens raus.
Und Opa "Väterchen" Phorkys ist der Master-Vater ... so kommt er mir vor. Er kann sogar Lykaon besänftigen und zu anderen Taten "überreden", als der gerade noch vor hatte. Väterchen kümmert sich "durch die Blume" um Denise, wenn ihr Vater sich nicht verhält, wie ein Vater und er ist zur Stelle, wenn es eng wird für sie. Außerdem weiß er wohl um ihr Potenzial.
Carnegra, die es eigentlich ebenfalls nicht so mit Gefühlen hat, bleibt weiterhin als Grace an Denises Seite und kann durch die Grace-Mahlzeit eben auch entsprechende Gefühle imitieren. Denise, die nur froh ist, wenigstens EINE gleichaltrige Freundin zu haben, macht sich darüber keine Gedanken. Auch wenn sie weiß, wer Carnegra wirklich ist. In der Gestalt von Grace ist sie nun mal ihre Freundin, jemand, mit dem sie reden kann, wenn ihr Vater wieder mal nur Verachtung für sie übrig hat. Doch allmählich kommt Denise ins Grübeln, als Carni rausrutscht, dass sie von der Fast-Vergewaltigung wusste ... 
Den Einsatz der Lincoln fand ich sehr passend. Der Flugzeugträger war schon mal in ner anderen Dimension, die Besatzung hat die Hölle erlebt. Was soll man auch Unwissende für einen Angriff auf Lykaon und seine Mannen nehmen, wenn die dann so reagieren, wie der Erste Offizier Joseph Solomon?! Und dass dieser Einsatz nochmal ein Schäufelchen mehr war, wurde ja auch erklärt. Das letzte Mal befand sich die Lincoln samt Besatzung in einer anderen Dimension ... hier aber findet das alles in gewohnter Umgebung, auf der normalen Erde statt ... dort, wo es sowas doch eigentlich gar nicht gibt ... 
Es war ganz schön fies, dass es zunächst so aussah, als wären die Gegner geschlagen.
Doch dann scheucht John die Bestie auf, die dann wild wird und an anderer Stelle zuschlägt. Nämlich auf der Lincoln. Und das hatte es in sich. Er tritt dort auf, wie der Leibhaftige persönlich. Was die Menschen da allem Anschein nach nicht wissen: der Leibhaftige hat viele Gesichter und Lykaon ist eines davon ... 
Als er John gegenübersteht und die Möglichkeit hat, den Geisterjäger zu vernichten, macht er sich plötzlich auf und davon. Okay, im ersten Moment hab ich nur gedacht, dass das jetzt "nur" Johns Überleben diente.
Aber ... Lykaon spürt, dass seine Mutationen und Kämpfer krass dezimiert werden.
John läuft ihm nicht weg, zumal ja auch noch Denise da ist, genau wie Podargo, Carnegra, Phorkys, etc. 
John schafft es niemals zur Lincoln, bis Lykaon da aufgeräumt hat. Außerdem könnten noch mehr Leute von der Lincoln auf die Insel kommen, wenn sein Angriffsheer vernichtet wurde und dann geht es wahrscheinlich noch mehr kostbarer Mutationen an den Kragen (btw. wegen der fliegenden Mutationen ... hat er vielleicht nen Deal mit Rasputin??) und so denkt er sich eben in Sekundenschnelle, dass es die einzig logische Aktion ist, selbst eben auf die Lincoln zu gehen und denen mal kurz zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Schön für ihn, dass er dort noch auf Abe trifft. So kann er Leute zum Spaß killen, deren Tod dann aber auch nochmal den "positiven" Effekt großen Leids mit sich bringen. Und was streichelt ein größenwahnsinniges Ego mehr, als Tod, Verderben und Leid gleichzeitig zu verbreiten?
Die "Pling"-Szene mit dem Radar fand ich auch sehr schön bildlich. Wie sich Abe und Aldridge synchron umdrehen, der G-Man leichenblass wird und sie das Unheil in Form von Lykaon herannahen sehen.
Und das ist auch der Zeitpunkt, als Lykaon den Menschen demonstriert, zu was er fähig ist und zudem auch noch kurzen Prozess macht, wenn es ihm in den Sinn kommt. Er tötet zu "Show-Zwecken", Machtdemonstration ... ER hat das Sagen und alle Fäden in der Hand. Entkommen kann nur, wen ER entkommen lässt ... und nicht, weil sich so toll gewehrt wurde. In dieser Szene wird nochmal deutlich, dass man gegen Lykaon kaum eine Chance hat und es wohl noch anderer Mittel und Wege bedarf, wenn man auch nur dran denkt, ihn vernichten zu wollen.
