Dieser zweite Roman von Bekker kam bei mir leider nicht so gut an wie sein Roman über die Dämonenwölfe. Die Idee mit den zusammengesetzten Monströsitäten (Mensch/Tier) ist durchaus horrormäßig und stimmig, aber der Roman hat zuviele Punkte, die ich doch recht störend finde, z.B.
- Der Gärtner ergreift die Flucht und nimmt den nächsten Flug nach London, wo er am Flughafen in Gewahrsam genommen wird aufgrund seines auffälligen Verhaltens. ("...mit dem Flieger aus Edinburgh kam und sich wie ein Wahnsinniger verhalten hat.") - Da frage ich mich doch, wie es ihm gelungen ist, überhaupt erst in Edingburgh in den Flieger zu kommen. Da hätten die Sicherheitskräfte doch schon dort wegen seines Verhaltens stutzig werden müssen. (?)
- Wie kam Suko zur Arbeit? Hat er eigentlich auch ein eigenes Auto? Wenn er sich öffentlicher Verkehrsmittel bedient hat, frage ich mich, warum die beiden das nicht immer so machen, dann bräuchten sie sich nicht andauernd durch den dichten Verkehr zu quälen. Beim Yard könnte ja ein Dienstwagen stehen...
- Als John zur Befragung des Passagiers hinzukommt, heißt es: "Er starrte nur auf das Kreuz, das ich um den Hals trug." - Hm, trägt John das Kreuz eigentlich sonst nicht immer
unter dem Hemd?
- Als Linda Blackwell und Doherty sich unterhalten, kommen die Toten aus der Erde. Und während der Hund und Doherty getötet werden, was macht Linda da? Anstatt schreiend Reißaus zu nehmen, fängt sie an, zu telefonieren? :wall:
- Als John erfährt, dass ein gewisser Professor Grabungen durchführt, meint er nur lapidar "Was soll der damit zu tun haben?" Auweia, sogar normale Personen (wie z.B. Dohertys Witwe), die sich nicht beruflich mit Untoten befassen, kommen zu der logischen Erklärung "Störung der Totenruhe"
- Linda Blackwell bezeichnet die Auerstehung der Toten als
Aberglaube , obwohl sie selbst gerade eben beinahe von einem Untoten getötet worden wäre?
- Warum hat John die Stelle an seiner Hand, die auf magische Art blutete, nicht mit seinem Kreuz "behandelt"?
Etwas übertrieben erschien es mir auch, dass anscheinend auf jeden Quadratmeter ca. 10 Verstorbene kommen bzw. dass es fast keinen Platz zu geben schien, wo noch niemand gestorben ist.
Auch was die Sache mit den Münzen eigentlich sollte, bleibt rätselhaft. Das sollte wohl nur dazu dienen, noch einen zusätzlichen Aspekt zu den Untoten einfließen zu lassen, damit es nicht zu eintönig wird.
Bemerkenswert noch dieser "Vertipper": "Dalglishs Augen waren jetzt weit
aus gerissen." (S.12 oben). Das sollte wohl eher
auf gerissen heißen.
Von mir bekommt der Roman gerade noch so ein schwaches "mittel".