Lykaon  tötet Menschen, um andere Menschen fertig zu machen, um sich am Leid der Überlebenden, die ER leben lässt, zu ergötzen.
Es erwischt Captain Aldridge und dann Vivian Forbes. Besonders die Szene mit Aldridge fand ich hart, weil ich zunächst dachte, er wäre davon gekommen. Kurz zuvor nämlich, als die Werwölfe die Brücke enterten, schloss er schon mal mit dem Leben ab, dachte an seine Frau und seinen Sohn, ist dabei, seinen Frieden zu machen ... aber Abe rettet ihn. Umso tragischer, dass Lykaon hier mit ihm, so schön vor Abe Douglas' Augen, kurzen Prozess macht. Eben alles für Abe. Genau wie Vivian vor dessen Augen getötet wird, die Abe kurz vorher auch noch mit der Peitsche erwischt, die eigentlich dem Wolfsdämon galt. 
Abe kann auch für sie nichts tun, als Lykaon sie aus großer Höhe fallen lässt.
Dann baut sich der Wolfdämon vor dem G-Man auf und lässt ihn wissen, was er vor hat ... bevor er sich schließlich verzieht. Ich schätze, das alles zusammen und die mögliche Aussicht auf das, was er Stephanie antun könnte, hat Abe Douglas noch schlimmer erwischt, als wenn Lykaon ihn einfach niedergemetzelt hätte ... 
Dann auch die Szene Denise-Seals-John. Die Bestie agiert so schnell, dass die Männer kaum ahnen, wie ihnen geschieht. Dann taucht John auf, Denise ist zurückverwandelt und John sieht einen übelst verletzten Teenager (zumal Denise das auch noch mit Gestik, Worten und Schluchzen unterstreicht) ... und die Bestie, Lykaons Tochter, gerät kurzzeitig ins Hintertreffen. 
John zögert ... und ich kann ihn verstehen! 
Der Geisterjäger hat keine Probleme, Dämonen zu vernichten, aber er ist ein Mensch und zögert eben, wenn vor ihm ein verletztes Kind hockt ... 
Außerdem gibt es da sicher noch sowas wie Jugendschutz, denk ich mal. Optisch wehrlose Kinder hinrichten?? Also ... neeee .... 
Als Phorkys dann auftaucht und John sagt "Er steht hinter mir, nicht wahr?!" musste ich glatt ein bisschen schmunzeln. Aber so kann Denise schließlich entkommen, weil Väterchen da war. Familienbande eben .... 
In der Villa hat Suko und sein Team bereits den etwas lädierten Mark Baxter gefunden ... und treffen schließlich auf drei unschuldig wirkende Kinder. Doch die sind alles andere als unschuldig und starten ihren Sirenengesang. Super fand ich da Sukos Aktion, sich vorübergehend "taub zu schießen". So konnte er dann auch seine beiden Begleiter retten.
Was die Frage "Würde John das so tun?" angeht ... 
Nun ja, diese Überlegung stellt sich mir gar nicht, da John es so hier getan HAT!
In dieser Geschichte hat er so gehandelt, wie er es für richtig erachtet hatte ... wie er es doch eigentlich immer tut .. nach bestem Wissen und Gewissen ... 
Das ist einer seiner Charakterzüge. War für mich völlig ok und nachvollziehbar.
So wie eigentlich alles an und in dieser Story. Klar, es war viel, es passiert viel, die Action ist nicht ohne und auch die Opferzahl ist ziemlich hoch. Aber hier sind auch Mächte und Kreaturen am Werk, die sowas heraufbeschwören und es quasi drauf anlegen! 
Dazu dann die persönlichen Probleme und Gefühle so einiger Protagonisten.
Ich fand's 
top geschrieben und miteinander vereint :thumbup:
Das Cover ist mir ein bisschen zu "wirr" ... das "Vieh" könnte sich meiner Meinung nach farblich ein bisschen mehr vom Hintergrund absetzen, weil es an sich echt cool aussieht. Ansonsten ist das Inselfeeling für mich schon da und mit der Figur im Vordergrund weiß man auch direkt, um wen oder was es sich im Roman geht 
 
  
 
Auf der LKS gibt's mal wieder ein nettes Guske-Gedicht, diesmal über hungrige Dämonen ... 

 Bon Appetit!! 
